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Von Fall zu Fall

Von Fall zu Fall

Titel: Von Fall zu Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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Hotel.«
    »Glauben Sie nur nicht, daß wir diese Möglichkeit übersehen. Jede denkbare Spur wird verfolgt. Es mag eine Weile dauern, aber schnappen werden wir sie.«
    »Auf welche Weise ist sie von ihrer letzten Stelle weggekommen? Haben Sie das schon festgestellt?«
    »Das war nicht zu ermitteln. Sie ging einfach aus dem Lokal, als ob sie etwas besorgen wollte. Vorher hatte sie noch zu Pops gesagt, es sei im Moment nichts los, und er möchte solange mit aufpassen.«
    »Und dann?«
    »Nichts weiter. Sie verduftete.«
    »Ein Mädchen wie die kann leicht per Anhalter weiterkommen.«
    »Klar konnte die leicht einen finden, der sie mitnahm, aber irgendwo mußte sie ja aussteigen.«
    »Haben Sie ihren Namen festgestellt, Nummer der Versicherungskarte oder so etwas?«
    »Quatsch!« sagte Clover. »Wozu sollen wir wegen des Namens erst Zeit verschwenden bei so einer Herumtreiberin, die unter einem Dutzend verschiedener Namen arbeitet. Bei der Fachgewerkschaft könnten wir uns natürlich nach einer Edith Jordan erkundigen. Aber das dürfte reine Glückssache sein, wenn sie dort unter dem Namen registriert wäre. Wir überwachen jedoch viele Frauen aus diesen Kreisen, die den Vornamen Edith haben. Gerade Kellnerinnen behalten gewöhnlich ihren vertrauten Vornamen bei, das kann man häufig beobachten, selbst wenn sie den Familiennamen wer weiß wie oft mit ihrer Arbeitsstelle wechseln.«
    »Ganz recht«, bestätigte ich.
    »Übrigens sind wir da oben in Reno, sozusagen rückwärts, auch auf Ihre Fährte gestoßen«, fuhr Clover fort.
    »Inwiefern?«
    »Waren Sie nicht der Mann, der versucht hat, Beckleys Reisescheck nachzugehen?«
    »Ganz recht.«
    »Erst tappten wir da ganz im dunkeln, doch nach der Beschreibung, die uns dann gegeben wurde, dachten wir uns, daß Sie es vermutlich gewesen sind.«
    »Jawohl. Habe dort versucht, Beckleys Spur aufzunehmen.«
    »Sie haben uns aber nicht mitgeteilt, daß der Mörder den Scheck kassiert hat.«
    »Damals war ich der Ansicht, Beckley selbst sei das gewesen.«
    »Na schön, Donald, halten Sie sich die Nase sauber.« Clover lachte. »Hier bei uns gibt's nicht viel Neues. Die Tribune hat ganz schöne Arbeit geleistet und eine lange Geschichte über Amos Gage herausgebracht. Der soll anscheinend einen dicken Klumpen Geld von einem Treuhänder bekommen, wenn er es fertigbringt, vor seinem fünfunddreißigsten Geburtstag nicht verurteilt zu werden.«
    »Ach! Wann wird er denn fünfunddreißig?«
    »In knapp zwei Wochen.«
    »Wie groß sind seine Aussichten, die Sache noch zwei Wochen hinzuhalten?«
    »Sie glauben doch nicht etwa, wir würden so einem Kerl noch in die Hände arbeiten? Ein Dutzend Wohltätigkeitsvereine haben die Chance, je dreißigtausend Dollar zu kassieren, wenn Gage vor seinem Geburtstag verurteilt wird. Was würden denn Sie tun, wenn Sie als Staatsanwalt vor so einer Situation ständen?«
    »Ich würde mich wahrscheinlich beeilen, ihn zu verurteilen, und dann einige von diesen Leutchen, die dabei gewinnen, um ein Scherflein für den Wahlfonds meiner Partei bitten.«
    »Ja, dann würden Sie vielleicht gewählt«, entgegnete Clover. »Dieser Kerl aber würde jedenfalls, auch wenn er kein Todesurteil erhält, im Gefängnis für sein vieles Geld keine Verwendung haben.«
    »Kann, man nicht wissen. Er könnte damit zum Beispiel einen Wärter bestechen.«
    »So? Möglicherweise, aber erst müßte er das Geld mal ins Gefängnis hineinbugsieren. Unsere Gefängnisleiter sind ja auch nicht von gestern. Solange der Mann im Kittchen sitzt, bleibt sein Geld draußen.«
    »Ja, ja«, sagte ich. »Dann also auf Wiedersehen.«
    Ich hängte den Hörer ein, ging hinaus, setzte mich ins Auto und dachte noch einmal in Ruhe über alles nach.
    Obwohl die blonde Kellnerin keinen sehr großen Vorsprung vor der Polizei haben konnte und sie in allen Richtungen hinter ihr her waren, hatten sie noch nicht die Bohne ermittelt.
    Wenn die Dinge so stehen, darf man meistens vermuten, daß jemand von einer falschen Voraussetzung ausgegangen ist. Da wir von Rommelly bergab gekommen waren, hatte offenbar jeder angenommen, diese Frau müsse auch talwärts entwetzt sein und daher Carver City passiert haben.
    Ob es nicht vielleicht klüger gewesen wäre, wieder rückwärts nach ihrer Fährte zu suchen, in Richtung Bakersfield?
    Ich hätte wetten mögen, daß die Polizei in Bakersfield trotz des für mehrere Staaten erteilten Fahndungsbefehls in ihrer eigenen Stadt gar nicht nachforschte... Immerhin, der Ort

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