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Von allen guten Geistern geküsst: Roman (German Edition)

Von allen guten Geistern geküsst: Roman (German Edition)

Titel: Von allen guten Geistern geküsst: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bob Mayer , Jennifer Crusie
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gesehen hast?«
    »Denk nicht mehr dran, Mab«, meinte Fun ernst.
    Mab schluckte. »Warum weichst du mir aus? Was war das denn Schlimmes?«
    Einen Augenblick lang saß Fun schweigend da, dann antwortete er: »Ich habe ein Dämonenglühen gesehen.« Und als sie die Stirn runzelte, fuhr er fort: »Das, was man in den Augen von Besessenen sieht, es zeigt, dass einer von uns in ihnen steckt. Ich habe ein Glühen in deinen Augen gesehen.«
    Mab fuhr zurück. »War ich besessen ?«
    »Nein, das hätte ich gemerkt.« Fun stand auf. »Nur das Glühen, sonst nichts. Mach dir keine Sorgen. Du bist kein Dämon, und du bist nicht besessen, also was soll’s?« Seine Stimme wurde weich. »Es tut mir leid, dass ich gelogen habe. Allerdings kann ich dir nicht versprechen, dass es nicht wieder geschieht. Aber ich werde verdammt aufpassen, dass ich dir nicht noch einmal wehtue. Lass uns ein Bier trinken und uns aussprechen …«
    »Und dann Versöhnungssex? Nein«, lehnte Mab ab, obwohl es absolut verlockend klang. »Wenn ich nicht besessen war, warum haben dann meine Augen geglüht?«
    »Ich weiß nicht«, erwiderte Fun . »Ich schätze, du bist zum Teil Mensch und zum Teil Rock ’n’ Roll.«
    »Was?«
    »Halb Mensch, halb Dämon. Erinnerst du dich noch, wie du zu mir gesagt hast, du hättest in mir endlich einen Gleichgesinnten gefunden? Na ja, vielleicht stimmt das, Dämonen-Girl.« Er grinste sie an. »Willkommen auf der dunklen Seite.«
    »Ich glaub’s nicht«, stöhnte Mab, aber sie wich nicht zurück. Dämonen-Girl. Dämonenbalg .
    »Doch, tust du«, entgegnete Fun, und in seiner Stimme lag Mitgefühl. »Du willst es nur nicht glauben. Aber es ändert gar nichts, Mab. Du bist noch immer du. Wenn es so ist, dann warst du schon dein Leben lang zu einem Teil Dämon. Der einzige Unterschied ist, dass du es jetzt weißt.«
    »O Gott«, ächzte Mab, als ihr diese Wahrheit dämmerte. »Sie alle hatten recht. Ich bin wirklich abartig.«
    »Du bist eine faszinierende Frau, Mary Alice.« Fun trat einen Schritt näher, und nach einem Augenblick legte er die Arme um sie. »Du wusstest nur nicht, wie faszinierend.«
    »Welche Art Glühen war das?«, fragte Mab, an seiner Brust murmelnd. Sie brauchte seinen Trost wirklich, auch wenn Frankie über ihnen wie verrückt keckerte. »Ich weiß, dass sie unterschiedliche Farben haben. Welche war es?«
    »Blau, glaube ich. Ich bin nicht sicher, weil in Daves Gehirn nicht mehr viel Blut war und es mir schwerfiel, mich zu konzentrieren.«
    »Blau«, wiederholte Mab.
    »Wenn du wütend bist, wird es rot«, ergänzte Fun .
    Mab löste sich erschreckt von ihm. »Rot. Das ist nicht wahr .«
    »Aber ja doch«, entgegnete Fun . »Akzeptiere es einfach, und lerne, es für dich zu nutzen. Du hast eine Menge Kraft in dir, weißt du. Es wäre dumm, das zu ignorieren, nur weil es dir nicht gefällt, woher sie stammt.«
    »Von Dämonen?«
    »Genau wie du, Liebes. Und wenn du jetzt nicht wieder ein fröhlicheres Gesicht machst, dann habe ich noch eine Brünette glücklich zu machen.«
    Autsch , dachte sie, aber es sollte ihr egal sein, sie war fertig mit ihm, denn es war alles eine Lüge gewesen und hatte alles nichts zu bedeuten.
    Autsch, autsch. AUTSCH .
    Er zögerte ein wenig. »Ich sag dir was. Versöhnungsgeschenk. Siehst du die Platinblonde da drüben?« Er deutete mit dem Zeigefinger.
    Da stand eine langbeinige Frau in engen Jeans im Bogendurchgang, umringt von Bewunderern, unter ihnen Ray. Es schien ihr nicht sonderlich zu gefallen, was er zu ihr sagte.
    »Das ist Turas Wahl für heute Nacht. Keine Sorge, sie wird nichts unternehmen, bevor der Park geleert ist, möglichst kurz vor Mitternacht. Es ist ihr lieber, wenn die Leichen erst gefunden werden, wenn sie schon weit weg ist.« Er küsste sie auf die Wange. »Ruf mich an, wenn du lachen möchtest.«
    »Eher friert die Hölle zu.«
    »Das würde mir gefallen«, erwiderte er und ging zurück in den Pavillon zu der Brünetten, und Mab stand draußen in der Kälte und der Dunkelheit und dachte Nein, nein, nein , und ihre Augen füllten sich mit Tränen.
    Er würde eine andere Frau lieben. Ihre große Liebesaffäre war aus und vorbei. Sie war zur Hälfte ein Dämon, und ihre Mutter hatte recht gehabt.
    Ich brauche einen Drink , dachte sie und ging ebenfalls in den Pavillon und auf die Bar zu. Sie konnte Tura beobachten und sich gleichzeitig volllaufen lassen. Praktisch.
    Ist mir doch egal, was er treibt. Und ich bin kein Dämon .
    Sie bestellte ein

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