Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Vom Schicksal bestimmt: Soul Seeker 1 - Roman (German Edition)

Vom Schicksal bestimmt: Soul Seeker 1 - Roman (German Edition)

Titel: Vom Schicksal bestimmt: Soul Seeker 1 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alyson Noël
Vom Netzwerk:
sagt er, ohne sich die Mühe zu machen, mich anzusehen. Er wendet sich kurz an Kojote, um ihn zu beruhigen, ehe er weiterspricht. »Und sogar gerade noch rechtzeitig. Ich wusste, dir würde die Schönheit meines Plans einleuchten. Und deshalb können wir uns den Sieg jetzt teilen.«
    Die untoten Richters stoßen grausige Jaullaute aus, als Cade sich umdreht. Seine Augen leuchten rot hinter seiner grässlichen Schädelmaske, die dem Dämonengesicht aus meinem Traum stark ähnelt.
    »Riechst du das?« Er wirft den Kopf in den Nacken und atmet theatralisch tief ein. »Das ist der süße Duft von Insektengift. Musste alles hier aussprühen. Offenbar hat es neulich eine Kakerlake geschafft, sich hier einzuschmuggeln.« Er fängt meinen Blick auf und zwinkert mir amüsiert zu. »Das warst nicht vielleicht du, oder?«
    Ich gebe ihm keine Antwort. Zucke nicht einmal zusammen. Ich halte nur den Baseballschläger aus seinem Blickfeld fern und umfasse ihn fester. Ich bin entschlossen, zumindest den Anschein zu erwecken, ihm standzuhalten, obwohl ich tief in meinem Inneren vom Kopf bis zu den Zehen zittere.
    »Ich kann dir gar nicht sagen, wie sehr ich mich freue, dass du gekommen bist. Dass du beschlossen hast, in einem so großen Augenblick an meiner Seite zu stehen.« Er drückt sich den Behälter fest an die Brust. »Sowie alles vorüber ist,
gehen wir direkt zu meinem Vater. Aber wundere dich nicht, wenn dich Leandro nicht gleich im ersten Moment akzeptiert. Womöglich macht er sogar Anstalten, dich umzubringen, doch ich bin dicht an deiner Seite und lasse es nicht dazu kommen. Außerdem, wenn wir erst einmal Gelegenheit hatten, alles zu erklären, wenn er erst einmal selbst sieht, wie viel wir erreichen können, wenn wir zusammenarbeiten, dann leuchtet ihm garantiert ein, wie brillant mein Plan ist.« Er hebt die Schultern in einer Weise, dass sich die Kugel hebt und so knapp an den Rand heranschwappt, dass ich mich nur mit Mühe zurückhalten kann, nicht vorzustürzen und sie ihm wegzuschnappen. »Dies ist das perfekte Ende einer lächerlichen Fehde. Es ist auch der wundervolle Beginn einer Partnerschaft, die schon lange überfällig ist. Weißt du, Leandro hat alles falsch verstanden. Er hat nicht nur versagt, indem er unbedacht meinen irregeleiteten Bruder gezeugt hat, sondern er hat auch missverstanden, dass es uns deshalb so lange nicht gelungen ist, in die Unterwelt einzudringen, weil unsere Seelen für den Zutritt zu dunkel geworden sind. Und meine, wie du ja sicher weißt, ist die dunkelste von allen.« Seine Augen leuchten vor Stolz. »Andererseits hat mich gerade die reine Schwärze meiner Seele zu ihnen geführt – zur Lösung.«
    Er nickt zu der Versammlung untoter Richters hin – dem ganzen Haufen, der voller Vorfreude auf das bevorstehende Mahl aufgeregt fiept und jault. Doch ihre Begeisterung wird Cade schnell zu viel. »Ruhe! Seht ihr nicht, dass ich mich unterhalte? Pst!« Kopfschüttelnd wendet er sich wieder mir zu. »Also, wo waren wir stehen geblieben?«
    »Bei deiner dunklen und trostlosen Seele.« Ich klopfe mir mit dem Schläger gegen die Wade, bereit, ihn beim ersten Anzeichen von Ärger einzusetzen.
    Er nickt. »Leandro ahnt nichts davon, aber am Día de los Muertos im letzten Jahr habe ich sie alle zurückgeholt. Und zwar nicht nur ihre Essenz, sondern ich habe sie tatsächlich wiedererweckt. Es sind alles Richters – auferstandene Richters! Ich habe begonnen, sie mit Stücken von Tierseelen zu füttern. Ich sage dir, es herrscht kein Mangel an nutzlosen Haustieren in dieser Stadt.« Er schüttelt den Kopf, als könnte er den Aufwand kaum glauben. »Aber dann, im Lauf des letzten Jahres, habe ich angefangen, sie mit menschlichen Seelen zu füttern. Manchmal mit ganzen Seelen und manchmal nur mit kleinen Stückchen. Es ist erstaunlich, wie leicht man an sie herankommt. Manche Leute reichen sie einem bereitwillig entgegen, sie haben keinen Respekt vor ihrem eigenen Leben. Die meisten haben allerdings keine Ahnung, und selbst wenn sie Verdacht schöpfen, reden sie sich meistens schnell selbst ein, es sei nur ein Albtraum.« Er fixiert mich mit seinem Blick, und ich frage mich zwangsläufig, ob er damit meinen eigenen zum Albtraum gewordenen Traum meint. »Jedenfalls, nur der Vollständigkeit halber, ich habe mir ganz allein beigebracht, wie man es anstellt, denn Leandro hat sich geweigert, mich die schöne Kunst des Seelenstehlens zu lehren, indem er behauptet hat, ich sei noch nicht so weit,

Weitere Kostenlose Bücher