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Vom Tod verführt: Roman (German Edition)

Vom Tod verführt: Roman (German Edition)

Titel: Vom Tod verführt: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kalayna Price
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Zusammenhang mit Colemans Tod befragt haben. Nun ja, ich recherchiere auch im Coleman-Fall, und ich denke, es ist möglich, dass der Stabschef darin verwickelt ist. Und jetzt suche ich nach Beweisen dafür.«
    Das meiste davon stimmte sogar. Der Stabschef war einer der Berater meines Vaters, die auf meiner Verdächtigenliste standen. Allerdings hatte ich die Wahrheit ein bisschen verdreht– und damit gewisse Schlussfolgerungen mit einbezogen. Nun erkannte ich an Margies Gesichtsausdruck, dass sie die fehlenden Stücke ins Puzzle eingepasst hatte.
    » Graham? Dieser grässliche Mann könnte dahinterstecken?« So, wie sie es aussprach, schien es für sie gar keine Frage zu sein, und deshalb antwortete ich auch nicht. » Er könnte Mr. Caine hereingelegt haben? O nein, das kann ich nicht zulassen. So, und du willst also herumschnüffeln?«
    Ich nickte.
    Sie schaute sich um, blickte dann auf ihren Schreibtisch und nahm den Karton. » Weißt du was? Ich denke, ich werde heute ein Stündchen früher nach Hause gehen. Was können sie schon tun? Mich rausschmeißen?« Als sie an mir vorbeiging, flüsterte sie mir zu: » Zu den Büros von Mr. Graham und dem Gouverneur gelangt man durch die linke Tür.« Sie zwinkerte mir zu, dann verschwand sie.
    » Okay, Roy, du hast gesagt, es sei eine zweite Person in einem der Büros?«
    » Ja. Hier auf der rechten Seite.
    Verdammt. Genau dort lag das Büro des stellvertretenden Gouverneurs, ebender Raum, in dem ich mich umschauen wollte. Auch wenn ich vorhin etwas anderes angedeutet hatte, war Bartholomew natürlich derjenige, den ich überprüfen wollte. Aber es konnte auch nicht schaden, wenn ich mir das Büro des Stabschefs mal ansah. Und wenn ich Glück habe, kann ich anschließend ungestört in Bartholomews Büro gehen.
    » Roy, bleib hier und pass auf, ja?«
    Er nickte, und ich öffnete die Tür auf der linken Seite. Ich hatte angenommen, sie führte in einen Flur, von dem die beiden Räume abzweigten, doch ich stand nun direkt in Grahams Büro. Das Büro meines Vaters war wohl durch eine Verbindungstür zu erreichen.
    Ich sah mich um. In diesem Raum gab es überhaupt nichts Persönliches. Keine Fotos auf dem Schreibtisch. Nichts, um ein wenig den Stress abzubauen. Auch keinen teuren Füllfederhalter, nur die üblichen Stifte in Blau und Schwarz. Die Schreibtischschubladen waren verschlossen, genau wie die Aktenschränke. Die hölzerne Ablage für den Posteingang war leer.
    Ich öffnete meine Sinne, doch abgesehen von den Schutzzaubern auf den Schlössern– die heutzutage Standard waren–, konnte ich keine Magie entdecken. Und ganz bestimmt keinen Gegenstand, in dem man gestohlene Seelen aufbewahren konnte.
    Ich fragte noch mal kurz bei Roy nach, aber Bartholomews Büro war immer noch nicht frei.
    Nun ja, Coleman war viele Jahre lang Gouverneur gewesen. Vielleicht hatte er hier etwas zurückgelassen. Etwas, was sich immer noch im Büro meines Vaters befindet. Ich könnte durchaus einen Blick riskieren. Schließlich musste ich mich ja mit irgendetwas beschäftigen, solange ich darauf wartete, dass Bartholomews Mitarbeiter das Büro verließ.
    Ich eilte in das Büro meines Vaters. Er residierte hier erst seit zweieinhalb Wochen, doch anders als sein Stabschef hatte er zumindest ein Foto auf seinem Schreibtisch stehen. Natürlich eins von Casey. Klar, dass es keins von mir war. Auf dem Schreibtisch lagen einige Akten. Ich blätterte sie durch: Berichte, Budgetaufstellungen, nichts Nützliches.
    Ich schloss die Augen und ließ erneut meinen Geist schweifen. Coleman hatte viele Jahre hier verbracht, daher erwartete ich, den Nachhall dunkler Magie zu spüren, doch ich entdeckte nichts. Nicht einmal Schutzzauber. Ich runzelte die Stirn. Sicher hatte Coleman irgendwann einmal hier in diesem Raum Zauber gewirkt. Ich schritt das Zimmer ab, um mögliche Spuren von alter Magie zu finden, schaute sogar in das kleine Badezimmer, das sich an einem Ende des Raums befand. Nichts.
    » Alex!«
    Ich zuckte zusammen, als Roy sich vor mir materialisierte. » Musst du mich so erschrecken!«
    » Du musst von hier verschwinden. Es kommt jemand. Zwei Männer.«
    Und schon hörte ich Stimmen, eine davon war mir vertraut. Es war die Stimme meines Vaters. Mist, elender! Sie waren in Grahams Büro, und ich hatte keinen Zweifel daran, dass sie diesen Raum betreten würden. Ich blickte mich um, dann hastete ich ins Bad. Die Tür ließ ich einen Spaltbreit offen.
    » … und deshalb werde ich Ihnen auch immer

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