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Von der Liebe verschlungen

Von der Liebe verschlungen

Titel: Von der Liebe verschlungen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Delilah S. Dawson
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rebellischen Dienstboten angedeihen ließ, reagierte. Wenn sie nicht aufpasste, würde sie sich gefesselt und kopfüber von der Decke hängend wiederfinden, während man ihr den Kopf nach Nissen absuchte.
    Ich saß in einem der üppig gepolsterten Sessel, die Verusha schon immer geliebt hatte, und ließ mich froh in die bestickten Kissen sinken. Sie reichte mir eine elegante Teetasse aus so dünnem Porzellan, dass sie mit dem Blut darin pink schimmerte.
    Dann setzte sie sich mit einer gleichartigen Tasse in der Hand mir gegenüber, nahm einen Schluck und sagte: »Nun, Lieblienk, mein Junges, erzähle der alten Verusha, was du getan hast.«
    »Was ich getan habe?« Ich widerstand dem Drang, ihr die Tasse an den Kopf zu werfen, als sei ich noch das verwöhnte Kind, das ich unter ihrer Fürsorge gewesen war. »Ich bin das Opfer, alte Frau! Ich wurde entführt, fast ausgeblutet und in einem gebrauchten Koffer durch ganz Sang verschickt.«
    Sie nickte langsam und sagte: »Natürlich gab es Spekulationen. Deine Schwester ebenfalls?«
    Ich ließ den Kopf hängen. »Ich fand sie in London. Zumindest ihren Kopf. Wir wurden beide an dieselbe Adresse verschickt, aber sie ist wirklich dort angekommen.«
    »Und du?« Sie nippte an ihrem Tee, als hätte ich ihr nicht soeben Olghas Ermordung mitgeteilt.
    »Ich wachte in einer Bludbar auf, seinetwegen.« Mit einem Kopfnicken zeigte ich auf Casper.
    Verushas scharfer Blick richtete sich auf Casper, der damit beschäftigt war, das Brot immer wieder in seinen Händen zu drehen und zu wenden, als versuchte er, sich an dessen Verwendungszweck zu erinnern.
    »Du hast sie also gefunden, die verlorene …« Sie räusperte sich. »… junge Dame?«
    »Er weiß, wer ich bin, Verusha.«
    » Ts – ts, Lieblienk! Willst du denn aller Welt deine Geheimnisse verraten?«
    »Nicht aller Welt. Nur ihm. Und der anderen, dem Mädchen. Sie haben mich hierhergebracht, den ganzen Weg von London her.«
    Darauf wurden ihre Augen zu schmalen Schlitzen. »Und was wollen sie dafür als Belohnung, eh?«
    »Wenn ich Königin bin, wird Casper Hofkomponist.« Ich nahm langsam einen Schluck, fühlte die Stärke des Blutes einsickern und die Herausforderung an Verusha, mir zu widersprechen.
    Sie lachte gackernd, so wie früher, wenn ich als kleines Mädchen wilde Behauptungen von mir gegeben hatte, dass ich auf einem Bludbär reiten oder fortlaufen und mich einem Wanderzirkus anschließen wolle.
    »Und was für ein Wunder dazu nötig sein wird, mein Junges! Diese Ravenna, sie ist eine wahre Dämonin.« Sie drehte den Kopf und wollte Blut ausspucken. Als sie jedoch keinen Quadratzentimeter Boden finden konnte, der nicht mit teuren Teppichen belegt war, räusperte sie sich und schluckte. »Deine arme Mutter und dein Vater hingerichtet. Mein kleiner Alex verzaubert. Die Barone abgesetzt und hungernd, während die Menschlinge in meinem alten Zuhause randalieren.« Sie stand auf und kam auf mich zu, nahm mir die leere Tasse ab und stellte sie auf einen Tisch. Dann nahm sie meine Hände in ihre verdrehten Klauen und sah mir direkt in die Augen, als sie sagte: »Lieblienk, du bist unsere einzige Hoffnung.«
    »Ich hatte gehofft, du würdest das sagen. Aber ich brauche deine Hilfe.«
    Sie lächelte und zeigte ihre scharfen Zähne. »Und ich hatte gehofft, du würdest das sagen. Was kann Verusha für dich tun, Prinzessin?«
    »Ich muss Ravenna töten. Auf dem Ball des Zuckerschnees. Das ist unsere einzige Chance. Casper wird mit mir kommen. Wir müssen optisch perfekt zu den Adeligen passen. Und wenn sie zu tanzen beginnt, hole ich sie mir.«
    »Ein kühner Plan, Junges, ein kühner Plan.« Sie setzte sich wieder und ließ sich tief in die Kissen zurücksinken, einen listigen Ausdruck im Gesicht. »Meine Einladung zum Ball gehört natürlich dir. Aber da gibt es noch ein anderes Problem, wie du wohl weißt.« Sie deutete mit einer Klaue auf Casper.
    »Ich bin das Problem?«, fragte Casper, legte das Brotstück weg und beugte sich warnend vor.
    »In vielerlei Hinsicht, denke ich.« Sie piekte wissend mit einer Klaue in seine Richtung. »Pinkies sind auf dem Ball des Zuckerschnees nicht gestattet, außer sie kommen auf den Tisch. Und ich vermute, sie ist nicht allzu bereit, dich aufzugeben.«
    Ich schluckte, nahm meine Tasse wieder auf und starrte auf die Blutschlieren auf dem Porzellan. Sie war einfach zu scharfsinnig, meine alte Kinderfrau.
    Verusha stand auf – nicht dass sie im Stehen viel größer gewesen wäre. Sie

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