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Vom Schicksal bestimmt: Soul Seeker 1 - Roman (German Edition)

Vom Schicksal bestimmt: Soul Seeker 1 - Roman (German Edition)

Titel: Vom Schicksal bestimmt: Soul Seeker 1 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alyson Noël
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viel zu sehr damit beschäftigt, Cade zu suchen, und weiß, dass ich sie schnell abschütteln muss, damit ich ihn aufspüren kann.
    »Wen suchst du denn?« Litas Augen blitzen hinter ihrer Maske hervor.
    Ich zucke anstelle einer Antwort die Achseln, doch die Art, wie sie den Kopf schieflegt und die Arme über ihrem Brautkleid faltet, sagt mir, dass sie sich nicht eine Sekunde lang in die Irre führen lässt.
    »Ich sehe doch, wie er dich anschaut«, sagt sie, ihr Tonfall gelassen, die Worte unmissverständlich vorwurfsvoll.
    Ich schlucke schwer, schüttele den Kopf und sage: »Wer?«, wobei ich hoffe, dass es in ihren Ohren überzeugender klang als in meinen.
    »Bitte.« Sie schnaubt. »Ich mag ja vielleicht nicht so hip und hollywoodmäßig sein wie du und aus diesem winzigen Kaff kommen, aber ich bin nicht dumm. Ich weiß, wenn ein Mädchen hinter meinem Typen her ist. Und ich weiß, wenn mein Typ sich für ein anderes Mädchen interessiert.«
    Ich begreife, dass sie ganze Arbeit dabei geleistet hat, sich das einzureden, so dass ich nicht weiß, ob ich es ihr wieder ausreden kann.
    »Ich kapier’s ja, okay? Wirklich. Er ist heiß. Er ist der heißeste Typ hier – der heißeste Typ überhaupt. Er ist heißer als Vane Wyck – und tu bloß nicht so, als wäre dir das nicht aufgefallen. Doch zufälligerweise ist er schon besetzt. Und auch wenn es mir ernst damit ist, dass ich mich mit dir gutstellen
will, Daire, muss ich dich warnen. Falls du beschließt, ihn anzumachen, tja, dann wird das für dich schlecht ausgehen.«
    Ich sehe ihn vor mir, wie er schleimige, blutige Brocken verputzt, die ihm so gut schmecken, dass er sich noch die Reste von den Fingern leckt, und schon tut sie mir nur noch leid. Was Perverse angeht, hat Cade die einsame Spitze erreicht. Aber da ich weiß, dass sie mir das niemals glauben würde, sage ich nur: »Ich nehm’s zur Kenntnis.«
    Sie nickt knapp und geringschätzig und schiebt ihre Maske bis zur Perücke hoch, damit ich sehen kann, dass sie es ernst meint, als sie weiterspricht. »Ich weiß, dass du mir nicht wirklich vertraust. Und natürlich vermutest du etwas dahinter, dass ich auf einmal so nett zu dir bin. Aber der Punkt ist, es kommen nicht viele neue Leute nach Enchantment, erst recht nicht auf die Milagro High. Die meisten Leute hier kenne ich schon mein ganzes Leben lang, und deshalb bin ich wohl nicht so gut darin, mich an Veränderungen anzupassen.« Sie zuckt die Achseln, so dass ihr Kleid fast aus den Nähten platzt. »Als dann du mit deinen coolen Stiefeln und deiner Leck-mich-Haltung aufgetaucht bist, da habe ich dich als ein Mädchen eingeschätzt, das alles, wofür ich so hart gekämpft habe, im Handumdrehen aus dem Gleichgewicht bringen kann, und das durfte ich nicht zulassen. Als ich dann gesehen habe, wie Cade dich angeschaut hat und auch die anderen Jungen …«
    »Und was hat sich jetzt verändert? Du hast mich auf dem Cover eines Hochglanzmagazins gesehen und beschlossen, mir eine Chance zu geben?«, frage ich, ohne dass ich eine Ahnung hätte, worauf sie hinauswill, aber in der Hoffnung, dass sie mir das bald verraten wird. Ich habe noch etwas zu erledigen.
    »Ja.« Sie nickt. »Aber nicht aus dem Grund, an den du
jetzt denkst. Ich meine, auch wenn das Cover nicht besonders schmeichelhaft war, hat es mir doch klargemacht, wie klein meine Welt ist. So klein, dass ich alles Neue als Bedrohung empfinde.« Sie schüttelt den Kopf. »Ich will nicht so sein. Es wäre mir lieber, wir würden versuchen, Freundinnen zu werden.«
    »Mir auch«, entgegne ich, wobei ich darüber staune, wie sehr ich das tatsächlich meine. Ich hatte noch nie eine Freundin  – jedenfalls keine, die mir länger als ein paar Monate geblieben wäre. Und jetzt, mit Dace, Xotichl, Auden und womöglich noch Lita und ihrer Gang, also, das ist schon richtig rekordverdächtig. Ich nehme allerdings an, dass es dazu Toleranz, Verständnis und vor allem in Litas Fall eine ganze Menge Geduld braucht, doch ich bin bereit, es zu versuchen, wenn sie es auch ist. »Aber wenn wir Freundinnen sein wollen, musst du mir glauben, dass ich überhaupt nicht auf Cade stehe.« Dann gehe ich noch einen Schritt weiter. »Ehrlich gesagt, kann ich ihn überhaupt nicht ausstehen.«
    Sie schüttelt den Kopf und lacht, wobei ihr die blonden Polyesterlocken um die Schultern wippen, da sie das für einen Witz hält.
    Doch ihr Lachen verstummt rasch, als ich weiterrede. »In einem Punkt hattest du allerdings Recht, ich

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