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Von Feuer und Nacht

Von Feuer und Nacht

Titel: Von Feuer und Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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euch nie gestatten, Dobro zu verlassen. Wahrscheinlich wird man euch töten wie alle anderen Menschen.«
    »Aber jetzt sind wir frei«, sagte ein kahl werdender Mann. »Wir alle haben gehört, was der Designierte versprochen hat.«
    Nira wandte sich voller Kummer von der Dunkelheit jenseits des Fensters ab. »Können wir den Worten des Designierten trauen? Denken Sie nur daran, was Udru'h mit mir und Ihnen angestellt hat. Und Jora'hs neue Pläne ...« Sie schloss die Augen. »Es darf nicht wahr sein.«
    Osira'h berührte ihre Mutter am Arm. »Es ist wahr.«
    Sie spürte einen Stimmungswandel, als die Leute das ganze Ausmaß ihrer Situation begriffen. Zwischen Zorn und Ungläubigkeit hin und her gerissen versuchten sie, den Drang nach Rache mit ihrem Wunsch nach Frieden, Freiheit und einem neuen Anfang in Einklang zu bringen.
    Stoner knirschte mit den Zähnen und senkte den Kopf. »Aber was sollen wir unternehmen? Wir wissen nicht, wie man kämpft. Wie können wir auf irgendetwas Einfluss nehmen? Sollen wir zum Designierten Daro'h gehen und verlangen, dass er etwas unternimmt?«
    Nira hob die Stimme. »Daro'h ist zwar der neue Designierte, aber die Verantwortung trifft nicht ihn.«
    Osira'h schloss die Augen und drängte ganz bewusst die liebevollen Erinnerungen an ihren Onkel und Mentor beiseite - all das, was von den angenehmen Zeiten übrig geblieben war, jedes Zeichen von Liebe, das Udru'h ihr gegenüber gezeigt hatte. Er würde bald nach Ildira aufbrechen und hatte Osira'h für den nächsten Tag zu einem Abendessen eingeladen. Das war der perfekte Zeitpunkt für die Menschen, aktiv zu werden. Die ehemaligen Gefangenen mussten sich schnell auf einen Plan einigen.
    »Wir alle wissen, wer das Zuchtprogramm geleitet hat«, sagte Osira'h. »Wir wissen, wer die Verantwortung trägt.«

72 SUL LIVAN GOLD
    Im Maschinenraum des ildiranischen Kriegsschiffs brummte der Sternenantrieb, und hinzu kamen die Stimmen der Besatzungsmitglieder. Seitdem die Hydroger mit ihren schrecklichen Forderungen zurückgekehrt waren, herrschte eine hohe Alarmbereitschaft. Doch soweit Sullivan es beurtei len konnte, stellten es die Ildiraner noch immer nicht richtig an.
    Der Ingenieur Shir'of forderte ihn und Tabitha mit einem Wink auf, ihm zum Triebwerk zu folgen. Sie gingen eine metallene Treppe hinunter, vorbei an gewölbten Reaktortanks und mit heißem Ekti gefüllten Zirkulationszyindern. Shir'of zeigte ihnen alles, jedes Deck, jeden einzelnen Raum. Unterwegs begegneten sie hunderten von Besatzungsmitgliedern, mindestens dreimal mehr als Sullivan für erforderlich hielt. In dem ständigen Lärm rieb er sich die Schläfen, dachte immer wieder an Lydia und seine Kinder und Enkel. Wie sehr er sie vermisste!
    Wenn uns hier etwas einfällt, lassen uns die Ildiraner heimkehren. Vorausgesetzt der Adar hält sein Wort.
    Tabitha nahm die Details mit einer Mischung aus Faszination und Verachtung auf. Inzwischen versuchte sie nicht mehr, sich mithilfe des ildiranischen Datenschirms Notizen zu machen. Sie hob das Gerät. »Dieses Ding ist vermutlich das gleiche Modell, das man schon vor zweihundert Jahren verwendete.«
    Shir'of lächelte und schien es als Kompliment zu verstehen. »Als wir den höchsten Entwicklungsstand unserer Technik erreichten, waren weitere Verbesserungen nicht mehr nötig.« Er übersah den Fehler in seiner Argumentation.
    »Und jetzt steckt ihr in Schwierigkeiten«, sagte Tabitha. »Nachdem ihr über viele Generationen hinweg Däumchen gedreht habt, wisst ihr gar nicht mehr, wie man Neues schafft.«
    Als sie den Kommando-Nukleus erreichten, verzichtete Adar Zan'nh auf Förmlichkeiten. »Zeigen Sie mir Ihre Innovationen. Die Zeit wird immer knapper. Ich bin angewiesen, sofort zur Erde zu fliegen, und wenn Sie keine Alternative für uns finden, bevor ich zurückkehre ...« Er ließ das Ende des Satzes offen.
    »Wir hatten nur einige Tage, um darüber nachzudenken«, sagte Sullivan.
    »Ja, und ich brauche normalerweise eine Woche, um einen unbesiegbaren Feind zu schlagen«, fügte Tabitha spitz hinzu. »Himmel, ich kann mir nicht in ein paar Tagen eine Wunderwaffe einfallen lassen, Konstruktionspläne für sie zeichnen und sie bauen.«
    Sullivan sah sie an. »Genau das müssen wir aber tun.«
    Tabitha ließ die Fingerknöchel knacken und konzentrierte sich auf das Problem. Auf dem Hauptschirm kennzeichneten leuchtende Punkte tausenddreihundert Kriegsschiffe im Orbit von Ildira. Sie stammten aus allen Sektoren des Ildiranischen

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