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Vom Tod verführt: Roman (German Edition)

Vom Tod verführt: Roman (German Edition)

Titel: Vom Tod verführt: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kalayna Price
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wieder raten, ihn zu feuern«, sagte der Mann mit dem Eichhörnchengesicht, als mein Vater und er das Gouverneursbüro betraten. Der Stabschef, kein Zweifel.
    » Aber als ich die Entscheidung getroffen habe, haben Sie diesen Plan voll und ganz unterstützt, Graham.«
    Der Stabschef blickte finster, als mein Vater zu seinem Schreibtisch ging, und die Enttäuschung zeigte sich auf seinem Gesicht. Als mein Vater saß, hob Graham beschwichtigend die Hände. » Ja, Sir, doch nach den neuesten Entwicklungen… der Mann ist eine tickende Zeitbombe. Wir können nicht wissen, was er als Nächstes anstellen wird.«
    » Deshalb habe ich ja auch…« Mein Vater unterbrach sich, als an die äußere Tür geklopft wurde.
    » Ich lasse ihn herein.« Graham verließ den Raum.
    Ich konnte das Gesicht meines Vaters nicht sehen, doch seine Schultern sackten herab, als er tief den Atem ausstieß. Er wirkte müde. Was seltsam war, denn ich hatte meinen Vater nie für menschlich genug gehalten, um so etwas wie Müdigkeit zu empfinden. Als Schritte zu hören waren, straffte er sich wieder und schlug eine Akte auf.
    Die Tür öffnete sich, doch mein Vater wartete volle dreißig Sekunden, bis er aufblickte. So, als könnte er sich nicht von der Seite lösen, die er gerade las.
    Ich konnte nicht erkennen, wer gekommen war. Der Besucher musste in der Tür stehen geblieben sein.
    » Treten Sie ein«, forderte mein Vater ihn auf, dann wandte er sich wieder der Akte zu, die vor ihm lag.
    Die Tür schloss sich, und Falin Andrews trat näher.
    Ich schnappte hörbar nach Luft und legte eine Hand vor den Mund, um den Laut zurückzuhalten, der mir doch bereits entschlüpft war.
    Falins Blick huschte durch den Raum und blieb an der Tür zu meinem Versteck hängen. Ich verkroch mich tiefer in die Dunkelheit und versuchte mein Herz zu überzeugen, dass es nicht so schnell schlagen sollte.
    Was macht er hier?
    Falin setzte sich und schwieg, während mein Vater weiter die Akte las. Schließlich klappte er den Deckel zu und blickte auf. Das alles zielte darauf ab, den Eindruck zu erwecken, dass Falin ihn mit seinem Besuch bei etwas viel Wichtigerem störte.
    » Ich möchte, dass Sie mir von Ihren Fortschritten berichten«, sagte Vater. Er lehnte sich vor und legte die Fingerspitzen aneinander.
    Falin nickte knapp. » Wir verfolgen mehrere Spuren. Es haben sich einige neue Entwicklungen ergeben.«
    » Entwicklungen. Wie meine Tochter zum Beispiel?«
    » Sir?«
    Ich runzelte die Stirn. Was läuft da zwischen Falin und Casey? Weiß Vater von dem Buch mit den Zaubersprüchen? Und wenn ja, woher?
    » Ihre Vorgesetzten haben Sie in den höchsten Tönen gelobt.« Mein Vater öffnete eine Schublade und zog einen Umschlag heraus. » Ich muss allerdings sagen, dass ich nicht sehr zufrieden bin, vor allem nicht, weil Sie Alexis einer solchen Gefahr ausgesetzt haben.« Er warf Falin den Umschlag hin.
    Mich? Er spricht von mir?
    » Das träume ich doch nur«, murmelte ich vor mich hin, und Falins Blick richtete sich erneut auf den Türspalt. Mist.
    Ich war schon darauf gefasst, dass einer von ihnen zur Badezimmertür stürmen und sie aufreißen würde, doch Falin griff lediglich nach dem Umschlag. Ich konnte nicht erkennen, was sich darin befand, doch ich sah, wie sich sein Gesicht verhärtete. Er blickte auf.
    » Ich hege gewisse Erwartungen und…« Mein Vater unterbrach sich, als es klopfte.
    Die Tür öffnete sich. » Sir«, sagte Graham.
    Mein Vater stand auf. » Entschuldigen Sie mich für einen Moment.« Er verließ den Raum, und die Tür schloss sich hinter ihm. Man konnte hören, wie er mit seinem Stabschef sprach, doch es waren keine Worte zu verstehen.
    Falin lehnte sich zurück, den Blick auf mein Versteck gerichtet. Dann drehte er sich um, blickte auf die Tür, durch die mein Vater verschwunden war, und stand auf. Er machte ein paar Schritte in meine Richtung.
    Elender Mist!
    Die andere Tür öffnete sich wieder, und Falin erstarrte.
    » Tut mir leid, aber ich muss unser Treffen leider beenden«, sagte mein Vater, der in der Tür stehen geblieben war.
    Falin wandte sich zum Gehen. Mein Vater hat mich gerettet? Das kam nicht oft vor.
    Als sich die Tür hinter ihnen schloss, hörte ich meinen Vater noch sagen: » Ich hoffe, Sie enttäuschen mich nicht, Andrews!« Dann verklangen die Stimmen zu einem Murmeln, und schließlich herrschte Stille.
    Ich wartete in der Dunkelheit. Meine Knie und die Waden taten mir schon weh, weil ich so lange hiergehockt hatte. Ich

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