Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Vom Schicksal bestimmt: Soul Seeker 1 - Roman (German Edition)

Vom Schicksal bestimmt: Soul Seeker 1 - Roman (German Edition)

Titel: Vom Schicksal bestimmt: Soul Seeker 1 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alyson Noël
Vom Netzwerk:
Ergebnis
bleibt dasselbe. Seit Palomas Anruf habe ich alle Varianten durchgespielt, und das Urteil ist dasselbe geblieben.
    »Welche Möglichkeiten hatte ich denn?« Jennika kneift die Augen zusammen und mustert mich mit altvertrautem Blick. »Ich kann dich zu deiner Großmutter bringen oder zulassen, dass man dich auf unbestimmte Zeit in eine psychiatrische Klinik sperrt, wo die Ärzte, die dir so verhasst sind, dich permanent mit Psychopharmaka vollstopfen, bis ihnen etwas Besseres einfällt. Und du magst ja Recht haben, vielleicht kenne ich Paloma kaum, aber, wie ich dir schon sagte, dein Vater hat sie von ganzem Herzen geliebt, nie ein einziges böses Wort über sie gesagt. Und fürs Erste, fürchte ich, müssen wir uns mit seiner Einschätzung begnügen. Wenn sich herausstellt, dass sie dir nicht helfen kann, gehen wir nach Plan B vor. Aber bis dahin sind wir alle übereingekommen, dass es so am besten ist. Außerdem hat Paloma versprochen, mir so bald wie möglich zu sagen, ob sie dir helfen kann oder nicht.«
    »Und du vertraust ihr?« Ich grinse höhnisch. »Du vertraust einer Frau, die du überhaupt nicht kennst? Du glaubst, dass sie die Wahrheit sagt – dass sie mich nicht unter Drogen setzt oder irgendetwas noch Schlimmeres mit mir anstellt? Und was ist mit dem Typen, der uns abholen soll? Du überlässt mich einfach irgendeinem gruseligen Mann, den du noch nie im Leben gesehen hast? Vielleicht ist er ja ein Perverser oder ein Serienmörder oder beides ?«
    Mein Vorwurf steht wie eine Barriere zwischen uns, die nicht durchbrochen werden kann, so scheint es mir zumindest, bis sie sagt: »Ich vertraue dir .« Und als sie mich in diesem Moment ansieht, spüre ich einen Kloß im Hals, der mich am Sprechen hindert. »Ich glaube dir, dass das, was du siehst und erlebst, real für dich ist, auch wenn ich es selbst nicht sehen oder verstehen kann. Aber Daire, wir haben die Chance
bekommen, dir außerhalb einer Klinik, auf natürliche Weise, helfen zu lassen, und ich meine, wir sollten es zumindest ausprobieren. Es bringt mich um, wenn ich sehe, wie du leidest. Als deine Mutter müsste ich eigentlich in der Lage sein, dir zu helfen, dir das Schreckliche zu ersparen, das du durchmachst. Doch alles, was ich bis jetzt getan habe, jede Entscheidung, die ich getroffen habe, hat nur dazu geführt, dass es dir noch schlechter geht als vorher. Also denke ich, wir sollten Paloma zumindest eine Chance geben – sehen, was sie tun kann. Du kennst sie vielleicht nicht, aber sie ist deine Großmutter. Und nur damit du es weißt, ich würde dich niemals einem gruseligen Perversen oder Serienmörder überlassen, wie du behauptest. Er ist ein enger Freund von Paloma. Außerdem ist er ein sehr beliebter und erfahrener Tierarzt. Ich hab ihn gegoogelt, weißt du?«
    »Ach so, du hast ihn gegoogelt ? Na, das ändert natürlich alles. Dann brauche ich mir ja keine Sorgen mehr zu machen, jetzt, da ich weiß, dass du eine gründliche Internetrecherche durchgeführt hast!« Ich verdrehe die Augen, schüttele den Kopf und schaue wieder aus dem Fenster. »Was meinen Dad angeht«, fahre ich schließlich fort, »wenn Grandma so fantastisch ist, wieso ist er dann mit sechzehn von zuhause abgehauen?« Ich schiebe den Finger unter meinen Verband, um an meinen verschorften Wunden zu kratzen, und bin gespannt, wie sie sich diesmal herausreden wird.
    »Zu deiner Information, Django ist nicht vor ihr geflohen  – er ist vor dem erdrückenden Leben in einem winzigen Ort davongelaufen.«
    »Vor dem erdrückenden Leben in einem winzigen Ort ?«, wiederhole ich ihre Worte in sarkastischem Tonfall. »Reizend, Jennika, wirklich reizend. Hörst du dir eigentlich manchmal selber zu? Es klingt, als würdest du dich freuen, mich in
dasselbe erdrückende Kuhkaff zu verfrachten, aus dem mein Dad geflohen ist, sobald er konnte.«
    »Dann möchtest du also lieber in eine Anstalt? Willst du mir das sagen?« Sie sieht mir direkt in die Augen, aber ich verwei gere die Antwort. »Außerdem«, fährt sie fort und schiebt sich die pinkfarbene Haarsträhne hinter ihr vielfach gepierctes Ohr. »Wie du selbst sagst, hat Paloma dir schon geholfen. Du fühlst dich viel besser, seit wir die Medikamente abgesetzt und mit den Kräutern begonnen haben, und soweit ich es beurteilen kann, scheint sich dein Zustand stabilisiert zu haben.«
    »Wie auch immer«, brumme ich und mag ihr nicht sagen, dass die Wirkung bestenfalls vorübergehend ist. Auch wenn sich alles in mir

Weitere Kostenlose Bücher