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Von Feuer und Nacht

Von Feuer und Nacht

Titel: Von Feuer und Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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grünen Priester, Piloten der Verdani, griffen den Feind ebenfalls an.

130 ADAR ZAN'NH
    Das Flaggschiff der Solaren Marine hing antriebslos im All. Eine nahe Explosion hatte das Triebwerk schwer beschädigt. Mit unerschütterlicher Entschlossenheit reparierte der Sensortechniker des Adar defekte Konsolen, tauschte durchgebrannte Schaltkreismodule aus und besorgte sich Ersatzteile aus sekundären Systemen, die nicht mehr gebraucht wurden. Schließlich gelang es ihm, die Funktion eines taktischen Schirms wiederherzustellen, und daraufhin konnte Zan'nh beobachten, wie sich die Schlacht entwickelte, an der sein Schiff nicht mehr teilnahm.
    Gewaltige Baumschiffe setzten den Hydrogern zu. So etwas hatte Zan'nh nie zuvor gesehen, und er fragte sich, wer oder was solche monströsen lebenden Gebilde schaffen konnte. So viele Mächte hatten sich hier eingefunden, um gegen die Hydroger zu kämpfen, aber selbst die kolossalen Baumschiffe konnten nicht alle restlichen Kugelschiffe blo- ckieren. Die Hydroger hatten eine unglaublich große Streitmacht gegen die TVF geschickt... oder war es ihre Absicht gewesen, gleichzeitig die Solare Marine zu vernichten? Je mehr Zan'nh darüber nachdachte, desto wahrscheinlicher erschien es ihm.
    Mit seiner engen Verbindung zum Weisen Imperator fühlte er im Thism Wellen des Todes. Zahllose Bewohner von Ildira starben - das Massaker war für ihn wie ein die Nerven zerreißendes Schrillen. Nach der Kehrtwendung der Solaren Marine bei der Erde nahmen die Hydroger offenbar grausame Rache. Sie mussten sofort von dem Verrat erfahren haben. Zan'nh fühlte, dass der Weise Imperator noch lebte, aber er vermutete, dass der Prismapalast angegriffen wurde. Hatten die sechzig Kugelschiffe am Himmel über Mijistra das Feuer eröffnet?
    Und er saß hier fest, ohne die Möglichkeit, in den Kampf einzugreifen. Das Deck des Flaggschiffs war zur Seite geneigt. Zan'nh ließ den Blick über die niedergeschlagenen Besatzungsmitglieder schweifen, hämmerte dann mit der Faust aufs Kommandogeländer. Er fühlte sich hilflos. Er hatte seinen Teil bereits geleistet... und es war nicht genug gewesen.
    »Wir haben getan, was wir konnten, Adar«, sagte der taktische Berater. »Wir haben vierzehnmal so viele Hydroger erledigt wie Adar Kori'nh bei Qronha 3. Nie zuvor haben Ildiraner so viele Feinde vernichtet.«
    Zan'nh triumphierte nicht. Das Licht flackerte, und immer wieder sprühten Funken aus beschädigten Konsolen. »Es war nicht genug. Wir haben nicht genug Schiffe mitgebracht.« Dieser Fehler verurteilte das Ildiranische Reich zum Untergang.
    »Wenn wir mehr Schiffe mitgebracht hätten, wären nicht genug zurückgeblieben, um Ildira zu schützen«, erwiderte der Taktiker. Zan'nh hob die Hand. »Unsere Aufgabe war es, Ildira zu schützen! Wir sollten den Hydrogern einen fatalen Schlag versetzen. Wenn wir sie hier nicht besiegen, werden sie alle unsere Welten zerstören, eine nach der anderen.« Er senkte die Stimme. »Vielleicht legen Kugelschiffe Mijistra in diesem Augenblick in Schutt und Asche! Fühlen Sie nicht, wie viele sterben?«
    Von Robotern übernommene TVF-Schiffe feuerten auch weiterhin auf die anderen, die unter der Kontrolle von Menschen standen. Baumschiffe der Verdani vernichteten zahlreiche Kugelschiffe, aber die Hydroger näherten sich immer mehr der Erde.
    »Adar!« Der Sensortechniker sah von den Anzeigen auf, als könne er seinen Augen nicht trauen. »Mehr Schiffe treffen ein - hunderte!««
    Zan'nh spürte, wie ihm das Herz schwer wurde. Führten die Klikiss-Roboter und Soldaten-Kompis Verstärkung heran? Oder waren es weitere Kugelschiffe? »Funktionieren unsere Kom-Systeme?«
    Wie als Antwort entstand ein Bild auf dem Schiff-zu Schiff-Schirm und zeigte das besorgte Gesicht eines älteren Ildiraners. »Adar, hier spricht Tal Lorie'nh. Bitte bestätigen Sie, dass Sie mich hören. Wir orten keine einsatzfähigen Schiffe der Solaren Marine.«
    Zan'nh beugte sich vor. »Ich höre Sie, Tal Lorie'nh! Wir sind hier.«
    Der ältere Offizier lächelte dünn. »Der Weise Imperator dachte, dass Sie vielleicht Hilfe brauchen.«
    »Er hat eine volle Kohorte mitgebracht!«, rief der Sensortechniker. Hunderte von Kriegsschiffen. Zan'nh hielt sich am Kommandogeländer fest, um das Gleichgewicht zu wahren. »Wir haben die Schlacht für verloren gehalten.«
    »Noch nicht, Adar. Es gibt eine letzte Möglichkeit.« Lorie'nh wandte sich mit Anweisungen an seine sieben Quls, die sie an ihre sieben Septars

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