Vom Prinzen gezähmt (Elven Lover) (German Edition)
zeigte auf endlos erscheinendes Meer aus hohem blauen Gras, das sich vor dem Palast erstreckte und bis zum Horizont zu reichen schien. Selbst aus der Entfernung konnte Cherry erkennen, dass das Gras mannshoch sein musste.
„Ja, das ist eine Grasart, die nur hier vorkommt. Es ist ein natürlicher Schutz vor Angreifern. Im Rücken haben wir die Berge und von vorne das blaue Gras. So können Angreifer nur von Süden her kommen. Oder aus der Luft, aber das ist eigentlich auch so gut wie ausgeschlossen.“
„Natürlicher Schutz? Wie kann das Gras vor Angriffen schützen? Bietet es nicht vielmehr Schutz für Angreifer vor vorzeitiger Entdeckung?“
„Nein! In dem Grasmeer leben die Grasfeen. Sie sind zwar nur winzig klein, aber tödlich. Niemand kann das Grasmeer durchqueren, schon gar nicht eine ganze Armee.“
„Wow! Das ist krass“, sagte Cherry beeindruckt.
„Komm, lass uns weiter. Wir sind bald da.“
Sie ritten durch den Wald bergauf, bis sie zu einem Plateau kamen. Dort stiegen sie ab und ließen die Pferde grasen. Langsam schritten sie an den Rand des Plateaus. Der Blick war einfach atemberaubend. Von oben sah sie erst, wie gigantisch das blaue Grasmeer war und dass es gar nicht nur aus Gras bestand, sondern dass überall Gruppen von roten Blumen standen.
„Das ist fantastisch!“, rief sie begeistert aus.
„Ich komme oft hierher, wenn ich nachdenken will“, sagte Ifitia und setzte sich an den Rand des Plateaus.
Cherry setzte sich neben sie und ließ ihren Blick zu dem Palast schweifen. Aus dieser Perspektive sah sie erst den ganzen Umfang der Anlage. Es gab so viele Flügel und Türme, dass sie vermutete, dass einfach wahllos immer wieder irgendwo etwas angebaut worden war.
„Bist du schon aufgeregt?“, fragte Ifitia plötzlich.
„Aufgeregt? Warum?“
„Na wegen der Hochzeit morgen.“
„Hochzeit?“ Cherry blickte Ifitia verwirrt an.
„Sag nicht, mein Bruder hat echt vergessen, dir zu erzählen, dass ihr beiden Morgen offiziell heiraten werdet!“
„Offensichtlich“, brummte Cherry.
„Männer. Ich weiß gar nicht, wozu wir die brauchen“, stieß Ifitia hervor.
„Das wirst du vermutlich bald herausfinden“, meinte Cherry und grinste verschmitzt.
„Wieso?“
Cherry lachte.
„Ich frag dich nach deiner Hochzeitsnacht, ob du dann weißt, was ich meine.“
„Oh! Dafür. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das so wichtig sein sollte“, sagte Ifitia, doch sie errötete leicht und Cherry betete insgeheim, dass Ifitia mit Rrandon so glücklich werden würde, wie sie mit Merlon. Er war ihr Leben, selbst wenn er vergaß, sie über ihre eigene Hochzeit zu informieren.
Kapitel 17
„D u siehst wunderschön aus“, sagte Coreena und strich Cherry den Schleier glatt.
„Ich kann es noch gar nicht glauben“, erwiderte Cherry und betrachtete ungläubig ihr Spiegelbild. „Es ist wie im Märchen.“
Coreena lachte.
„Das habe ich bei meiner Hochzeit auch gedacht. Und denke ich immer noch.“
„Schade, dass ich bei deiner Hochzeit nicht dabei sein konnte“, seufzte Cherry.
Coreena kicherte.
„Ich fürchte, ich muss dir ein Geständnis machen.“
„Ein Geständnis?“
„Ja. Weißt du ... auf meiner Hochzeitsfeier … da kam Merlon zu mir auf die Terrasse, als ich ein wenig frische Luft schnappen wollte. Er erzählte mir von dir und das du ihm davongelaufen warst. Er war so verzweifelt, denn er liebt dich so sehr. Deswegen riet ich ihm, dich einfach zu entführen. Somit bin ich also Schuld, dass er dich hierher entführt hat. Ich dachte, es wäre eine gute Idee. Vielleicht war es ein wenig drastisch, aber ...“
„Ich bin froh, dass du es getan hast“, unterbrach Cherry. „Ich danke dir.“
Es klopfte an der Tür und die Königin steckte den Kopf zur Tür hinein.
„Seid ihr soweit, Mädchen?“
Cherry brachte vor Nervosität kein Wort heraus und nickte nur. Coreena sprang für sie ein und antwortete: „Ja, wir sind fertig!“
„Dann komm, Mädchen. Wir wollen deinen armen Bräutigam nicht länger warten lassen. Er ist schrecklich nervös.“
„Hat er das etwa gesagt?“, wollte Cherry wissen.
Molwina lachte.
„Natürlich nicht. Männer geben so etwas nicht zu. Aber ich kenne ihn und ich sage dir, er macht sich fast in die Hosen vor Aufregung. Er würde ohne mit der Wimper zu zucken in die Schlacht ziehen, doch wenn es zu Gefühlsdingen kommt, dann ist er wie alle Männer. Voll in Panik!“
Sie gingen durch den langen Gang und durch eine Halle, ohne auf
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