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Von Feuer und Nacht

Von Feuer und Nacht

Titel: Von Feuer und Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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Roamern geradezu besessen zu sein, Patrick! Darf ich dich daran erinnern, dass sie das kleine Kugelschiff wohl kaum freiwillig aufgegeben haben? Es befand sich schon seit einer ganzen Weile in ihrem Besitz, aber sie ließen nichts davon verlauten, obwohl wir es weitaus besser hätten analysieren können als ihre primitiven Techniker.«
    Patrick blickte wieder zu den Bergen, sein Magen so kalt wie ein Gletscher. Roamer konnten sich gut verstecken, wenn sie nicht entdeckt werden wollten. Als die erste TVF-Flotte nach Osquivel gekommen war, um die Hydroger aufzuscheuchen, hatte es Del Kellum geschafft, seine Werften zu tarnen. Patrick fragte sich, wie er die Roamer, und insbesondere Zhett, wiederfinden sollte, wenn sie wirklich im Verborgenen bleiben wollten.
    Die Zeit mit der dunkelhaarigen Schönheit hatte ihn verändert, gegen seinen Willen. Jetzt fühlte er sich bei seiner adligen Familie fast wie ein Außenseiter. »Ich möchte dich um einen Gefallen bitte, Großmutter. Lass dir irgendwelche Entschuldigungen und Rechtfertigungen einfallen - es ist mir gleich. Ich möchte den Dienst in der TVF quittieren.«
    Maureen war überrascht, aber nicht enttäuscht. »Natürlich, Patrick. Die Familie hat nie eine längere militärische Laufbahn von dir erwartet. Wir könnten dich zum Manager machen, oder zu einem Botschafter, wenn dir das lieber ist.«
    »Nein. Zu viele andere lassen sich zu Propagandamarionetten für eine Sache machen, von der wir wissen, dass sie falsch ist. Ich habe vor, offen zu sprechen, und bestimmt schließen sich mir einige der anderen Überlebenden an. Was die Hanse mit den Roamern macht, ist vollkommen unfair.«
    Diesmal war Maureen überrascht. »Das kann doch nicht dein Ernst sein! Du weißt, was die Clans getan haben, was sie sind.«
    Patrick schob das Kinn in den Kragen seiner Jacke. Er war ebenso voreingenommen gewesen, als er den Dienst in der Terranischen Verteidigungsflotte begonnen hatte. Er erinnerte sich an die Rekrutin Tasia Tamblyn, daran, sie wie Dreck behandelt zu haben. Es war oft zum Streit zwischen ihnen gekommen.
    »Ich weiß mehr als das, Großmutter. Die Roamer haben recht mit ihren Vorwürfen, was auch immer du glaubst. Die Clans haben gute Gründe dafür, uns kein Ekti mehr zu liefern. Wir verdienen es nicht anders.«
    Die Worte ihres Enkels schockierten Maureen. Sie starrte ihn an, schien dabei in Gedanken verschiedene Möglichkeiten durchzugehen und zu überlegen, wie sie diese Katastrophe abmildern konnte. »Dies ist lächerlich und unbesonnen, Patrick. Komm ins Haus. Ich koche uns Tee.«
    »Du kochst nie selbst Tee, Großmutter. Und hör auf, mich so beschützerisch zu behandeln.«
    »Du solltest keine voreiligen Schlüsse ziehen. Bestimmt kennst du nicht alle Gründe hinter ...«
    »Ich verstehe genug.« Patrick stand auf. »Ich war dort. Ich habe alles selbst verursacht. Ich war bei General Lanyan, als wir einem Roamer-Schiff begegneten, das Ekti geladen hatte. Wir haben es gekapert, den Treibstoff gestohlen und das Schiff vernichtet. Sein Kommandant hatte überhaupt keine Chance. Ich habe auf den Knopf gedrückt. Ich habe die Jazer abgefeuert, die das Roamer-Schiff zerstörten.«
    Zufrieden stellte er fest, dass Maureen Fitzpatrick betroffen schwieg.
    »Später, als man die Trümmer fand, begriffen die Roamer, dass die TVF
    dahintersteckte. Deshalb brachen sie die Handelsbeziehungen zu uns ab. So kam es zu dieser ganzen Sache.«

15 TECHNISCHER SPEZIALIST SWENDSEN
    Das kleine Kugelschiff der Hydroger übertraf Swendsens kühnste Erwartungen. »Ich weiß gar nicht mehr, wann ich zum letzten Mal so aufgeregt gewesen bin. Ich glaube, ich habe seit Tagen nicht geschlafen.«
    »Sie brauchen Ihren Schlaf, Dr. Swendsen«, erwiderte der leitende Materialspezialist. »Müde Forscher machen Fehler.«
    »Keine Sorge, Norman. Ich habe jede Menge Kaffee.« Swendsen blieb in Bewegung, als er sprach, trat zu den Mitgliedern seines Teams und überprüfte die von ihnen erzielten Fortschritte. Die Wände im Innern des fremden Schiffes bildeten verwirrende Winkel; niemand von ihnen wusste, wo bei den Hydrogern oben und unten war.
    Swendsen duckte sich durch eine niedrige Luke und näherte sich zwei Männern, die vor etwas standen, das nach kristallenen Kontrollen aussah. Oder handelte es sich vielleicht nur um Dekorationen? Die klumpenartigen Gebilde waren mit keinen erkennbaren Schaltsystemen oder dergleichen verbunden. Swendsen stützte die Hände an den Hüften ab und nickte

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