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Von Feuer und Nacht

Von Feuer und Nacht

Titel: Von Feuer und Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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befasste sich eine dunkelhäutige junge Frau namens Sofia Aladdia, die von Rheindic Co hierher versetzt worden war. Sie saß vor der kristallenen Wand und betrachtete die Symbole. »Ich habe mir Dr. Palawus Aufzeichnungen angesehen. Er kannte sich mit den Transportalen besser aus als irgendjemand von uns.«
    »Wäre er mit diesem zurechtgekommen?«
    Sofia zuckte mit den Schultern. »Er hätte bestimmt vermutet, dass die Hydroger die Transportal-Technik verwenden, um von einem Gasriesen zum anderen zu reisen, von Kern zu Kern. Vielleicht müssen nur die Koordinaten definiert werden, um dieses Transportal zu verstehen.«
    »Es würde erklären, warum wir bis vor kurzer Zeit keine Raumschiffe der Hydroger gesehen haben.« Wäre der Hanse klar gewesen, dass fremde intelligente Wesen im Innern von Gasriesen lebten, hätte sie nie die Klikiss-Fackel eingesetzt.
    Wenn sie den einen oder anderen Durchbruch erzielen konnten, so half ihnen das bestimmt dabei, auch die anderen Rätsel zu lösen - davon war Swendsen überzeugt. Die TVF wartete darauf, dass er einen Erfolg meldete.

16 ROSSIA
    Die Kampfgruppe von Gitter 5 - ein Moloch als Flaggschiff und elf Manta-Kreuzer - patrouillierte im interstellaren Raum. Auf der Brücke der Eldorado berührte Rossia seinen Schössling und rutschte auf dem unbequemen Polymerstuhl zur Seite.
    Der grüne Priester sollte noch einige weitere Stunden im Dienst bleiben, für den Fall, dass Admiral Kostas Eolus ihn für die Telkontakt-Kommunikation brauchte. Rossia sehnte sich nach den Baumwipfeln von Theroc, trotz der dort fliegenden gefährlichen Raubtiere.
    Er gehörte zu den ersten grünen Priestern, die sich bereit erklärt hatten, der TVF mit ihrer telepathischen Kommunikation zu helfen. Er hinkte wegen einer alten Beinverletzung, und seine hervorquellenden Augen erweckten den Eindruck, als hätte er den Atem zu oft angehalten. Außerdem sprach er mit sich selbst. Aber die grünen Priester in der Terranischen Verteidigungsflotte waren so selten, dass man ihm sein exzentrisches Verhalten nachsah.
    Nach seinem ersten Einsatz unter dem Kommando von Admiral Willis diente Rossia jetzt unter dem ruppigen Eolus. Der Admiral von Gitter 5
    hatte krauses schwarzes Haar, ein breites Kinn und tiefe Falten am Mund. Eolus schien nie gelernt zu haben, ruhig zu sprechen. Wie ein nach Beute suchender Wyver wachte er über die Brücke, und Rossia kümmerte sich um seine Aufgaben.
    Als er sein Bewusstsein dem Telkontakt öffnete, erwartete ihn ein Durcheinander aus Nachrichten und Sorgen. Etwas geschah dort draußen. Rossia spürte starke Beunruhigung bei anderen grünen Priestern, hauptsächlich solchen, die wie er an Bord von TVF-Schiffen arbeiteten. Die dringendste Mitteilung kam von Clydia an Bord von Admiral Stromos Manta, der bei Qronha 3 nach den Rammschiffen suchte. Durch das Selbst des Weltwalds hörte Rossia ihre Gedanken und sah mit ihren Augen. Als er ihre schockierenden Neuigkeiten empfing, erschien ihm der unbequeme Polymerstuhl plötzlich nicht mehr so hart.
    Clydia war Zeuge geworden, wie Soldaten-Kompis zwei Besatzungsmitglieder auf der Brücke von Stromos Schiff ermordet hatten. Jetzt streichelte sie ihren Schössling, um die Pflanze zu beruhigen und sich vom Weltwald leiten zu lassen. Niemand wusste, wie ernst die Situation sein mochte. Clydia verließ die Brücke und machte sich auf den Weg zu ihrem Quartier, um dort, in ihrem kleinen Refugium, das Licht zu löschen, bei ihrem Schössling zu sitzen und zu versuchen, in der Kommunikation mit dem Weltwald ihren inneren Frieden wiederzufinden.
    Als sie durch den Korridor eilte, hörte sie seltsame Stimmen aus dem Interkom. »Admiral, mit den Kompis stimmt was nicht. Sie gehorchen nicht mehr ...«
    »Ich habe bereits angeordnet, sie zu deaktivieren!«
    Ein sonderbares Geräusch folgte - ein gedämpfter Schrei? -, dann wiederholtes Pochen, ein Scharren und ein Schuss. Schließlich wurde die Interkom-Verbindung unterbrochen. Clydia roch Tod und Schock in der Luft. Drei uniformierte Besatzungsmitglieder eilten an ihr vorbei, offenbar voller Furcht. Sie presste sich an die Wand, um ihnen nicht im Weg zu sein. Aus Seitengängen und offenen Luken kamen Rufe, das Klappern von Metall und das Donnern einer Explosion. Clydia zuckte zusammen, als sie das Fauchen von Schockstrahlen hörte - sie konnte nicht feststellen, aus welcher Richtung es kam. Sie ging schneller, verfolgt von Echos. Der in einem Topf wachsende Schössling schien in ihren Armen immer

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