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Vom Schicksal bestimmt: Soul Seeker 1 - Roman (German Edition)

Vom Schicksal bestimmt: Soul Seeker 1 - Roman (German Edition)

Titel: Vom Schicksal bestimmt: Soul Seeker 1 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alyson Noël
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aber ich glaube, ich habe ihm das Gegenteil bewiesen.« Er hält inne, als erwartete er meinen Beifall, und redet erst weiter, als keiner kommt. »Ach, jetzt schau nicht so traurig. Schließlich hat keiner dieser Menschen seine Seele für irgendetwas wirklich Wertvolles oder Gutes benutzt. Unser Anliegen ist viel bedeutender. Und jetzt, gemeinsam mit dir, wird es nicht mehr lange dauern, bis wir die Mittelwelt, die Unterwelt und schließlich auch die Oberwelt beherrschen. Dann wird mein Dad richtig stolz auf mich sein.« Seine Augen strahlen bei diesem
Gedanken, was erneut beweist, dass er ein Psychopath ist. »Nimm die Maske ab und komm her zu mir«, sagt er. »Es ist Zeit.«
    Ich schüttele den Kopf. Ich nehme keine Befehle von ihm entgegen.
    »Nimm deine lächerliche Maske ab und leg den Schläger beiseite, von dem du dir einbildest, ich könnte ihn nicht sehen. Wir sind jetzt ein Team. Wir müssen lernen, einander zu vertrauen, wenn wir zusammenarbeiten wollen, nicht?«
    Ich umfasse den Schläger fester und mache mich auf so ziemlich alles gefasst. Doch er zuckt nur die Achseln. »Schön. Wie du willst.« Dann nickt er zu dem metallenen Behälter hin und fragt: »Hast du jemals etwas Schöneres gesehen?«
    Ich betrachte die Kugel und sehe, wie sie den Raum mit einem Farbkaleidoskop ausleuchtet – wie ein Prisma, das das Licht in herrliche Spektralfarben aufbricht.
    »Siehst du, wie viel Macht darin steckt?« Seine Augen flackern, als wäre er von dem Anblick, dem Gedanken daran hypnotisiert. »Fällt dir auf, dass sie viel heller leuchtet als all die anderen Seelen, die du gesehen hast, als du letztes Mal hier warst?«
    In meinen Fingern beginnt es zu jucken, und in mir macht sich überall entsetzliches Grauen breit.
    »Du weißt, warum das so ist?«, neckt er mich, damit ich es ausspreche.
    Doch ich tue es nicht.
    Ich kann nicht.
    Es ist unmöglich.
    »Komm schon, Daire, du bist doch ein kluges Mädchen. Denk nach! Wen kennst du persönlich, dessen Seele wesentlich heller leuchtet als die eines jeden anderen? Welche Person kennst du, die so erfüllt ist von Magie und Güte, von
Reinheit und Licht, dass ihre Seele in genau dieser Weise leuchten kann?«
    Ich gehe auf ihn zu, und meine Hände zittern dermaßen, dass der Baseballschläger in ihnen bebt.
    »Deine geliebte Paloma wird leider nicht mehr lange von dieser Welt sein. Djangos Tod hat seinen Tribut gefordert, und als du schließlich gekommen bist, war es schon zu spät. Ich habe das ganze Jahr über schon immer kleine Stückchen abgepflückt, und jetzt halte ich sie ganz in meinen Händen. Aber das wusstest du ja bereits, nicht wahr? Du hast sie dahinsiechen sehen, seit du hier angekommen bist. Es ist zu spät, um sie zu retten, also kannst du genauso gut Frieden schließen und diesen Augenblick nutzen, um dich mit mir zu verbünden. Denn ich schwöre dir, Daire, wenn du beschließt, mich zu bekämpfen, bleibt mir keine andere Wahl, als auch deine Seele zu rauben.«
    Er taucht die Finger in den Behälter, wendet sich seiner untoten Familie zu und hält ihnen Palomas hell leuchtende Seele auf der ausgestreckten Hand entgegen. Bei dem Anblick machen sie einen Satz nach vorn, knirschen mit den Zähnen und recken die Oberkörper vor, außer Stande, ihren Hunger – oder sich selbst – zu beherrschen. Im Handumdrehen steigern sie sich in eine geifernde Gier hinein, woraufhin Cade sich zu mir umblickt, um sich zu vergewissern, dass ich es mitbekomme.
    Ich stelle mich breitbeinig hin und umfasse den Schläger fester. Ich weiß, ich habe genau eine Sekunde, um zu handeln. Eine Sekunde, um ihn aufzuhalten.
    Hier gibt es keinen zweiten Versuch.
    »Es ist immer noch Zeit, dich an meine Seite zu stellen«, sagt er, während aus den von leuchtend gelben Ringelblumen umgebenen Augenhöhlen Funken sprühen.
    Ich stürme mit erhobenem Schläger auf ihn zu, während mir Palomas Worte durch den Kopf wirbeln:
    Mach dir um mich keine Sorgen. Ich habe ein gutes Leben gelebt. Konzentrier dich auf sie. Du musst El Coyote aufhalten, koste es, was es wolle. Ich habe dich nicht alles gelehrt, aber ich habe dich gut gelehrt. Und jetzt musst du mich gehen lassen, nieta. Du kannst und du darfst mich nicht retten, verstehst du?
    Sie will, dass ich sie zerschmettere.
    Sie wusste, dass es dazu kommen würde, und sie will, dass ich tue, was nötig ist, um ihn aufzuhalten. Sie ist bereit, ihre eigene Ewigkeit zu opfern, um der Menschheit das Grauen zu ersparen, das die Richters

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