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Von den Sternen gekuesst

Von den Sternen gekuesst

Titel: Von den Sternen gekuesst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy Plum
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Straße und verschwanden in eine kleine Seitenstraße. Jetzt taten sie so, als hätten sie uns gar nicht bemerkt. Bevor sie komplett außer Sichtweite waren, wandte sich einer von ihnen noch einmal um und salutierte breit grinsend.
    »Ist klaaar«, sagte Ambrose gedehnt und starrte den Numa mit verwirrtem Blick nach.
    »Das war eine Warnung«, erklärte Arthur. »Die wollten nur zeigen, dass sie da sind. Gehen wir.« Wieder bot er Georgia seinen Arm an und diesmal nahm sie ihn, ohne zu zögern. Ambrose legte mir schützend den Arm um die Schultern und so liefen wir strammen Schritts weiter.
    Gaspard erwartete uns bereits an der Eingangstür. »Franck ist euch vorausgeeilt und hat von eurer Begegnung berichtet«, sagte er und winkte uns fast hektisch herein. »Was wollten diese Numa bloß? Noch immer haben wir weder ein Wort noch eine Spur von ihrer Anführerin.«
    Wir steuerten den vorderen Korridor an, nur Ambrose blieb in der Nähe der Tür stehen, die Arme verschränkt, der Blick düster. Eine klare Demonstration seines Unwillens, sich im Haus aufhalten zu müssen, statt dort zu sein, wo etwas passierte. Ich wusste, was in ihm vorging, mir ging es ganz genauso.
    »Gaspard«, sagte ich und nahm ihn ein Stückchen beiseite, »habt ihr schon etwas von Bran erfahren, womit wir Vincent vielleicht helfen könnten?«
    Er schüttelte den Kopf. »Leider nicht, Kate. Aber wir haben noch lange nicht alle Fragen gestellt.«
    Der zarte, frisch gewachsene Hoffnungskeim verwelkte. Doch auch ich wollte nicht aufgeben. »Ihr habt meinen Großeltern ja versprochen, uns zu beschützen«, sagte ich. »Aber dazu muss ich ja nicht hier im Haus hocken. Mit Ambrose als Schutz an meiner Seite könnten wir uns den Suchtrupps anschließen. Zwei Leute mehr sind ja eine nicht zu unterschätzende Hilfe.«
    Obwohl Gaspard schon den Kopf schüttelte, fuhr ich fort: »Du weißt doch, dass ich mich mittlerweile selbst verteidigen kann. Ich werde auch nicht ohne meine Schutzkleidung losziehen und mich im Hintergrund halten, sofern wir überhaupt angegriffen werden sollten.«
    »Wenn Kate loszieht, komm ich auch mit. Ich kann mindestens so gut kämpfen wie sie«, warf Georgia ein.
    Für einen Moment glotzte Ambrose sie mit großen Augen an. Dann musste er so sehr lachen, dass ihm die Tränen kamen.
    Röte kletterte langsam Georgias Hals hinauf bis in ihr Gesicht. »Was denn?«, stieß sie hervor und die Verlegenheit war ihm anzumerken.
    »Tut mir leid, aber das ist das Witzigste, was ich je gehört habe«, keuchte Ambrose und stupste ihr spielerisch mit der Faust gegen den Oberarm. »Du und kämpfen? Mädchen, ey, du machst mich fertig.«
    »Wenn du es genau wissen willst: Ich hatte vor, Gaspard heute zu fragen, ob ich auch bei ihm trainieren kann«, sagte sie und verschränkte trotzig die Arme vor der Brust.
    Schon prustete Ambrose wieder los. Als er jedoch sah, wie wütend er meine Schwester damit machte, biss er sich auf die Lippen und schaute weg.
    »Es wäre mir eine große Ehre, auch dich zu unterrichten, meine liebe Georgia«, antwortete Gaspard. »Heute ist allerdings ein eher schlechter Zeitpunkt, um damit anzufangen. Es gibt dringendere Angelegenheiten, die meine Aufmerksamkeit fordern, und außerdem muss Kate mich begleiten.« Er schielte mit gehobenen Augenbrauen zu mir. »Bran hat schon nach dir gefragt, meine Liebe. Deine Anwesenheit scheint ihn zu trösten und zu beruhigen. Vermutlich sieht er in dir eine lebendige Verbindung zu seiner Mutter, die du ja noch kennengelernt hast.«
    Nun meldete sich Arthur zu Wort: »Wenn Georgia auch mit einem weniger versierten Lehrmeister vorliebnehmen würde, bin ich gerne bereit einzuspringen.«
    »Das ist eine sehr gute Idee«, erwiderte Gaspard, machte auf dem Absatz kehrt und lief die Treppe Richtung Bibliothek hinauf. Ich folgte ihm, blieb aber noch einmal stehen, als ich Ambrose frotzeln hörte. » Das muss ich mir ansehen.« Übertrieben klopfte er Georgia auf die Schultern und schüttelte sie spielerisch. »Macht’s dir was aus, wenn ich mitkomme und zuschaue?«
    »Wann hab ich denn bitte überhaupt dieser Alternative zugestimmt?«, sagte Georgia kalt. »Ich wollte Unterricht beim Meister auf diesem Gebiet, und das ist nun mal Gaspard.«
    In Arthurs Augen begann es zu flimmern. Er ließ sich vor Georgia auf ein Knie sinken und nahm ihre Hände in seine. » Ma chère mademoiselle , würden Sie mir gestatten, Sie in die Kunst des Kämpfens einzuweisen? Es wäre mir die größtmögliche

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