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Vom Schicksal bestimmt: Soul Seeker 1 - Roman (German Edition)

Vom Schicksal bestimmt: Soul Seeker 1 - Roman (German Edition)

Titel: Vom Schicksal bestimmt: Soul Seeker 1 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alyson Noël
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finden, darfst du unter keinen Umständen hindurchgehen. Du bist noch nicht so weit, und außerdem ist dafür später noch genug Zeit. Fürs Erste bitte ich dich nur darum, das Tor ausfindig zu machen und mir dann Bericht zu erstatten, wenn du es gefunden hast.«
    Ich wende mich wieder meinem Spiegelbild zu. Mein Haar ist glatt und gerade, und so bleibt es auch. Ich bin kein Typ für Volumen und Locken. Nachdem ich meine Augen mit dunklem Eyeliner und einer dritten Schicht Wimperntusche betont habe, trage ich einen Hauch pfirsichfarbenes Rouge auf meine Wangen auf und runde mein Make-up mit dem gewohnten Tupfer Fettstift ab. Wozu übertreiben? Wozu aussehen, als wollte ich unbedingt Eindruck schinden?
    Ich drehe mich wieder zu Paloma um, die neben mir am Waschtisch lehnt. »Okay, und wie stellst du dir vor, dass ich das anfangen soll? Wie soll ich es erkennen? Wie sieht ein Portal überhaupt aus? Und hast du nicht gesagt, dass es bewacht wird? Wie soll ich dann überhaupt in seine Nähe kommen?« Sowie ich zu Ende gesprochen habe, reiße ich entsetzt die Augen auf, als mir klar wird, dass ich genau wie Jennika klinge – ich habe eine ganze Latte von Fragen heruntergerattert, ohne auch nur einmal Luft zu holen. Nicht gerade einer der Charakterzüge, die ich zu erben gehofft hatte.
    »Man kann ziemlich sicher sagen, dass du es erkennen wirst, wenn du es vor dir hast. Es gibt leider keine festen Vorgaben dafür, wie ein Portal aussieht. Manchmal erkennt man es daran, dass die Luft auf einmal diesig und flirrend wird – wie du es schon erlebt hast. In anderen Fällen kann sie auch zäh, schlierig und trüb aussehen. Manchmal ist es eher ein Gefühl, eine spürbare Zunahme an Energie, so als würde der Bereich höher und schneller vibrieren als alles andere. In dem Fall wirst du oft feststellen, dass auch das gesamte Umfeld betroffen ist. Krumme Zweige an Wacholderbäumen sind immer ein guter Anhaltspunkt«, sagt sie. Ihre Worte erinnern mich an den Ausritt mit Chay, als ich einen verkrümmten Wacholderbaum gesehen habe und Chay mich nicht in dessen Nähe lassen wollte, weil er meinte, ich sei noch nicht bereit. Aber das sage ich Paloma nicht, ich nicke ihr nur zu, damit sie weiterspricht.
    »Du musst wissen, dass du nichts hören, fühlen oder sehen kannst, solange du dich nicht gezielt darauf einstellst.« Sie hält inne, und meine verständnislose Miene veranlasst sie zu einer Erklärung. »Jetzt im Moment bist du auf mich eingestellt. Du siehst mich an, hörst mir zu und ringst darum, mich zu verstehen.« Sie grinst mich an. »Und das gelingt dir,
weil ich bereits ein fester Bestandteil deines Bewusstseins bin. Ich existiere bereits innerhalb des Umfelds aller Dinge, die du kennst und von der Welt erwartest. Aber jetzt, wo du erkannt hast, dass mehr hinter dieser Welt steckt, als du dachtest  – jetzt, wo du weißt, dass diese spezielle Dimension der Mittelwelt nur eine von vielen ist und dass es Portale gibt, die zu anderen Welten führen und zu anderen Dimensionen innerhalb dieser Welten, wird es nicht lange dauern, bis du geschickt genug bist, um sie ohne Weiteres ausfindig zu machen. Aber fürs Erste, für heute Abend, bitte ich dich lediglich darum, dich genau umzusehen und wachsam zu bleiben. Falls du etwas bemerkst, das außerhalb der Norm zu liegen scheint, dann registriere es aufmerksam und beobachte das Umfeld gut und verschwinde so schnell wie möglich.«
    Ich fummele am Band meiner Uhr herum und muss an meinen ersten Besuch im Rabbit Hole denken. Wie mir das ganze Lokal damals schon schräg, sonderbar und definitiv außerhalb der Norm vorgekommen war. Von den Trinkern mit den verschwommenen Augen an der Bar bis hin zu den Barkeepern, den Türstehern und dem Bedienungspersonal, die dort arbeiten, und jetzt wird mir klar, dass sie alle unter dem Bann der Richters stehen.
    »In dem Lokal wimmelt es von Überwachungskameras«, sage ich und sehe Paloma an. »Kurz bevor ich gegangen bin, war ich in einem Büro, von dem aus Cade vor einer Wand voller Monitore das gesamte Gebäude überwacht hat, drinnen wie draußen. Es wird nicht leicht sein, dort herumzuschnüffeln. Ganz egal, wohin ich gehe, sie werden mich sehen. Und glaub mir, sowie sie gemerkt haben, dass ich im Haus bin, werden sie garantiert die Augen aufsperren. Ausgeschlossen, dass ich unter ihrem Radar durchschlüpfen kann.«
    Doch trotz all meiner Worte sieht mich Paloma lächelnd an. »Aber du wirst unter ihrem Radar hindurchschlüpfen, nieta .

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