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Von Fall zu Fall

Von Fall zu Fall

Titel: Von Fall zu Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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beschäftigt war, und wartete.
    Als er sein Gespräch beendet hatte und anhängen wollte, klopfte ich an die Tür.
    Malone öffnete. »Gibt's was Neues, Donald?« fragte er, den Hörer noch in der Hand,
    »Das haben Sie direkt in Ihrem Archiv zur Hand«, antwortete ich.
    »Was soll ich da haben?«
    »Eine hochinteressante Geschichte über diesen Amos Gage. Marlene Hyde weiß genau Bescheid.«
    »Was enthält denn das Ausschnittmaterial?«
    »Hören Sie zu: Gage ist Nutznießer eines durch Treuhänder verwalteten Vermögens, das sich auf rund eine dreiviertel Million Dollar beläuft. Das Vermögen muß ihm in etwa zwei Wochen in voller Höhe ausgehändigt werden, wenn er in der Zwischenzeit nicht wegen eines Verbrechens verurteilt worden ist. Ist er das, so fällt das ganze Vermögen an verschiedene Wohltätigkeitsverbände, die dann sicher gern Zeitungen kaufen werden, um darin etwas über diese ganze Angelegenheit nachzulesen.«
    Malones Augen weiteten sich. »Wollen Sie mich veräppeln?« fragte er.
    »Rufen Sie gleich Ihr Archiv an und lassen Sie Marlene Hyde an den Apparat kommen«, schlug ich vor.
    So erregt, daß er kaum sprechen konnte, wandte Malone sich wieder dem Telefon zu. »Verbindung unbedingt halten!« schrie er. »Es kann noch eine ganz tolle Story werden — menschlich dramatisch, höchste
    Spannung, weiß der Himmel, was alles! Stellen Sie bitte sofort zum Archiv durch, ich muß mit Marlene Hyde sprechen, und bleiben Sie in der Leitung, zum Mithören!
    Hallo! Marlene?« sagte er einige Sekunden später. »Hier Frank Malone. Bin in Bakersfield, spreche gerade mit einem Privatdetektiv. Heißt Donald Lam und behauptet, Sie kennten ihn... Hm, hm... Oh, hat er...? Amos Gage heißt der Mann, über den wir was suchen und... Was, Sie haben das ganze Material schon bereitliegen...? In Ordnung, selbstverständlich. Geben Sie's zur Redaktion, zum Neuschreiben, alles ohne Ausnahme... Heiliges Kanonenrohr! Ja, zum Kuckuck, ja... Bist du noch am Apparat, Jim? Hast du alles von Marlene mitgehört? Natürlich, ja, Mann. Ein gewaltiger Knüller! Sorg dafür, daß ordentlich Rührung hineinkommt, und dann ran an die Arbeit. Alle Personen, die Nutznießer an dem Geld werden, falls Gage seinen Erbanspruch verliert, müssen interviewt werden. Knöpft euch den Treuhänder vor. Stellt fest, wo Gage gewohnt hat, mit wem er bekannt war, seine Beschäftigung... Also, wenn das nicht einschlägt...! Wie...? Gewiß, den Mann haben sie schon so gut wie überführt. Der Kernpunkt ist der, ob sie die Räder der Justiz so schnell drehen können, daß er innerhalb von zwei Wochen verurteilt wird. Wenn sie das nicht können und Gage dann fünfunddreißig wird, fällt das ganze Vermögen ihm zu... Und wir sind die einzige Zeitung, die über diese Sache berichten kann, Menschenskind — Begreifst du denn nicht: ein Exklusivbericht...! Ja, zum Kuckuck! Ich kampiere hier, direkt an der Quelle. Nächster Schritt soll eine Identifizierung durch Frank Lennox sein, der bei der Tankstelle von Carlyle Kamp in Carver City arbeitet und ihm die Mitfahrgelegenheit verschaffte. Der muß jeden Augenblick hier eintreffen.«
    Malone hörte jetzt eine Weile zu, dann sagte er: »Ja, richtig. Und nun paß auf, daß du folgendes genau mitbekommst: Die Sheriffs haben allerhand kluge Arbeit geleistet, aber die entscheidenden Ermittlungen der Polizei sind auf Grund von Informationen durch Donald Lam von der Detektivagentur Cool & Lam erfolgt, und der hält mit uns die Stange. Durch ihn haben wir diese ganze Geschichte exklusiv... Also, hör weiter: Ich werde auch die Nachrichtendienste anrufen und das Material versilbern, sobald unsere Ausgabe mit der Story im Straßenverkauf ist. Aber zuerst müssen selbstverständlich wir damit rauskommen... Ja, gut der Mann...! Gemacht, ich werde dreißig Minuten hier warten.«
    Malone kam aus der Telefonzelle, ergriff meine Hand und drückte sie wie einen Pumpenschwengel rauf und runter. »Mensch, Donald, das ist 'ne Wolke!« rief er. »Und wir sitzen mitten drauf — dabei wollte mich unser Chef vom Dienst zuerst gar nicht weglassen. Ich hielt ihm vor, es könnte sich zu einer Sensation entwickeln, mit Verzweigungen nach Los Angeles, und mußte ihn doch erst noch ein bißchen löchern, damit er mich herfahren ließ. Und nun sitzen wir ganz oben und bringen einen Stoff allein, der unsere Konkurrenz vor Neid krank machen wird.«
    »Das ist ja fein«, stimmte ich zu.
    »Glauben Sie mir, Donald, wir werden dafür sorgen,

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