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Von Feuer und Nacht

Von Feuer und Nacht

Titel: Von Feuer und Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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Heldentaten vollbracht. Das genügt für einen einfachen Historiker.«
    »Wie Sie wünschen«, sagte Yazra'h. »Dann kommen Sie und sehen mir zu.« Als Yazra'h Anton durchs Trainingsgelände führte, empfand er den Lärm als fast ohrenbetäubend. Er blieb dicht neben der Frau mit der bronzefarbenen Haut, für die das Getöse um sie herum alles andere als bedrohlich zu sein schien. Ganz im Gegenteil: Sie genoss den Anblick, den Schweiß, die Aufregung. Manchmal liefen ihre Katzen fort, um an den muskulösen Kämpfern zu schnüffeln, aber sie kehrten immer zu ihr zurück.
    »Ich liebe es, Kämpfen zuzusehen«, sagte Yazra'h mit warmer Stimme. »Die Soldaten haben die gleiche Ausbildung, aber es gibt Unterschiede bei ihren individuellen Fähigkeiten. Deshalb ist der Ausgang der Kämpfe nicht vor- hersehbar.«
    Zwei schwer gepanzerte Wächter schlugen ihre kristallenen Katanas aneinander. Sie bewegten sich wie in einem Tanz, parierten und schlugen zu. Blut quoll aus Dutzenden von kleinen, oberflächlichen Schnittwunden, aber die Kämpfer schienen es gar nicht zu bemerken.
    »Ich habe viele dieser Männer besiegt, obwohl ich nur zur Hälfte zum Soldaten-Geschlecht gehöre.«
    »Ich hoffe, dass Sie nie gegen mich kämpfen wollen! Ich habe nichts zu beweisen. Sie würden mich leicht besiegen, und das ist noch weit untertrieben.«
    Yazra'h lächelte mit echter Erheiterung. »Es wäre ein sehr unfaires Duell, Erinnerer Anton. Wenn wir in große Gefahr gerieten, würde ich meine Kraft nutzen, um Sie zu verteidigen.« In ihren Mundwinkeln zuckte es.
    »Anschließend könnten Sie Gebrauch von Ihren Talenten machen und von meiner Kühnheit berichten. Das würde mich freuen.«
    »Abgemacht.«
    In dem offenen Gelände kämpften Ildiraner mit großer Entschlossenheit gegen andere Ildiraner. Sie zischten und heulten, schlugen mit schweren Keulen und schmalen, spiegelnden Klingen aufeinander ein.
    Anton überlegte, warum das ildiranische Militär so viel Zeit für Vorbereitung auf den Bodenkampf verwendete. Ein stehendes Heer? Übten diese Soldaten für einen Kampf, von dem Anton nichts wusste? Gegen wen? Gegen Hydroger konnten diese gepanzerten Krieger kaum etwas ausrichten. Auf welchen Feind bereiteten sie sich vor? Sollten sie gegen Klikiss-Roboter kämpfen? Nach dem, was die schwarzen Maschinen auf Maratha angerichtet hatten, hoffte Anton, dass es ihnen jemand heimzahlte.
    In einer Arena waren bewegliche Spiegel an den niedrigen Wänden angebracht. Reiter in glänzenden Rüstungen saßen auf echsenartigen Wesen und trugen Laserlanzen, mit denen sie auf die halb reflektierenden Schilde ihrer Gegner schössen.
    »Irgendwann nehme ich Sie einmal zu einem ildiranischen Lanzenturnier mit«, sagte Yazra'h. »Es ist unser größter Sport. Er wird Ihnen gefallen.« Anton beobachtete die trägen Tiere und sah, wie die Reiter ihre Lanzen in einem verwirrenden Spiel aus Spiegeln und Schilden schwangen. »Ich bin nie ein großer Sportfan gewesen.«
    »Trotzdem, das ildiranische Turnier gefällt Ihnen bestimmt.«
    »Es klingt nicht so, als ließen Sie mir eine Wahl.« »Nein.«
    Als sie zwischen den Kämpfenden hindurchwanderten, fragte sich Anton, warum Yazra'h bei ihm war. Mochte sie seine Gesellschaft, oder hatte man sie angewiesen, ihn im Auge zu behalten? Die Ildiraner taten noch immer so, als wäre er ein willkommener Gast im Prismapalast, aber es herrschte jetzt eine ganz andere Atmosphäre als am Tag seiner Ankunft auf Ildira. Er ahnte, dass etwas Unangenehmes vor sich ging, etwas, von dem er nichts erfahren sollte.
    Er sah die schöne Yazra'h an, als sie ihn von der Arena fortführte. »Möchten Sie eine Geschichte hören?«
    »Ist es eine dramatische, mit tapferen Helden und vielen gefallenen Feinden?«
    »Nein. Es geht in ihr um Ehrgeiz und Konsequenzen. Es ist die Geschichte eines Mannes namens Faust.« Anton beschrieb Goethes epische Geschichte vom Fall eines Mannes.
    Er erzählte, wie Faust seine Seele für perfektes Glück dem Teufel verpfändete und trotzdem sein ganzes Leben damit verbrachte, nach den Dingen zu suchen, die er begehrte. Faust hatte genau das bekommen, was er wollte, nur um dann festzustellen, dass sich seine Wünsche änderten. Der Preis der Vereinbarung hätte ihn fast zerstört.
    Yazra'h wirkte verärgert. »Die Geschichte gefällt mir nicht. Der Mann namens Faust traf eine schlechte Wahl und klagte dann über die Bedingungen, auf die er sich eingelassen hatte. Er war ohne Ehre.«
    »Manchmal ist die

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