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Von den Sternen gekuesst

Von den Sternen gekuesst

Titel: Von den Sternen gekuesst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy Plum
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Ehre.«
    Georgia warf mir einen Blick zu und hob ihre Augenbrauen, als wolle sie mich nach meiner Meinung fragen. Ich zuckte mit den Schultern und unterdrückte ein Kichern.
    Schon hatte sie ihre ganze Aufmerksamkeit wieder auf den viele Hundert Jahre alten Revenant gesenkt, der vor ihr kniete. Unschlüssig starrte sie ihn einen Moment lang an und lächelte schließlich. »Ach, verdammt. Wenn du mich so fragst, wie soll ich da denn ablehnen?« Sie half ihm wieder in den Stand und legte ihm sanft die Hand auf den Arm.
    »Du hast es echt drauf!«, murmelte Ambrose seinem Kumpel zu, während er den beiden durch den Korridor zum Trainingsstudio folgte.

A ufrecht, von vielen Kissen gestützt, saß Bran in Vincents Bett. Jeanne hantierte aufgeregt mit einem Tablett. »Meine werte Dame, ich versichere Ihnen, dass es mir hervorragend geht«, sagte er, als wir hereinkamen.
    »Ihr Zustand hat sich seit gestern verbessert, das stimmt. Aber Sie sind immer noch viel zu schwach, um aufzustehen«, beharrte die Haushälterin.
    Hilfe suchend sah Bran zu Jean-Baptiste, der auf einem Stuhl am Bett saß. »Verlangen Sie bitte nicht von mir, Madame Degogue zu widersprechen«, sagte dieser mit einem Lächeln und unterstützte seine Aussage mit einer Geste der Machtlosigkeit. »Wenn sie bestimmt, dass Sie im Bett bleiben sollen, gebe ich Ihnen den guten Rat, ihrer Anordnung tunlichst Folge zu leisten.«
    Bran schloss frustriert die Augen und lehnte sich zurück in die Kissen. »Kate ist eingetroffen«, verkündete Gaspard, während wir näher kamen. Er schob schnell zwei Stühle für uns ans Bett.
    »Schön, dass du da bist, und danke für dein Kommen«, sagte Bran, der wieder sofort blinzelte, als er mich sah. Wieso schaut der mich denn immer so komisch an? , dachte ich. Manchmal wirkte er von meinem Anblick regelrecht abgestoßen und dann wiederum hatte ich das Gefühl, er würde mich am liebsten adoptieren.
    »Monsieur Grimod, Monsieur Tabard und ich möchten uns über unsere Kenntnisse zum Meister austauschen. Ich habe mir gewünscht, dass du dabei anwesend bist, schließlich geht es um dein…« Er zögerte.
    »Meinen Freund?«, bot ich an und er lächelte ganz seltsam. Und schon wieder sah er mich an, als wäre irgendetwas nicht in Ordnung. Nervös fuhr ich mir durch die Haare, doch da stand nichts von meinem Kopf ab. Also verschränkte ich einfach die Arme und hibbelte unruhig.
    »Ja. Also gut. Wir haben unsere beiden Versionen der Prophezeiung verglichen und festgestellt, dass die Version der Bardia mit der, die in meiner Familie tradiert wurde, grundsätzlich übereinstimmt.« Er schloss die Augen und gab sie aus dem Gedächtnis wieder:
    »›In der Dritten Epoche werden sich die Gräueltaten unter den Menschen verschärfen, sodass ein Bruder den anderen hintergehen wird. Die Numa werden den Bardia an der Zahl überlegen sein, weshalb vorherrschende Kriege das Leben der Sterblichen überschatten werden. In dieser Epoche wird ein Bardia in Gallien auferstehen und die Bardia anführen …‹«
    Gebannt lauschte ich den alten Phrasen, doch plötzlich spürte ich, dass noch jemand im Zimmer war. Kate, du bist hier! Wie ein Blitz zischte dieser Satz durch meinen Kopf. »Stopp!«, schrie ich. Sofort klappte Brans Mund zu und die drei Männer starrten mich beunruhigt an. »Das … Das ist Vincent. Er ist hier!«, stammelte ich wie unter Schock.
    Mein Herz schlug so stark gegen meine Rippen, dass es wehtat. »Dem Himmel sei Dank, Vincent. Du hast es geschafft! Du hast dich von Violette befreit!«, rief ich kraftvoll und gleichzeitig tränenerstickt.
    Nein, meine Liebe, leider nicht. Mir bleibt nur eine Minute, bevor Violette mich zurückholt . Kannst du den guérisseur etwas für mich fragen ?
    »Er will Bran etwas fragen«, erklärte ich den erstaunten Männern und gab Wort für Wort seine Nachricht weiter.
    »Violette möchte wissen, ob du das Ritual kennst, mit dem man die Kräfte des Meisters auf denjenigen übertragen kann, der ihn vernichtet hat.«
    »Ich weiß, dass darüber etwas in den Aufzeichnungen meiner Familie steht«, bestätigte Bran an einen Punkt gerichtet, der sich rechts von meinem Kopf befand.
    Ich schaute prüfend dorthin, aber nichts war zu sehen. Wieder hörte ich Vincent und gab seine Worte wieder: »Kannst du diese Information für sie beschaffen?«
    »Ja, aber das wird ein paar Tage dauern«, antwortete Bran.
    Und schon war Vincents Stimme wieder verschwunden.
    Jean-Baptiste wirkte verwundert. »Was sollte

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