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Von Fall zu Fall

Von Fall zu Fall

Titel: Von Fall zu Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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ständig von einem Detektiv beschattet.«
    »Warum sollte er Sie denn beobachten lassen?«
    »Um festzustellen, was ich tue, wenn ich annehmen kann, daß er tot ist. Auf diese Weise könnte er vielleicht eine Scheidung erzwingen, ohne mir die geringste Abfindung zahlen zu müssen. Er möchte gewiß feststellen, ob ich... ob ich... ob ich angefangen habe, mich mit anderen Männern einzulassen.«
    »Schon einen ausgesucht?« fragte ich trocken.
    »Seien Sie doch nicht so eingebildet«, sagte sie in schelmischem Ton.
    »Ich verstehe Sie nicht«, gab ich zurück.
    »Ach nein! Wie Sie sich dumm stellen können, wenn Sie wollen. Ein Mensch, der so hochintelligent ist — wenn er will... Also kommen Sie lieber jetzt her und sprechen Sie alles mit mir durch, ja?«
    »Hab' zu viel Arbeit liegen.«
    »Zu viel, um zuzugreifen, wenn eine Klientin Ihnen einen Auftrag geben will?«
    »Bertha Cool«, sagte ich, »trifft bei uns alle geschäftlichen Vereinbarungen. Wenn das geschehen ist, gehe ich an die Lösung des betreffenden Falles. Also werden Sie mal mit Mrs. Cool sprechen müssen. Rufen Sie doch in zehn Minuten wieder an.«
    Ich legte auf.
    Bertha strahlte übers ganze Gesicht. »Ja, so muß man mit den Leuten reden, Donald«, lobte sie mich. »Den geschäftlichen Teil überlaß nur Bertha, besonders bei weiblichen Kunden. Wenn dir ein Frauenzimmer nur schöne Augen macht, möchtest du gleich unsere ganze Detektei verschenken. Mich aber interessiert bei Klienten nur die Höhe ihrer Banknoten. — Donald, meinst du nicht, daß wir uns von dieser Versicherungssumme eine Scheibe absäbeln können?«
    »Das«, sagte ich, »hängt ganz von dir ab.«
    »Was hat sie dir denn eben alles erzählt?« wollte sie wissen.
    »Sie meinte, ihr Mann sei ein ganz geriebener Bursche, der sogar einen >falschen< Mord in Szene gesetzt haben könnte.«
    »Na, das wäre doch eine Wucht!« rief Bertha.
    »Hat er aber nicht.«
    »Woher weißt du?«
    »Weil man«, erklärte ich, »von dem Toten einen Fingerabdruck gesichert hat, der zur Identifizierung genügte. Und Fingerabdrücke lügen ja bekanntlich nicht.«
    »Na, wie ist sie denn dann überhaupt auf diese Idee gekommen?« fragte Bertha.
    »Weil Amos Gage eine so große Ähnlichkeit mit ihrem Mann hat. Sie findet die beiden verblüffend ähnlich.«
    »Könnte das nicht bloß Zufall sein?«
    »Es gibt bei dieser Sache allerhand Zufälle«, antwortete ich. »Ist es ein Zufall, daß Sandra Eden wegen des vermißten Onkels Amos zu uns kam, kurz nachdem Daphne Beckley sich mit dir in Verbindung gesetzt und uns gebeten hatte, zu ermitteln, was denn eigentlich mit ihrem Mann passiert sei?«
    »Du willst mir damit gewiß andeuten, daß du eine Idee hast, ja, Donald?«
    »Ich habe eine«, gab ich zu, »aber die ist ganz verrückt.«
    »Inwiefern verrückt?«
    »Ja, sie muß total verrückt sein.«
    »Na, dann rede doch schon!«
    »Angenommen, Beckley hätte den Plan gehabt, Mäuschen zu spielen und unauffindbar zu verschwinden. Und angenommen, er hätte eine wirklich sehr attraktive Blondine kennengelernt, die erstens Geld und zweitens viele andere Reize hatte und ihm von allem so viel zu geben bereit war, wie er haben wollte?«
    »Weiter«, drängte Bertha, als ich eine Pause machen wollte. Ihre Knopfaugen flimmerten. »Nicht aufhören jetzt, Donald. Was dein rühriges Gehirn nun auftischen will, wird bestimmt zu einer Goldgrube. Wenn hinter dieser Affäre ein schmutziger Trick steht, wird Bertha dafür entsprechend kassieren. Was ist also vorgegangen?«
    »Laß uns mal wieder von Tom Allen reden«, sagte ich.
    »Wer ist das?«
    »Der Mann, der in der >Tag=und=Nacht=Garage< in Rommelly den Nachtdienst machte.«
    »Bin im Bilde. Nur weiter.«
    »Wir wissen«, führte ich aus, »daß den jede Frau weich machen konnte.«
    Bertha nickte.
    »Ferner, daß er schon gesessen hat.«
    Sie nickte wieder.
    »Gut. Tom Allen«, fuhr ich fort, »lernt also eine ganz scharfe, zärtliche Blondine kennen. Die sieht's auf ihn ab und er auf sie genauso.«
    »Weiter, schneller doch«, drängte Bertha.
    »Tom will Geld und die Blonde. Die Blonde will Geld und Tom haben. Und Tom ist der Mann mit dem richtigen Kopf, um einen schlauen Dreh auszutüfteln.«
    Bertha nickte.
    »Also, paß auf«, sagte ich. »Tom weiß, daß eine Blondine, wenn sie per Anhalter fahren will, sich nur auf der Straße am richtigen Punkt hinzustellen braucht und dann bestimmt ein Autofahrer bei ihr hält und ihr einen Platz anbietet — daß bei dieser

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