Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Von der Liebe verschlungen

Von der Liebe verschlungen

Titel: Von der Liebe verschlungen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Delilah S. Dawson
Vom Netzwerk:
Gewandtheit, kaum schwankte, da sich Gleichgewichtssinn und Geschmeidigkeit eines Raubwesens bereits in ihm ausbildeten. Mit derselben Vorsicht, die ich an Tommy Pain gesehen hatte, wenn er über eine schmale Kante lief, bewegte sich Casper um das Bett und saugte mit den Augen begierig jeden Zoll von mir in sich auf. Als er sich um die Seile herumschlängelte und über meine Füße stieg, blockierte sein Schatten das Fenster, und für einen kurzen Moment sah er so ungezügelt und wild aus wie ein Wolf, und seine Augen leuchteten in der Dunkelheit.
    Er hatte auch ein neues Selbstvertrauen an sich, sei es durch mein Eingeständnis oder durch die Verwandlung seines Körpers. Auf Knien tauchte er an meiner Seite auf, so schnell und geschmeidig wie Quecksilber; das Bett schwankte kaum. Die kleinen Lichtquadrate glitten wie Flüssigkeit über seine nackten Schultern und erleuchteten sein Haar wie die Heiligenscheine auf altmodischen Pinkiebildern von Heiligen oder Engeln.
    »Ich wollte dich vom ersten Moment an, als ich dich sah. Sogar halbtot warst du lebendiger als jede Frau, die mir je begegnet ist.« Er streckte sich aus, halb neben mir, halb auf mir, und ließ eine Hand mit meinen Locken spielen. »Und dann dieses Haar. Es ist, als könnte ich es manchmal noch sehen, eine Farbe wie Butter. Als könnte ich fühlen, wie es durch meine Finger gleitet, wenn ich schlafe und von dir träume.«
    »Es wächst wieder nach«, sagte ich beinahe entschuldigend, und er lachte leise.
    »Schon gut, Zuckerfee«, und sein Akzent klang fremdartig und weich.
    Dann küsste er mich lange und langsam; er ließ sich Zeit. Die Vorfreude in mir wuchs, mein Körper schrie nach seiner Berührung und verlangte nach Befriedigung, als er keine Eile zeigen wollte. Der Wein hatte es das erste Mal leicht gemacht. Das Teilen von Blud hatte es noch leichter gemacht, als Ausrede für das körperliche Verlangen nach ihm neben dem Bedürfnis nach Nahrung. Doch jetzt gab es nur ihn und mich und das Wissen, dass wir einander wollten – was auch immer das zu bedeuten hatte.
    »Jetzt, da ich dich nicht mehr verschlingen will, ist es einfacher, dich zu küssen«, flüsterte ich.
    »Für mich ist es schwieriger. Denn jetzt will ich dich verschlingen.«
    Ich keuchte, als er eine Spur von Küssen über mein Kinn und meinen Hals zog, über die verletzliche Haut dort, deren Adern so nahe der Oberfläche lagen, wo er bereits zugebissen hatte. Als er die kleine Einbuchtung an meiner Kehle fand, stöhnte ich und fuhr mit den Fingernägeln über seinen Nacken, und sein Haar fühlte sich weich an meinen Handgelenken an. Er glitt mit der Zunge weiter über mein Schlüsselbein und in den Ausschnitt meines Seidenkleides. Mit einem frustrierten Knurren packte er das Mieder an beiden Seiten, als wolle er es entzweireißen, und ich legte meine Hände auf seine.
    »Geduld, Maestro.« Ich schob seine Hände an meine Hüften. »Du hast schon so lange gewartet.«
    »Wenn du darauf bestehst.«
    Ich rollte mich auf den Bauch, und er kniff mich sachte in den Nacken. Dann knöpfte er mein Kleid auf und zog eine Spur aus Küssen über meinen Rücken, während er ein Stück Stoff nach dem anderen löste und seine Lippen seinen Fingern folgen ließ. Ich erschauerte, als er die Stelle erreichte, wo normalerweise das Korsett war. Das hatte ich bei Verusha gelassen, da ich gewusst hatte, dass wir eine schmutzige und schmerzhafte Angelegenheit vor uns hatten. Doch jetzt gab mir sein Fehlen einen Grund zu schnurren, als ich die leise Wärme von Caspers Lippen fühlte, die über meine Haut fuhren, empfindsam durch die ungewohnte Freiheit. Dann löste er den letzten Knopf und ließ seine Zunge wieder den ganzen Weg aufwärts wandern, und etwas in mir schmolz dahin, schwer und süß wie flüssiges Wachs.
    Er rollte mich wieder auf den Rücken, derb und spielerisch, und das Bett schaukelte. Er zog die maßgeschneiderten Ärmel von meinen Armen, einen nach dem anderen, und küsste dabei die Rundung meiner Schultern, die empfindsame Haut an der Innenseite meiner Ellbogen und die blassweißen Handgelenke. Ich schloss die Augen, genoss die Vorfreude und wünschte mir, dass er mich wieder küsste oder sich an mir nährte oder etwas weniger Prickelndes und mehr Reales und Forderndes tat.
    »Ich werde mich nie an all diesen verdammten Stoff gewöhnen«, brummte er an meiner Halsbeuge.
    Dann küsste er mich heftig, während seine Hände das Kleid bis zu meiner Taille hinabschoben, und ich drückte mich

Weitere Kostenlose Bücher