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Vom Schicksal bestimmt: Soul Seeker 1 - Roman (German Edition)

Vom Schicksal bestimmt: Soul Seeker 1 - Roman (German Edition)

Titel: Vom Schicksal bestimmt: Soul Seeker 1 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alyson Noël
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wirklich, was dir fehlt.« Ich will nicht, dass er Mitleid mit mir hat.
    Meine Finger zucken nervös auf meinem Schoß, während ich abwarte, wie er meine Worte aufnimmt. Er umfasst das Lenkrad fester und drosselt das Tempo, um einen besonders holperigen Straßenabschnitt zu bewältigen.
    »Dann ist das wohl der Grund dafür, dass hier alle Geländewagen fahren?« Ich halte mich an der Sitzkante fest und zucke zusammen, als der Mustang hart mit dem Unterboden aufsitzt und über die Straße schrammt.
    »Ich habe einen alten Pick-up, den ich normalerweise auf diesen Straßen benutze. Ich repariere gerne Autos und andere kaputte Sachen. Aber da ich nicht vorhatte, hier lang zu fahren …« Er zieht die Schultern hoch und geht zum nächsten Thema über. »Jetzt sag mal, du als Weltenbummlerin, was hältst du denn von Enchantment?« Er nimmt eine Hand vom Steuer, um sich ein paar Haarsträhnen hinters Ohr zu schieben, und ich muss an mich halten, nicht meine Finger mit seinen zu verschlingen.
    Ich beiße mir auf die Lippe und habe keine Ahnung, was ich antworten soll. Und so starre ich stattdessen nur sein Profil an – und stelle fest, dass es so perfekt gemeißelt ist, dass man es auf Münzen prägen sollte.
    »So schlimm?« Er schüttelt den Kopf und lacht.
    »Abgesehen von der Schule und Palomas Haus habe ich noch nicht viel gesehen«, sage ich achselzuckend und verschweige geflissentlich meinen Besuch auf dem Friedhof, die Zeit in der Höhle und den Reitausflug mit Chay im Reservat.
    »Tja, ich kenne Enchantment ziemlich gut und würde mich gern als Führer anbieten – du brauchst es nur zu sagen. Es ist nicht annähernd so schlimm, wie du denkst. Es gibt ein paar wirklich umwerfende Stellen, wenn du weißt, wo du suchen musst.«
    Ich nicke, als würde ich es bereits in Erwägung ziehen, doch so verlockend es auch ist, ich weiß, dass ich das nicht tun darf. Nach dem heutigen Abend muss ich ihm so weit wie möglich aus dem Weg gehen. Ich habe eine Aufgabe zu erfüllen, die meine ganze Konzentration erfordert. Ich kann es mir nicht erlauben, mich durch einen Freund ablenken zu lassen – selbst wenn er nur ein kameradschaftlicher Freund bliebe.
    Den Rest der Fahrt verbringen wir schweigend, aber seltsamerweise
habe ich gar nicht das Bedürfnis danach zu reden und er auch nicht. Erst als er vor dem blauen Tor anhält, wendet er sich zu mir um und sagt: »Hier ist es, nicht wahr?«
    Ich greife nach meiner Tasche und will mich nur noch kurz fürs Heimbringen bedanken, ehe ich aussteige. Doch als sich unsere Blicke erneut begegnen, ersterben mir die Worte auf den Lippen.
    Er hält meinen Blick fest – und das mit solcher Intensität, dass ich mich, obwohl ich es mit aller Kraft versuche, nicht lösen kann.
    Alles in meinem Kopf sagt mir: Mach die Tür auf, verabschiede dich und verschwinde schleunigst aus diesem Auto! Doch es steht in direktem Konflikt mit dem, was mein Herz mir sagt: Bleib, sprich mit ihm, geh noch nicht, gib ihm eine Chance und sieh einfach zu, was daraus wird …
    Seine blauen Augen leuchten, seine Lippen teilen und wölben sich, während ein Stückchen Mond durchs Fenster linst und den Weg zu seinem Scheitel findet, wo es leuchtet wie eine Krone.
    Der Anblick zwingt mich, die Augen zu schließen und sein hinreißendes Bild auszusperren. Ich muss erkennen, ob ich mich nur zu seiner Schönheit hingezogen fühle, da es nicht das erste Mal wäre. Doch als ich den Fokus von meinen Augen zu meinem Herzen lenke, als ich mich darauf einstimme, was es mir sagt – also, da ist der Eindruck derselbe wie damals, als ich ihn zum ersten Mal gesehen habe, und dann noch einmal an der Tankstelle und dann heute am frühen Abend, als ich im Club mit ihm zusammengestoßen bin.
    Eine Welle der Freundlichkeit, gefolgt von der tiefsten, bedingungslosesten Liebe – alles nur für mich bestimmt.
    »Daire«, sagt er mit rauer, belegter Stimme.
    Der schleppende Klang meines Namens auf seinen Lippen
zieht mich magisch an. Ich ignoriere die Warnung in meinem Kopf und gebe der Sehnsucht meines Herzens nach. Angezogen von dem unsichtbaren Magneten, der zwischen uns pulsiert.
    »Daire«, sagt er noch einmal, und es ist kaum mehr als ein Flüstern. »Da ist jemand.«
    Ich reiße die Augen auf, und als ich mich umwende, sehe ich Jennika mit finsterer Miene zum Autofenster hereinblicken.



Achtunddreißig
    W arum musstest du mich dermaßen bloßstellen?« Ich gehe hinter Jennika den Weg entlang ins Haus, während das

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