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Von allen guten Geistern geküsst: Roman (German Edition)

Von allen guten Geistern geküsst: Roman (German Edition)

Titel: Von allen guten Geistern geküsst: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bob Mayer , Jennifer Crusie
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erschrocken ab. »Nur reden.«
    »Okee, nur’n Augenblick. Ich muss emo-emotional werden, um dir das zu zeigen.« Mab schloss die Augen und schnitt eine Grimasse. »Ich bin wütend«, sprach sie zu sich selbst. »Ich bin richtig wüütend.«
    Dann verzerrte sich ihr Gesicht, Tränen liefen ihr über die Wangen, und Ethan dachte: Na toll . Jede Sekunde mit Mab zeigte ihm deutlicher, was er an Weaver hatte.
    Das sollte er Weaver vielleicht einmal sagen.
    »Ich liebe ihn«, begann Mab, wischte die Tränen weg und weinte nur noch stärker. »Ich weiß ja, es ist idiotisch, jemanden zu lieben, den man erst seit einer Woche kennt, und ich habe ihn eigentlich überhaupt nicht gekannt, aber ich liebe ihn und sehne mich nach ihm, obwohl ich ihn nicht geschenkt zurückhaben will …«
    »Ach, also geht’s um Joe«, meinte Ethan hilfreich und dachte: Das macht mich fertig .
    »Dabei war ich so glücklich mit ihm«, fuhr Mab fort und ließ den Tränen freien Lauf. »Endlich hatte ich jemanden, zu dem ich gehöre, und er hat mich wirklich verstanden. Und dann …« Sie hob hilflos die Hände und weinte noch stärker, am Boden zerstört. »Und jetzt ist alles aaus …«
    »Äh, das tut mir leid«, stammelte Ethan. »Hör mal, Mädchen …«
    »Nein«, hickste sie und holte schluchzend Luft. » Mir tut’s leid.« Sie lehnte sich gegen den Spiegel und weinte wieder. »Mir tut’s so leid, ich war so dumm, und jetzt sitz ich in der Patsche, und ich wollte wütend werden, damit du’s in meinen Augen siehst, aber ich bin nicht gut mit Emo… Gefühlen, und daran ist auch er schuld, weil ich vorher gar keine Gefühle hatte, und jetzt fühl ich mich so elend …«
    Heftig schluchzend öffnete sie die Augen, und Ethan wich einen Schritt zurück.
    Ihre Augen glühten blau, übernatürlich blau, in dem Blau der Kinder der Verdammten .
    »Was ist los?«, fragte Mab und zwinkerte Tränen fort.
    Ach verflucht , dachte er und wusste, was er zu tun hatte.

Kapitel 15
    »Was?« , fragte Mab noch einmal.
    Ethan wies auf den Spiegel, und sie drehte sich um und sah, was er sah: dichtes, rotes Haar, tränenüberströmte Wangen, blau glühende Augen …
    »Ha«, stieß sie hervor und betrachtete sich mit geneigtem Kopf. Die Tränen versiegten.
    Es war nur die Iris, erkannte Ethan. Wirklich horrormäßig hätte es gewirkt, wenn auch das Weiße blau geworden wäre, aber dieses radioaktive Glühen genügte ihm schon.
    »Du bist besessen«, stellte er mit erzwungen ruhiger Stimme fest. »Aber keine Panik, das kriegen wir wieder hin.«
    »Nein, bin ich nicht«, entgegnete Mab und schluchzte auf.
    Ethan näherte sich ihr, in der Hoffnung, dass er den Dämon festhalten könnte, wenn er ihn in sich hineinzwang. »Capio!«
    »Ich bin nicht besessen.«
    »Capio!«
    »Nein, also wirklich.«
    »Capio, verdammt noch mal!«
    Sie blickte ihn ärgerlich an und sah, abgesehen von den schmutzigen Tränenspuren im Gesicht, fast wieder normal aus. »Ethan, ich bin ganz allein in mir. Nur ich. Hör auf, mich anzuschreien, der Tag war sowieso schon schlimm genug für mich.«
    »Was, zum Teufel, ist das dann in deinen Augen?«
    »Tja, das ist die Frage.« Sie schluckte schwer. »Es könnte sein, dass ich zur Hälfte ein Dämon bin.«
    Zur Hälfte ein Dämon. Aha. »Nein, das bist du nicht. Aber du hast recht, du kannst nicht besessen sein, da du in eine eisenbewehrte Männertoilette gehen kannst. Tut mir leid wegen des Capio . Ich musste es versuchen.« Er blickte sie mit gerunzelten Brauen an und überlegte, mit was sie es wohl zu tun hatten. »Hör auf zu schniefen. Du bist kein Dämon.«
    »Na ja, aber was ist das dann?« Sie wandte sich dem Spiegel zu und bemerkte, dass ihre Augen wieder braun wurden. »Was war das? Ich glaube, es ist der Geist eines Dämons. Und es ist meiner. Also bin ich ein Dämon.« Sie schnüffelte. »Meine Mutter hat immer gesagt, ich wäre ein Dämonenbalg.«
    »Deine Mutter hatte einen Sprung in der Schüssel. Wann ist das denn passiert?«
    »Ich weiß nicht.« Mab schnüffelte wieder. »Ich habe es gerade erst herausgefunden, aber andere Leute haben es auch bemerkt.«
    »Welche anderen Leute?«
    »Joe.«
    »Joe.« Ethan nickte. »Und er fand das nicht seltsam?« Vielleicht ist er deswegen davongerannt .
    »Joe ist nicht einfach Joe. Joe ist Suffkopf Dave, der von Fufluns besessen ist. Oder war. Fufluns steckt jetzt in Sam.«
    »Was?« Ethan wandte sich der Tür zu, seine Gedanken überschlugen sich. »Wo ist er denn jetzt?«
    »Im

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