Von allen guten Geistern geküsst: Roman (German Edition)
übel.
Der Dürre tauchte neben Ursula auf, während Quentin durch die Tür verschwand.
»Quentin holt mir ein Telefonbuch. Lassen wir mal andere Saiten klingen, das wird ihn schnell zum Singen bringen …«
»Was, zur Hölle, quasselst du da?«, schrie Ursula ihn entnervt an.
Der Dürre blinzelte. »Na ja, Ma’am, ich sag Ihnen nur, was ich denke …«
»Du denkst gar nichts«, fuhr Ursula ihn scharf an. »Ich besorge das Denken. Ich habe von euch nur etwas Einfaches verlangt, aber das habt ihr nicht hingekriegt.«
»Na also, wir haben das richtig gemacht, ganz wie es sich gehört. Man kippt einfach nur Wasser durch ein Tuch auf ein Gesicht. Nichts Übertriebenes. Nicht unsere Schuld, dass der Kerl hier die Luft so lange anhalten kann wie ’n Zauberer. Aber mit dem Telefonbuch … Schmerzen sind schließlich Schmerzen … und ich persönlich …«
»Halt’s Maul.«
»Wer hat Sie auf diese Idee gebracht?«, fragte Ethan. »Ray Brannigan?«
»Ray ist ein Patriot«, sagte Ursula ohne Überzeugung.
»Ray arbeitet für einen Dämon – für den Teufel. Man hat Sie benutzt, und wenn Sie Ihren verdammten Schädel weiter in den Sand stecken, dann haben Sie hier bald die Hölle auf Erden, Opfer Nummer zwei für Kharos , gleich nach Ray.« Er sah ein Aufflackern von Erkennen in ihren Augen.
Quentin kam mit leeren Händen zurück.
»Kein Telefonbuch?«, fragte der Dürre enttäuscht.
Ursula wandte sich ihren Handlangern zu. »Bringt ihn um.«
Der Dürre nickte. »Tja, normalerweise würde ich ihn ja einfach ersticken, sieht nach einem natürlichen Tod aus. Aber so wie der Kerl da unter Wasser noch weitergelebt hat, glaube ich …«
Ein Geräusch draußen vor der Tür ließ ihn verstummen. Er wechselte einen Blick mit Quentin und fuhr dann fort: »Wir überprüfen das schnell mal.«
Quentin öffnete vorsichtig die Tür und nickte dann, und die beiden schlüpften hinaus.
Ursula beugte sich über Ethan. »Sag mir, was hier vor sich geht, dann lasse ich dich nicht von ihnen töten …«
Es gab einen scharfen Knall, und die Tür zu der Zelle flog auf. Eine Gestalt in Schwarz mit Kampfbrille vor dem Gesicht kam herein und rammte Ursula die Mündung eines D-Gewehrs unter das Kinn. »Gib mir nur einen klitzekleinen Grund.« Die Stimme und die Drohung waren unmissverständlich.
»Weaver!«, rief Ursula mit überschnappender Stimme, da sich die Mündung in ihren Gaumen bohrte. »Sind Sie verrückt geworden? Denken Sie an Ihre staatliche Altersversorgung.«
Weaver stieß die Mündung noch ein wenig höher und erwiderte: »Denk du an dein Gesicht.« Gleichzeitig zog sie ein Messer aus dem Gürtel und zerschnitt rasch die Riemen, die Ethan gefangen hielten.
Ethan wälzte sich zur Seite und streckte einen Fuß zu Boden. Dann stand er taumelnd und wäre fast gefallen, und sie zogen sich aus dem Raum zurück, wobei Weaver ihm Deckung gab.
Ethan stieg über die bewusstlosen Körper von Dick und Doof und tappte dann einen Tunnelgang hinunter, wo Gus wartete und eine schwere eisenbeschlagene Tür offen hielt. Dann waren sie in vertrautem Territorium, wie Ethan an dem Ziegelsteintunnel erkannte.
»Wo war ich da eben?«
»Im Maschinenraum unter dem Teufelsflug«, erwiderte Weaver und schob ihre Brille auf die Stirn. »Die konnten dich nicht aus dem Park bringen wegen der vielen Besucher, und Frankie hat sie entdeckt, wie sie dich hier runterschleiften. Wir wären ja schon früher gekommen, aber Mab ist die Einzige, die Rabisch spricht, und wir mussten sie erst suchen.« Sie hastete den Tunnel entlang. Dann blieb sie bei den Leitersprossen stehen und begann hinaufzuklettern. Ethan folgte ihr, und Gus bildete das Schlusslicht.
Es war schon dunkel, und Ethan hörte Geräusche von vielen Menschen. »Wie lange war ich verschwunden?«
»Ungefähr fünf Stunden«, antwortete Weaver. »Der Screamland -Freitag ist fast vorbei.«
»Ich glaube, jetzt fängt es erst richtig an«, meinte Ethan.
Kapitel 20
Die Besucherströme erregten Kharos . In weniger als vierundzwanzig Stunden würde er all diese Seelen peinigen können.
Leider war er von Unfähigen umgeben.
DU SOLLTEST DEN JÄGER TÖTEN .
»Ist das er, der da spricht?«, fragte die Frau namens Ursula. »Klingt so merkwürdig.«
»Weil es in Ihrem Kopf ist«, erwiderte Ray.
»Und er ist wirklich ein Dämon?« Die Frau trat an die Statue heran. »Hören Sie, wenn Sie irgendein Spiel mit mir treiben, dann legen Sie sich mit der Regierung der Vereinigten Staaten an, und mit
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