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Vom Tod verführt: Roman (German Edition)

Vom Tod verführt: Roman (German Edition)

Titel: Vom Tod verführt: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kalayna Price
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ich nicht, denn solche Dinge fragt man jemanden vom Feenvolk nicht. Und genauso wenig bat man einen Elf, ein dummes Versprechen abzugeben.
    » Ich hab’s nicht so gemeint.« Ich atmete einmal tief durch. Caleb und ich waren befreundet, seit ich diese Wohnung von ihm gemietet hatte. Er benahm sich so hexenmäßig, dass ich manchmal vergaß, wie wichtig es war, meine Worte sorgfältig zu wählen, wenn ich mit ihm sprach. » Was ich eigentlich sagen wollte, ist: Ich möchte dich etwas fragen, und diese Frage ist nicht als Beleidigung gemeint.«
    » Alex, wenn du so viel Theater machst, dann wirst du mir wohl im Gegenzug etwas anbieten müssen.«
    Ich nickte. Ich hatte schon damit gerechnet. » Wenn jemand vom Feenvolk ein dunkles Ritual ausführen und dabei Glyphen benutzen würde, die vielleicht ausschließlich in der Feen-Magie vorkommen, wärst du dann in der Lage, anhand der Glyphen zu erkennen, welchen Zweck der Zauber birgt?«
    » Ich? Nein!«
    Verdammt. Elfen konnten nicht absichtlich lügen, und ein » Nein« ließ auch keinen Spielraum für kleine Schwindeleien. Aber natürlich hatte er nur gesagt, dass er das nicht konnte.
    » Könnte es denn ein anderer Elf?« Ich war mir nicht sicher, ob die Glyphen tatsächlich aus der Feen-Magie stammten, doch ich hatte noch nie gesehen oder davon gehört, dass ein Hexenzauber Ähnliches bewirkte wie Colemans Zauber. Sicher war ich mir allerdings darin, dass Coleman zum Feenvolk gehörte– etwas anderes war.
    Calebs Stirnrunzeln vertiefte sich. » Vielleicht. Al, worin auch immer du verwickelt bist: Steck deine Nase nicht in solche Sachen. Solche Fragen sind gefährlich.«
    » Ja. Dan…« Ich schaffte es gerade noch, das » Danke« nicht komplett auszusprechen. Es war eine der ersten Regeln, die ich gelernt hatte, als ich in dieses Haus einzog: Man dankte einem Elf nicht. Denn es schuf eine Schuld, und Caleb wollte nicht in Versuchung geraten, sich die Schuld einlösen zu lassen.
    » Bis nachher«, sagte ich stattdessen und stieg aus.
    » Pass auf dich auf, Al«, erwiderte er und schloss seinen Wagen ab.
    Ich winkte ihm noch einmal, als er zum Haupteingang ging, während ich mich auf den Weg zu meiner Wohnung machte. Ich war froh, dass Caleb und nicht Holly mich zum Krankenhaus gefahren hatte. Holly hätte mich sicherlich gedrängt, ihr all die pikanten Details zu erzählen. Und wäre bitterlich enttäuscht worden. In diesem Moment fiel mir wieder ein, wie beeindruckend breit und muskulös Falins Brust war. Na ja, vielleicht wäre sie doch nicht völlig enttäuscht gewesen.
    Ich kehrte gerade in meine Wohnung zurück, nachdem ich PC zum zweiten Mal ausgeführt hatte, als ich aus den Augenwinkeln eine Bewegung wahrnahm. Ein Eindringling? Blitzschnell bückte ich mich und zog den Dolch aus meinem Stiefel. Erst dann erkannte ich, dass dieser Mann durchscheinend war.
    Ich schob den Dolch zurück in die Scheide und richtete mich auf. » Roy, was machst du hier?« Was eine dumme Frage war, denn ich würde seine Antwort nicht hören können. Doch das Adrenalin schoss immer noch durch meinen Körper, und so mochte mir verziehen sein, dass ich die ein oder andere dumme Frage stellte.
    Der Geist drehte sich zu mir um. » Alex, ich habe dich überall gesucht!«
    Ich war zu verdutzt, um mich zu bewegen. Ich konnte ihn nur anstarren. Dann legte ich die Hände auf meine Augen. Mein geistiger Schutzschild war unversehrt. Dass meine zusätzlichen Schutzzauber nicht mehr funktionierten, sollte nicht der Grund sein, dass ich plötzlich mit meinen Sinnen so weit über den Abgrund schauen konnte. Ich blickte mich um. Meine Schattensicht war nicht aktiv, doch ich sah, dass Roys Haar braun war, seine Jeans blau.
    » Ich glaube, ich muss mich setzen«, brummte ich.
    Roy sah mich an. Dann redete er mit Händen und Füßen. Er ging zu meinem Kreis und stellte sich in dessen Mitte, breitete die Arme weit aus, als wollte er den Raum um sich herum umfassen, und bewegte nun die Finger wie einen Entenschnabel, wohl als Zeichen, dass er sich mit mir unterhalten wollte.
    Ich beugte mich vor und befreite PC von der Leine. Der kleine Hund bettelte sofort um Fressen.
    » Rede einfach, Roy, ich kann dich hören.« Ich verstand nicht, wieso das so war, doch ich hörte ihn.
    Er zog die Augenbrauen hoch. » Bist du ganz sicher? Weil du doch sonst…«
    » Ja, ich bin sicher.«
    » Oh. Cool! Nun ja, ich dachte, du solltest wissen, dass die Polizei zwei Schattenhexen hat kommen lassen.«
    » Tatsächlich?«,

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