Vom Prinzen gezähmt (Elven Lover) (German Edition)
Kleiderwahl?“
Cherry nickte erleichtert.
Merlons Schwester kam strahlend näher. Sie musterte den Inhalt des Schrankes und zog zielstrebig eine dunkelgrüne Hose und eine weiße Bluse, ähnlich der Ihren, aus dem Schrank. Dazu ein paar lange, braune Stiefel mit silbernen Schnallen.
Während Cherry sich ankleidete, setzte Ifitia sich auf das Bett und wackelte mit den Füßen. Cherry lächelte belustigt, als Merlons Schwester auch noch anfing, mit den Fingern auf ihre Knie zu trommeln.
Ifitia bemerkte Cherrys Blick und zuckte die Schultern.
„Hyperaktiv“, erklärte sie mit einem schiefen Grinsen. „Ich treibe jeden in den Wahnsinn. Nur Rrandon will sich einfach nicht vergraulen lassen.“
Cherry zog fragend eine Augenbraue hoch.
„Mein Zukünftiger“, warf Ifitia erklärend ein. „Er ist der Prinz der Kanninerr und es ist der Wille unserer Eltern, dass wir heiraten, um für Frieden zwischen unseren Reichen zu sorgen.“
„Oh. Ich erinnere mich, dass Merlon mir davon erzählt hat. Es klingt nicht so, als wärst du besonders glücklich darüber.“
„Er treibt
mich
in den Wahnsinn“, gab Ifitia seufzend zu. „Dieser Mann ist so verdammt kühl und wortkarg. Nicht einmal streiten kann man mit ihm vernünftig.“
„Klingt, als wäre er das genaue Gegenteil von dir“, lachte Cherry.
Ifitia fing an zu kichern.
„Könnte man so sagen.“
„Und wie sieht er aus? Ist er auch ein Elf?“
„Nein, Kanninerr sind eine Rasse von Gestaltwandlern. Es sind Krieger. Rrandon ist der Thronfolger. Er ist groß und sehr muskulös. Er hat ganz kurze, blonde Haare und blaue Augen. Er ist gut aussehend, keine Frage, aber ich hab ihn noch nie lachen sehen.“
„Gestaltwandler? In was verwandelt er sich denn?“, fragte Cherry interessiert.
„In einen weißen Tiger. Alle Kanninerr verwandeln sich in Raubkatzen. König Arrunns Biest ist ein Löwe, während sich Rrandons jüngerer Bruder Keylarr in einen schwarzen Panther verwandelt.“
„Das klingt aufregend.“
Ifitia kicherte erneut.
„Ja, in seiner Tigerform ist Rrandon wenigstens ein wenig lebhafter. Leider hab ich ihn erst einmal als Tiger erlebt.“ Ifitia bebte leicht und ihre Augen leuchteten ein wenig mehr, als sie dies sagte.
Cherry hatte das Gefühl, dass dieser Kanninerr Merlons Schwester mehr unter die Haut ging, als diese zugeben wollte.
„Was war der Anlass?“, hakte sie nach, da sie die Geschichte interessierte.
„Ich war wütend und wollte ihn provozieren, doch er war wieder einmal so verdammt kühl. Da habe ich ihm mein Jagdmesser in die Schulter gerammt und bin ihm davongelaufen. Ich bin sehr schnell, als Krieger wäre er niemals in der Lage gewesen, mich einzuholen. Aber als Tiger ...“ Sie seufzte leise.
„Er hat dich eingeholt?“
„Ja, er hat mich gejagt und gestellt.“
„Du wirst rot“, zog Cherry sie auf. „Da ist noch mehr passiert zwischen euch, möchte ich wetten. Hat er dich … geküsst?“
Ifitia zuckte mit den Schultern.
„Ja und? Es war nichts. Er ist ein kalter Fisch!“ Sie sprang auf und setzte ein gezwungenes Lächeln auf. „Jetzt lass uns aufbrechen. Die Sonne ist herrlich und ich möchte dir meinen Lieblingsplatz zeigen.“
„Okay!“, stimmte Cherry zu.
Sie hatte das Gefühl, dass Ifitia nicht ganz die Wahrheit gesagt hatte, was den Kuss betraf. Sie hatte das Thema verdächtig schnell gewechselt. Vielleicht war Prinz Rrandon ja gar nicht so kalt, wie sie behauptete. Was für eine spannende Geschichte. Sie war gespannt, wie sie sich entwickeln würde und ihre Neugier auf Ifitias Zukünftigen war geweckt.
***
„Du reitest gut“, stellte Ifitia fest.
„Ich bin ein wenig aus der Übung“, warf Cherry ein. „Ich bin als Kind viel geritten, das ist schon Ewigkeiten her. Aber Berla ist wirklich ein braves Mädchen“, sagte sie, der braunen Stute den mächtigen Hals klopfend. Das Pferd antwortete auf die Geste mit einem zufriedenen Schnauben.
„Sie mag dich“, sagte Ifitia. „Sie ist nicht bei jedem Reiter so willig. – Lust auf einen kleinen Galopp?“
„Ich bin bereit.“
„Dann los“, sagte Ifitia und gab ihrem weißen Hengst Gorwoj einen auffordernden Tritt in die Seiten.
Sie galoppierten einen breiten Sandweg entlang, bis sie an ein Wäldchen kamen, das sich über einen Berghang erstreckte. Dort zügelten sie die schnaubenden Pferde zu einem raumgreifenden Schritt.
„Das war herrlich“, sagte Cherry begeistert. „Was ist das dort drüben? Ist das etwa blaues Gras?“
Sie
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