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Vom Schicksal bestimmt: Soul Seeker 1 - Roman (German Edition)

Vom Schicksal bestimmt: Soul Seeker 1 - Roman (German Edition)

Titel: Vom Schicksal bestimmt: Soul Seeker 1 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alyson Noël
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habe?« Cades Stimme ist ein exaktes Abbild seiner wutverzerrten Miene. »Solange du deinen Nachnamen nicht endlich in Richter änderst, sehe ich nicht, dass du irgendwas zu sagen hättest. Du bist nichts weiter als ein kleiner Angestellter hier. Vergiss das nie.«
    Dace weicht keinen Zentimeter und ist nicht im Geringsten eingeschüchtert. »Du hättest wesentlich mehr von deinen Angestellten, wenn du sie mit ein bisschen Respekt behandeln würdest.«
    »Wer gibt dir das Recht, mir vorzuschreiben, wie ich meinen Betrieb leiten soll – hä? Wer?« Cades Hände ballen sich zu Fäusten, während er auf seinen Bruder losgeht. Im selben Moment erscheint Leandro in der Tür und füllt mit seiner großen Gestalt die ganze Öffnung aus.
    »Deinen Betrieb?« Scharf mustert er seinen Lieblingssohn, den Sohn, den er nach seinen genauen Vorstellungen gezeugt hat. »Meinst du nicht, dass du da ein bisschen übertreibst?« Er packt Cade an der Schulter und zerrt ihn weg von Dace. »Hör auf, Ärger zu machen. Lass deinen Bruder in Frieden. Das ist mein Ernst, Cade, zwing mich nicht, dich noch mal zu warnen.« Er nickt Dace zu, winkt ihn durch die Tür und kehrt noch einmal zu Cade zurück. »Ich mag ihn auch nicht lieber als du«, flüstert er ihm zu. »Aber dein Auftreten beweist nur, dass du noch lange nicht weit genug bist, um diesen oder irgendeinen anderen Betrieb zu übernehmen. Es ist höchste Zeit, dass du ein bisschen Diplomatie lernst.«
    Er geht hinein und lässt Cade mit seinen Worten allein – lässt ihn mit einer so intensiven, so greifbaren Wut ringen, dass er regelrecht zu dem dämonischen Jungen mit den blitzenden Augen und der Schlangenzunge wird, als den ich ihn kennen gelernt habe.
    Die Wirkung hält nur einen Moment lang an, aber doch lange genug, um mich auf eine Weise zu schockieren, die das heikle Gleichgewicht unserer Energie verrutschen lässt. Und als der Rabe vom Dach hüpft und in den Himmel aufsteigt, verschwindet er ohne mich. Von mir bleibt nichts zurück als ein regloses Häufchen, das zusammengesackt und mit glasigen Augen auf einer Bank in Palomas Garten hockt.



Dreißig
    I st das nicht seltsam?« Ich sehe im Badezimmerspiegel Paloma an. »Du weißt schon, dass die Großmutter die Enkelin drängt, abends auszugehen, und ihr sogar anbietet, sie zu fahren?«
    Paloma ringt sich ein Lächeln ab, als fände sie das auch witzig, doch da das Lächeln nicht bis zu ihren Augen reicht, weiß ich, dass sie sich in Gedanken mit ganz neuen Sorgen beschäftigt.
    »Was ist denn?«
    »Es geht leider nicht nur darum, dass du mit deinen Freunden ausgehst, nieta .« Sie sieht mich bedauernd an. »Ich will zwar auch, dass du dich mit Xotichl und Auden amüsierst, aber du musst wissen, dass es um wesentlich mehr geht als nur darum, Musik zu hören und einen netten Abend zu verbringen.«
    Ich nicke und warte, dass sie mir ihren Plan auseinandersetzt. Doch Paloma wäre nicht Paloma – eine Frau, die alles gern häppchenweise von sich gibt –, wenn sie nicht erst einmal verstummen und mit ihrer himmelblauen Strickjacke herumhantieren würde. Sie braucht eine halbe Ewigkeit, bis sie sich die Jacke scheinbar lässig über die Schultern gelegt hat, obwohl sie sie eigentlich nie im Haus trägt. Es ist eine Verzögerungstaktik, aber ich bedränge sie nicht und mache mich wieder daran, meine Wimpern zu tuschen, so wie Jennika es mir beigebracht hat – das Bürstchen horizontal unten
ansetzen und es dann vertikal bis zu den Spitzen hochziehen.
    »Wie ich schon erwähnt habe, ist Enchantment ein Ort mit vielen Portalen, die Wege zu den verschiedenen Welten eröffnen«, sagt Paloma mit gepresster Stimme. »Was ich dir allerdings nicht gesagt habe, ist, dass sich auch im Rabbit Hole eines befindet. Der Club birgt viele Geheimnisse, aber das Portal dort ist nicht nur schwer zu finden, sondern auch gut bewacht. Nur die begabtesten Suchenden haben es gefunden, und keinem Suchenden ist es je gelungen hindurchzugehen.«
    Ich werfe ihr einen beklommenen Blick zu und frage mich, ob sie das von mir erwartet – nicht nur, dass ich es finde, sondern auch, dass ich hindurchgehe. Falls das der Plan ist, dann muss ich leider sagen, dass diese Art von Spionage meine Möglichkeiten bei Weitem übersteigt.
    »Täusch dich nicht, nieta , ich bitte dich nicht darum, den Zugang heute Abend zu finden. Ja, ich verbiete es dir sogar ausdrücklich«, sagt sie, während sie mich konzentriert mustert. »Selbst wenn es dir gelingt, ihn zu

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