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Von Feuer und Nacht

Von Feuer und Nacht

Titel: Von Feuer und Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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weitergaben.
    Lorie'nh war einst Zan'nhs Vorgesetzter gewesen, aber der ältere Offizier wünschte sich keinen höheren Rang. Es hatte ihn überrascht, als er zum Tal befördert worden war -dies verdankte er seinem tüchtigen Personal, zu dem auch der junge Zan'nh gehört hatte.
    Voller Kummer begriff der Adar, dass diese im letzten Moment zur Erde geschickte Kohorte nicht zum Plan gehörte. Dies waren keine leeren, automatisierten Schiffe wie die anderen, doch der Weise Imperator hatte sie trotzdem entsandt. Bei der Planung dieses verzweifelten Einsatzes war sich Zan'nh darüber klar gewesen, dass es möglicherweise einen hohen Preis zu zahlen galt. Er hatte sein Gewissen beruhigt, indem er sich auf die von Sullivan Gold und den anderen menschlichen Technikern installierten Fernsteuerungssysteme verließ. Es war nicht seine Absicht gewesen, hunderte oder tausende von Besatzungsmitgliedern aufzufordern, sich zu opfern. So viele zerrissene Fäden im Thism Er sah Lorie'nh auf dem Schirm an. »Tal, sind Sie und Ihre Subcommander für dies bereit? Haben Sie die Crews wenigstens auf ein Minimum reduziert?«
    Lorie'nh lächelte schief. »Die Kriegsschiffe haben Besatzungen in voller Stärke an Bord.« Die Kohorte beschleunigte, als sie den Rand des Schlachtfelds erreichte.
    Zan'nhs Herz schmerzte. Hatte Adar Kori'nh seinen Manipel mit der gleichen Entschlossenheit in die Atmosphäre von Qronha 3 gesteuert?
    »Zählen Sie nicht unsere Toten, Adar«, sagte Lorie'nh. »Wenn wir jetzt versagen, stirbt unser ganzes Volk.«
    Das stimmte, wie Zan'nh wusste. »Ich wünsche Ihnen eine sichere Reise zur Lichtquelle.«
    Lorie'nh nickte knapp. »Mögen wir uns dort eines Tages wiedersehen.«
    Dreihundertdreiundvierzig Kriegsschiffe rasten den rest liehen Hydroger-Kugeln entgegen. Mit glänzenden Augen beobachtete Zan'nh, wie die verzierten Schiffe vorbeiflogen - es war der schönste Anblick seines Lebens.

131 KÖNIGIN ESTARRA
    OX ließ das kleine Kugelschiff der Hydroger aufsteigen. Der Himmel über der Erde war leer und dunkel; die Touristenzeppeline und Transporter befanden sich in ihren Hangars. Nur einige wenige Fenster leuchteten im Flüsterpalast, den Estarra und Peter nun für immer hinter sich zurückließen.
    Estarra hielt sich an Peter fest. »Ich hätte nicht gedacht, dass wir so weit kommen.«
    Das Schiff stieg höher, und als die Erde zu einer blauen Kugel wurde, die sich schutzlos im All drehte, wusste Estarra: Es zerriss Peter das Herz, sein Volk in dieser schwierigen Lage zu verlassen. Er kam sich wie ein Feigling vor, weil er die Erde ausgerechnet in diesem Moment verließ. Aber wenn sie blieben, würde Basil irgendeine Möglichkeit finden, sie beide zu töten. Unter den gegenwärtigen Umständen nützte es nichts, wenn der König auf der Erde blieb. Und selbst wenn die Schlacht hier verloren ging: Es würde nicht das Ende der menschlichen Zivilisation sein, begriff Estarra.
    »Peter, die Menschheit ist mehr als nur die Erde. Wir haben uns weit über die ursprünglichen Grenzen hinaus ausgebreitet. Das hat der Vorsitzende Wenzeslas vergessen. Er hat die Verbindungen zu Theroc, den Roamern und den Kolonien der Hanse abgebrochen.« Estarra sah ihren Mann mit großen braunen Augen an. »Von Theroc aus können wir als König und Königin regieren und allen Menschen helfen, sich hiervon zu erholen. Ganz gleich, was auf der Erde geschieht, ob Sieg oder Niederlage: Der Vorsitzende hätte dir nie erlaubt, der Regent zu werden, den die Menschheit braucht. Dies ist unsere einzige Chance.«
    Peter nickte und wusste, dass sie recht hatte. »OX, bring uns so schnell wie möglich fort.«
    Der Lehrer-Kompi flog das Schiff schweigend. OX hatte zwar seine Erinnerungen verloren, dafür aber genug Daten aufgenommen, um ein Experte für dieses fremde Schiff zu werden. »Ich orte zahlreiche Hindernisse auf allen möglichen Flugbahnen voraus«, sagte er mit emotionsloser Stimme. »Ich werde versuchen, ihnen auszuweichen.« Estarra sah durch die transparenten Wände und beobachtete die Schlacht. Bei den »zahlreichen Hindernissen« handelte es sich um die Trümmer hunderter oder sogar tausender von Raumschiffen: ildiranischer Kriegsschiffe, Hydroger-Kugeln und Einheiten der Terranischen Verteidigungsflotte. Ihr kleines Kugelschiff war kaum mehr als ein Sandkorn inmitten all der Schlachtschiffe, die miteinander kollidierten und sich gegenseitig unter Beschuss nahmen.
    Das Schlachtfeld im All unweit der Erde hatte sich ausgedehnt. Der Kampf

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