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Vom Regen in die Traufe

Vom Regen in die Traufe

Titel: Vom Regen in die Traufe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arto Paasilinna
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auf dem Koffera n h ä nger nach dem Namen suchen muss, nur um festzustellen, dass man den falschen Koffer gegriffen hat, w ä hrend der richt i ge fr ö hlich vorbeisegelt. «
    Unterwegs zum Hotel schleppte Hermanni den gro ß en sen f gelben Koffer und machte dabei lange Schritte, so wie er es daheim in der Wildmark zu tun pflegte. Ragnar Lundmark brachte das Thema zur Sprache.
    » Nehmen Sie es mir nicht ü bel, aber Ihre Gangart – die sieht im Stra ß enbild ein wenig ungew ö hnlich aus. «
    Hermanni schn ü rte ü ber die Stra ß e, als w ä re er dabei, einen Sumpf zu ü berqueren. Ragnar empfahl ihm das eigene Be i spiel, denn seine Art zu gehen war typisch f ü r einen St ä dter. Der Schritt war leicht und geschmeidig, kurz und forsch. Hermanni probierte ihn aus und stellte fest, dass er sich f ü r die Fortbew e gung auf der Stra ß e besser eignete als der alte vertraute Wal d l ä uferstil.
    » H ä tte nie gedacht, dass ich in diesem Alter noch gehen le r nen muss. «
    Ragnar Lundmark bedeutete ihm, dass er auch gut daran t ä te, auf seine Sprache zu achten.
    » Nat ü rlich ist die ö rtliche Mundart es wert, erhalten zu we r den, aber wenn wir durch fremde Gegenden reisen, ist es vo r teilhaft, die Hochsprache zu benutzen, damit man uns nicht wegen des Dialekts als Landeier abstempelt oder, was vielleicht noch bedauerlicher w ä re, als Lappl ä nder. Wenn Sie zum Be i spiel › nu denn ‹ sagen, dann klingt das f ü r Au ß enst e hende irgendwie seltsam. «
    » Nu denn, kann gut m ö glich sein, aber Ihr finnland-schwedischer Singsang ist auch nicht gerade das Wahre. «
    » Ich gebe zu, dass ich mit leichtem Akzent spreche, aber ich versichere Ihnen, dass ich mich bem ü he, ihn abzulegen. «
    Am n ä chsten Morgen flogen die M ä nner nach Kemi, wo sie sich im Merihovi einquartierten. Hermanni Heiskari hatte das Merihovi in jungen Jahren einige Male von au ß en bewundert, es war seinerzeit eines der vornehmsten Hotels im Norden gew e sen. Das Haus war immer noch in Betrieb, wirkte alle r dings ziemlich heruntergekommen. Hermanni staunte, wie schnell er, der alte Waldbursche, seine Anspr ü che nach oben korrigiert hatte, jetzt empfand er das Merihovi schon als zwei t klassig, dabei w ä re er noch vor ein, zwei Monaten begeistert gewesen, wenn er sich hier ein paar flotte Tage h ä tte machen k ö nnen.
    Ragnar Lundmark besuchte eine Buchhandlung und kaufte ein wenig Reiselekt ü re. Er entdeckte dort au ß erdem den Bil d band Lappland à la carte, in dem Meisterkoch Tapio Sointu lappl ä ndische Spezialit ä ten vorstellte, die auf den Speisekarten der besten Restaurants im Norden zu finden waren.
    » Vielleicht sollten wir jetzt im Sommer nacheinander all die Touristenhotels aufsuchen und s ä mtliche K ö stlichkeiten pr o bieren, die der Norden zu bieten hat « , schlug Ragnar Lundmark vor. Hermanni Heiskari bl ä tterte in dem Buch. Da gab es Del i katessen aller Art, das Wasser lief ihm im Mund zusammen.
    » Nu denn, mir soll's recht sein « , stimmte er bereitwillig zu.
     

10
     
    Zum Mittag bestellten sie Lachstaschen, die im Bildband als Spezialit ä t des Merihovi gepriesen wurden. Es war ger ö steter Lachs in Butterteig, dazu gab es Wurzelgem ü se, in Wei ß wein mariniert, und Butter.
    » Das schmeckt wirklich gut « , lobte Hermanni Heiskari und verzichtete dabei auf das » nu denn « .
    Hermanni erz ä hlte, dass er in jungen Jahren in der mechan i schen Werkstatt der Pajusaari-Fabrik, die zum Kemi-Konzern geh ö rte, gearbeitet hatte. Damals hatte sich ein g e w ö hnlicher Arbeiter nicht mal im Traum vorstellen k ö nnen, je im Merihovi zu essen, weil ihm dazu das Geld und die Krawa t te gefehlt hatten. Ragnar fragte verwundert, wieso Herr Heiskari in der Werkstatt einer Holzmassefabrik gearbeitet hatte, wurde dort nicht eigentlich Masse produziert? Und au ß erdem war ja Herr Heiskari ein fliegender Holzf ä ller und kein Mechaniker.
    Hermanni kl ä rte ihn dahingehend auf, dass in jeder Hol z masse- und Papierfabrik eine eigene Werkstatt gebraucht wurde, in der Ersatzteile gefertigt und s ä mtliche bei Erweit e rungsma ß nahmen anfallenden Metallarbeiten durchgef ü hrt wurden. Um den Job zu bekommen, hatte er sich eines damals ü blichen Tricks bedient.
    » W ä hrend ich in der Schlange anstand, lie ß ich verlauten, dass ich f ü nf Jahre Ausbildung in der Lokomotivwerkstatt von Vaasa hinter mir hatte, und sofort wurde ich eingestellt. «
    » Verlangte man denn

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