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Von allen guten Geistern geküsst: Roman (German Edition)

Von allen guten Geistern geküsst: Roman (German Edition)

Titel: Von allen guten Geistern geküsst: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bob Mayer , Jennifer Crusie
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geduldig mit dir, aber …«
    »Nein.« Ethan erhob sich und wandte sich zur Tür.
    »Ethan, komm hierher … «
    »Ich werde euch helfen«, versprach er, »aber nicht mit diesem hirnverbrannten Blödsinn.« Damit verließ er den Wohnwagen, ließ sie in ihrem kollektiven Wahnsinn zurück.

Kapitel 7
    Ray ließ sich neben Kharos’ Teufelsstatue nieder, zündete sich eine Zigarre an und sagte: »Deine Meerjungfrau hat gerade jemanden umgebracht.«
    Kharos kochte vor Wut. Er hatte oft Anlass, vor Wut zu kochen, seit er in seiner Urne gefangen war, und diese neue Katastrophe heizte seinen Zorn noch an.
    »Es ist nicht meine Schuld«, fuhr Ray fort. »Und die Guardia sind auch nicht glücklich darüber. Du hättest ihre Gesichter sehen sollen.«
    Kharos hörte auf zu kochen. SIND SIE VERZWEIFELT ?
    »Sie sahen … müde aus, würde ich sagen. Na, sie sind ja auch schon alt. Gus wird bald achtzig, und Delpha ist schon über neunzig. Sogar Glenda ist schon über sechzig.«
    Kharos dachte darüber nach. Sie waren alt, aber auch erfahren, und sie wussten, dass Fufluns und Tura frei waren. Nun waren sie auf der Hut. Aber nicht mehr kampfeswütig, sondern müde, hatte Ray gesagt. Das hieß, dass sie das Selbstvertrauen verloren, und das war der erste Schritt auf dem Wege zur Verzweiflung.
    Ray zog an seiner Zigarre. »Ich konnte Fufluns bisher nicht finden. Ich habe so viele Leute wie möglich mit Eisen berührt, aber keiner hat reagiert. Er könnte überall und in jedem stecken. Wer weiß das schon.«
    Wenn Tura die Guardia in Atem hielt, war das gut. Doch es könnte noch besser sein. Noch ein Alptraum mehr bedeutete noch mehr Erschöpfung, Verwirrung, Fehler.
    BRING MINIONS HIERHER .
    »Was? Ach, herrje.« Ray atmete Rauch aus. »Die mag ich nicht, gemeine kleine Biester; schnattern ständig vor sich hin und stürzen sich in Horden auf alles, was kleiner ist als sie.« Wieder seufzte er. »Woher soll ich sie denn diesmal holen?«
    ICH WERDE SIE RUFEN , UND SIE WERDEN ZU DIR KOMMEN . BRING SIE MIT EINEM BOOT ÜBER DEN FLUSS . LASS SIE NICHT INS FLIESSENDE WASSER FASSEN .
    Ray nickte. »Weißt du, wenn wir uns etwas mehr Zeit lassen würden, nur ein paar Jahre vielleicht, dann könnten wir …«
    NEIN .
    Ray seufzte. »Na gut.« Er erhob sich und ging davon, marschierte über den Hauptweg, als gehörte er ihm allein oder würde ihm zumindest bald gehören.
    Kharos vergaß ihn und konzentrierte seine Gedanken auf die alten Guardia , die nun bis zur Erschöpfung mit Tura und einer Invasion von Minion -Dämonen zu kämpfen hatten und dadurch in Hoffnungslosigkeit verfallen würden, und dann würde er entkommen und sie töten. Er konnte ihre Verzweiflung fast schon fühlen. So lange schon, viel zu lange, hatte er keine Nahrung mehr bekommen, viel zu lange hatte er nichts mehr gefühlt.
    ABER BALD , sagte er sich selbst und wandte sich wieder seinem Plan zu, die Guardia zu vernichten und seinen Platz auf der Erde einzunehmen.
    Als Mab zum Frühstück herunterkam, erwartete Cindy sie bereits, die Hände in die Hüften gestemmt. »Gestern Abend war die Ambulanz im Park«, begann sie, als Mab am Tresen Platz nahm.
    »Ich weiß.« Mab legte ihren Helm auf der Platte und ihre Tasche auf dem Boden ab und versuchte, trotz einer fast schlaflosen Nacht einigermaßen normal auszusehen.
    »Du siehst schrecklich aus«, meinte Cindy. »Was ist denn passiert ?«
    »Ein Kerl namens Karl hatte direkt vor dem Karussell einen Herzanfall und starb.«
    »Carl Whack-a-Mole ?«, fragte Cindy entsetzt.
    »Nein«, erwiderte Mab. »Ein fetter Kerl. Mit Glatze. Verheiratet. Hat gestern mit Ashley herumgefummelt.«
    »Ach, Karl der Treulose.« Cindy entspannte sich etwas. »Na ja, soll er in Frieden ruhen, der Drecksack. Carl Whack-a-Mole ist ein guter Kerl, aber Karl der Treulose ist kein Verlust für uns.«
    »Was?« Mab fuhr zurück. Da war ein Mann gestorben, direkt vor ihrer Nase …
    »Prügelt Frauen«, stieß Cindy hervor und blickte fast wütend drein. »Schläft mit allem, was Ja sagt, und geht dann nach Hause und verdrischt seine Frau. Der gemeine Schuft.«
    »Oh.« Als Mab sich das überlegte, fühlte sie, wie das Gewicht, das auf ihr lastete und sie vom Schlafen abgehalten hatte, etwas leichter wurde. Sie wäre leichter darüber hinweggekommen, hätte sie Karls Leiche nicht vor sich gehabt, mit dem schlimmen Gefühl, versagt zu haben.
    »Als ich herausfand, was für Abschaum er war, habe ich ihm keine Eiscreme mehr verkauft«, fuhr Cindy fort.

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