Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Von Feuer und Nacht

Von Feuer und Nacht

Titel: Von Feuer und Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
Vom Netzwerk:
hatte Tunnel in die Kraterwände gegraben und sich im Innern des kleinen Himmelskörpers niedergelassen. Sonnenkollektoren versorgten ihn mit Energie. Während der langen, kalten Nächte auf Sonnenschein arbeiteten die Roamer auf der Oberfläche.
    Die Kolonie war fast leer. Kotto fragte, wohin alle verschwunden waren. »Sie sind nach Yreka geflogen«, antwortete ein einarmiger Alter, der die Kontrollen einer Tunnelbaumaschine bediente - sie war fast fünfmal so groß wie er. »Meine Gruppe kann die Arbeit hier auch allein erledigen, und deshalb haben sich alle anderen aufgemacht, um Handel zu treiben.«
    »Yreka? Was gibt es auf Yreka?« Die beiden Kompis KR und GU begannen sofort damit, die statistischen Daten der Hanse-Kolonie zu nennen, aber Kotto brachte sie mit einem Wink zum Schweigen.
    »Die größte Tauschbörse im Spiralarm«, sagte der Einarmige. »Fast so etwas wie freier Handel.«
    »Das sehe ich mir an.« Vielleicht fand er dort seine Mutter oder Sprecherin Peroni. Kotto dankte dem Mann, nahm seine beiden Kompis und verließ Sonnenschein.
    Sofort entdeckte er Denn Peronis Srure Beharrlichkeit auf Yrekas Landefeld. Die Einheimischen hatten ein lukratives Geschäft aus ihrem neuen Marktplatz gemacht - es gab Restaurants und Imbissbuden für die vielen Besucher. Von Golgen kam beständiger Ekti-Nachschub, und das ermöglichte wieder regelmäßigen Flugverkehr zwischen den Kolonien.
    Als Kotto sein Schiff verließ, befand sich Denn Peroni unter den Leuten, die ihn begrüßten. Sprecherin Peronis Vater lachte, als er das Gesicht des Ingenieurs sah. »Nie zuvor habe ich ein solches Grinsen gesehen! Man könnte meinen, Sie hätten gerade einen vergrabenen Schatz gefunden.«
    »Noch besser - ich habe Menschen gefunden. Dort draußen wurde es ziemlich einsam.«
    Umgeben von einer kunterbunten Mischung aus Raumschiffen und einem lauten Stimmengewirr wanderten Kotto und Denn zwischen den Verkaufsständen. Kotto sah ungewöhnliche Musikinstrumente, kunstvolle Skulpturen und farbenprächtig bestickte Kleidung, die kaum praktischen Zwecken diente. Denn lachte. »Es ist ein gutes Zeichen für eine gesunde Wirtschaft, wenn Leute völlig nutzlose Dinge kaufen.«
    Er stellte Kotto der Großgouverneurin von Yreka vor. Dünne silbergraue Strähnen zeigten sich in ihrem langen dunklen Haar, das bis zur Hüfte reichte. Sie freute sich ganz offensichtlich über die jüngsten wirtschaftlichen Entwicklungen. »Ich habe viel von Ihnen gehört, Kotto Okiah. Sie sind der Einstein der Roamer.«
    Er errötete. »Das erscheint mir übertrieben, wenn ich an all die Fehler denke, die ich in den vergangenen Jahren gemacht habe. Ich wollte die Basis auf Jonah 12 besuchen, aber sie wurde vernichtet. Kernschmelze des Reaktors, oder etwas in der Art. Ich habe keine Überlebenden gefunden und hoffe, dass sie sich rechtzeitig in Sicherheit bringen konnten.«
    »Jonah 12?«, wiederholte Denn besorgt. »Dort versteckte sich Cesca nach der Zerstörung von Rendezvous.«
    Daran hatte Kotto nicht gedacht. »Aber warum sollte Sprecherin Peroni einen solchen Ort aufsuchen?«
    »Um sich vor den Tiwis zu verbergen. Wie wir alle.« Denn war ganz offensichtlich beunruhigt, strich mit der einen Hand über sein langes braunes Haar und versuchte, die Neuigkeiten zu verarbeiten.
    Kotto schluckte. »Äh... haben Sie irgendetwas von meiner Mutter gehört?«
    »Ich dachte, sie ist bei Cesca, um ihr zu helfen.« Denn rieb sich die Schläfen.
    »Shizz, wenn wir doch nur anständige Kommunikation hätten! Niemand weiß etwas von unseren Leuten.«
    Die Großgouverneurin musterte sie beide. »So wie Ihr rolk verstreut ist, dürfte Yreka der beste Ort sein, um Informationen zu bekommen. Dauernd kommen Besucher mit neuen Nachrichten.«
    Wie um ihre Worte zu unterstreichen, landeten zwei weitere Roamer-Schiffe - die Kommandanten schienen es eilig zu haben, ihre Handelswaren feilzubieten.
    Eine untersetze Frau trat vor, gekleidet in eine nicht passende Kombination aus alter Arbeitskleidung und einem prächtigen neuen Halstuch. Yrekas provisorische Handelsministerin reichte der Großgouverneurin einen Datenschirm. »Eine Liste der jüngsten Neuzugänge, Sarhi. Wenn Sie etwas kaufen möchten, so sollten Sie sich beeilen. Es gibt reichlich Käufer.«
    »Die Versteigerungen sollen ruhig weitergehen. Ich habe derzeit genug.« Fröhliche Leute boten lauthals ihre Waren an - es war wie in guten alten Zeiten. Doch Kotto konnte sich nicht recht freuen. »Machen Sie sich keine

Weitere Kostenlose Bücher