Vom Prinzen gezähmt (Elven Lover) (German Edition)
ein Prinz bist oder ob du der bestaussehende Mann bist, der mir je begegnet ist. Das ist mir nicht wichtig. Das Einzige, was mich bei einem Mann interessiert, ist sein Herz. Wie er mich behandelt. Wie er fühlt. Alles andere ist nichts wert. Das ist höchstens ein extra Bonus, wenn der Rest stimmt. Doch ich habe ganz entschieden etwas gegen Kerle, die meinen, dass sie einer Frau ihren Willen aufzwingen können.
Das
hatte ich im Leben genug. Verstehst du?“
Merlon starrte sie wortlos an. Cherry meinte für einen Moment Schmerz in seinen Augen gesehen zu haben, doch dann wurde sein Blick so ausdrucklos, wie der Rest seines Gesichts.
„Ich verstehe“, sagte er mit einem Knurren und ließ sie los.
Er wandte sich ab und ging langsam den Weg zurück, den sie gekommen waren. Cherry folgte ihm mit einigem Abstand. Tränen stiegen ihr in die Augen und behinderten ihre Sicht. Warum konnte er sie nicht lieben? Warum musste er ein Elf sein, der eine mehr als zehn Mal so hohe Lebenserwartung hatte, wie sie?
Ein plötzlicher Stich im Nacken ließ sie erschrocken aufschreien, dann wurde ihr schwarz vor Augen.
***
Merlon wandte sich um, als er ihren Aufschrei vernahm. Zu seinem Entsetzen lag sie reglos am Boden.
„Cherry“, brüllte er und rannte zu ihr, um sich neben ihr auf den Boden zu werfen.
Er entdeckte den Pfeil, der in ihrem Hals steckte, sofort, und eine eiskalte Klaue griff nach seinem Herzen. Jemand hatte sie getötet. Rage und Trauer erfassten ihn und ließen ihn laut aufbrüllen. Dann riss er sie an sich und schluchzte hemmungslos.
„Nein! Nein!“
Ein leises Stöhnen ließ ihn innehalten. Konnte es sein? Lebte sie noch? Fieberhaft suchte er nach ihrem Puls und fand ihn. Schwach, doch er war da. Es gab nur einen Weg. Mit seiner kostbaren Last auf den Armen teleportierte er sich direkt in das Zimmer der Heilerin Awate.
Awate schrie erschrocken auf, als sich Merlon vor ihren Augen materialisierte.
„Hilf mir sie zu retten“, flehte er. „Ich hätte mich nicht gegen die Palastordnung gestellt, wenn es nicht um Leben und Tod gehen würde. Ich nehme alle Verantwortung auf mich, nur hilf mir, sie zu retten.“
Awate nickte.
„Leg sie dort auf die Bettstatt.“
Merlon legte Cherry vorsichtig nieder und die Heilerin untersuchte seine blasse Gefährtin.
„Sie steht kurz vor dem Tod. Es gibt für mich nichts mehr zu tun.“
„Nein! Das will ich nicht glauben. Es geht. Sie ist meine Gefährtin. Ich kann sie retten!“
„Wenn sie deine Gefährtin ist, dann kannst du sie retten, mein Prinz. Aber du wirst es wahrscheinlich nicht überleben.“
„Das ist mir egal. Ich bin Schuld daran, dass sie verletzt wurde. Ich habe sie hierher gebracht. Ich habe mich gegen alle Regeln gestellt und sie gegen ihren Willen entführt.“
Awate schaute ihn entsetzt an.
„Mein Prinz. Du weißt, was das bedeutet!“
Merlon nickte.
„Ja, ich weiß. Und deswegen ist es einerlei, dass ich mein Leben für sie gebe, da es eh verwirkt ist. Wenn sie wieder erwacht, sorge dafür, dass man sie in ihre Welt zurückbringt.“
„Ich werde tun, was du erbittest“, sagte sie mit einem Nicken. „Ich werde niemandem von deinem Vergehen berichten. Es würde der Königin das Herz brechen. Dein Tod wird sie schlimm genug treffen.“
„Sag meiner Mutter, dass es mir aufrichtig leidtut. Und das ich sie liebe. Und sag bitte auch meiner Gefährtin, dass ich sie liebe, wenn sie erwacht. Aber jetzt lass uns beginnen.“
„Hilf mir, sie zu entkleiden.“
Gemeinsam zogen sie Cherry die Kleidung aus, dann entkleidetet sich Merlon und legte sich zu ihr. Awate legte eine Hand auf Merlons Herz, die andere auf Cherrys. Merlon spürte, wie die Energie aus seinem Körper strömte. Awate leitete seine Lebensenergie in Cherrys Körper. Er würde ihr alle Kraft geben, die er hatte. Für den Fall, dass er dies hier überlebte, würde er sich seiner Strafe für seine Vergehen stellen müssen. Er würde Cherry nie wieder sehen. Tränen liefen über sein Gesicht. Er wandte den Kopf zur Seite und schaute sie an. Sie war so wunderschön. Seine Königin.
Kapitel 11
C herry hörte Stimmen. Sie klangen seltsam blechern und sie konnte keines der Worte verstehen, die gesprochen wurden. Eine Stimme gehörte einer Frau, die andere einem Mann. Angestrengt versuchte Cherry, sich zu konzentrieren. Wo war sie? Und wer war das, der da sprach? Warum war ihr so kalt und wieso war es so dunkel? Sie konnte keines ihrer Glieder spüren, geschweige denn, eines
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