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Von allen guten Geistern geküsst: Roman (German Edition)

Von allen guten Geistern geküsst: Roman (German Edition)

Titel: Von allen guten Geistern geküsst: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bob Mayer , Jennifer Crusie
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Familien aus der Stadt geführt. Sind fest in Familienhand.« Sie machte eine Geste zu einer Bude hin, die mit Teddybären mit fluoreszierendem Fell vollgestopft war, über allem ein riesiger grüner Drachen aus Plüsch, der über einem Ladentisch mit Löchern darin und dahinter aufgereihten Gummihämmern schwebte. »Zum Beispiel das Whack-a-Mole -Spiel hier, bei dem man auf Maulwürfe hämmern muss, sobald sie aus den Löchern kommen – schönes Reaktionsspiel –, das wird von Carl Jenkins geführt, weil die Jenkins es von Anfang an hatten, und deswegen nennt ihn jeder Carl Whack-a-Mole . Und das hier«, fuhr sie fort, als sie die letzte große Biegung hinter sich ließen und auf eine turmhohe Konstruktion aus stumpfen schwarzen Metallstangen zugingen, »das ist der Teufelsflug.« Sie blickte im schwindenden Dämmerlicht dort hinauf, wo an den Enden der fünf Arme halb zerfetzte schwarze und rote Fallschirme im Wind flatterten und Lichter blinkten, um etwaige Sportflugzeuge zu warnen. »Das ist ein Fallschirm-Karussell, aber Glenda will es nicht in Betrieb nehmen. Mir gefällt das nicht. Es ist, als hätte man eine Leiche im Park. All diese Vergnügungsbahnen und Karussells wurden dazu gebaut, dass man sie fahren lässt.«
    »Das haben Sie gar nicht restauriert«, meinte Joe.
    »Nein, Glenda wollte es nicht.« Mab wies mit dem Daumen auf die zwei Meter hohe, rotglühende Teufelsstatue vor dem Zaun. »Den da habe ich aber restauriert. Grauenvoll. Hässliche, hässliche Statue. Jede Minute Arbeit daran war schrecklich.« Dann deutete sie den Hang hinter dem Teufelsflug hinauf zu einem weißen, halb offenen Bauwerk mit einer pinkfarbenen Pergola darüber. »Und das da ist der Bier-Pavillon. Wenn es im Herbst kalt wird, hängen sie Leinwandvorhänge vor die Öffnungen, aber in der Mitte ist eine große Feuerstelle, deswegen kann man’s da bis Ende Oktober noch aushalten. Danach gibt auch Glenda es auf und schließt bis April.«
    Sie gingen den Weg hinauf zur Hauptöffnung des Pavillons, und sie meinte abschließend: »Also, das war die Tour für Sie. Zumindest die linke Hälfte.«
    »Und ist hier schon mal etwas Ungewöhnliches passiert?«, fragte Joe und warf einen Blick zurück.
    »Das fragen mich in letzter Zeit viele.« Mab sah ihn mit schiefgelegtem Kopf an, und ihr kam ein Gedanke: »Sie sind ein Reporter.«
    »Was?«, fragte Joe.
    »Sie sind Reporter. Sie sind hier, um sich Insiderwissen über das große Halloween-Spektakel in zwei Wochen zu verschaffen. Deswegen machen Sie mich an und ködern mich mit Abendessen.« Plötzlich ergab alles einen Sinn.
    »Ach, weil es nicht sein kann, dass ich Sie einlade, nur weil ich mit Ihnen zusammen sein will?«, erkundigte sich Joe.
    »Unwahrscheinlich«, erwiderte Mab. »Ich bin nicht charmant und nicht schön. Ich sehe aus wie eine Tramperin, und nicht die nuttige Version. Was an mir sollte Ihnen gefallen?«
    »Sie«, antwortete Joe, und er brachte es heraus, als sei es die Wahrheit.
    Sie wünschte sich, es wäre die Wahrheit.
    »Klar. Sie sind ein Reporter«, schloss Mab und betrat den Pavillon.
    Ethan gefiel es im Bier-Pavillon nicht im Geringsten.
    Ashley widmete ihre Aufmerksamkeit halb dem Kahlkopf, mit dem sie schmuste, und halb dem Gastraum, in dem sie jeden abschätzend musterte, als wollte sie ihn für später vormerken. Sie kam ihm ganz anders vor als bei ihrer ersten Begegnung am Picknicktisch, aber er verstand auch nichts von Frauen. Vielleicht hätte er mehr mit ihr sprechen sollen. Er versuchte, sich zu erinnern, was er getan oder gesagt hatte, um diesen Stimmungsumschwung hervorzurufen, aber es war wie ein Blackout. In den Monaten seit dem neunundzwanzigsten Juli hatte er einige Blackouts gehabt, nun ja, vielleicht …
    Gus folgte Ethans Blick. »Ashley? Du kannst was Besseres kriegen als so eine.«
    »Verdammt, ich kriege nicht mal so eine«, erwiderte Ethan.
    Gus wollte etwas sagen, doch da ließ sich eine Frau mit den Worten »Darf ich mich zu Ihnen setzen?« auf der Bank ihnen gegenüber nieder, und Gus blieb der Mund offen stehen. Ethan konnte es ihm nicht übel nehmen. Sie schien in den späten Dreißigern zu sein, grüne Augen, scharf und klar geschnittenes Gesicht, schulterlanges braunes Haar. Sie war schön, und mehr als das, sie war …
    »Große Klasse«, stammelte Gus.
    »Vielen Dank«, erwiderte sie amüsiert. Sie reichte Gus einen Fünf-Dollar-Schein und sagte: »Ich gebe eine Runde aus …«, und Gus nahm den Schein und ging damit zur Bar,

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