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Von Feuer und Nacht

Von Feuer und Nacht

Titel: Von Feuer und Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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lässt.«
    Taktische und sensortechnische Praktikanten erarbeiteten eine kartographische Übersicht der von den Killkodes betroffenen Schiffe. Sie gingen an die Arbeit, als handelte es sich um eine Übung, und schließlich legten sie dem General detaillierte Übersichten vor. Lanyan war sehr zufrieden damit. Aus diesen Kleebs wurde jetzt wirklich eine ordentliche Truppe.
    Was zum Teufel hatten die Soldaten-Kompis gegen die Hanse? Warum gingen sie so rücksichtslos gegen Menschen vor? Lanyan erinnerte sich an Orli Covitz, nach deren Schilderungen Klikiss-Roboter und Soldaten-Kompis die Kolonie auf Corribus zerstört hatten. Zu jenem Zeitpunkt war ihm das absurd erschienen, aber inzwischen sah er alles in einem anderen Licht.
    Eine Meldung kam aus dem Interkom der Goliath. »Deck 7 ist klar, Sir.«
    »Ausgezeichnet. Haben Sie Überlebende gefunden?« »Nein, Sir.«
    »Ich habe auch nicht damit gerechnet. Welchen Stand hat die Zählung der bisher zerstörten Kompis?«
    »Es liegen noch vier Decks vor uns, Sir. Etwa vierzig Soldaten-Kompis fehlen, aber wir wissen nicht genau, wie viele bei der Dekompression des Hangars ins All getrieben sind.«
    »Seien Sie vorsichtig und sehr gründlich.«
    Ensign Childress' Team hatte Leichen und Kompireste von der Brücke entfernt. Die Gespräche der Techniker bildeten ein ständiges Brummen im Hintergrund, und Lanyan spürte ihre Aufregung, als sie die Verkleidung an den Hauptkonsolen befestigten. Sie drängten sich zusammen und starteten diagnostische Programme. Bunte Lichter erschienen an den wichtigsten Brückenstationen, auch beim Kommandosessel.
    »General, es freut uns, Ihnen die Goliath übergeben zu können«, sagte einer der Techniker und lächelte. »Alle Systeme sind repariert und die Löcher in der Außenhülle abgedichtet. Eine kleine Spritztour gefällig?«
    Lanyan seufzte erleichtert. »Triebwerk? Schilde? Waffen?«
    »Wir haben viel improvisiert, Sir, aber wir sind sicher, dass die Goliath allen Anforderungen gerecht wird.«
    Lanyan nahm im Kommandosessel Platz. Jetzt sahen die Dinge schon viel besser aus. Er empfing Berichte von zwei Einsatzgruppen, die dabei waren, zwei Manta-Kreuzer unter ihre Kontrolle zu bringen. Ein drittes Team stieß auf erbitterten Widerstand und steckte im Hangar des nächsten Thunderhead fest.
    Schließlich meldete eine Gruppe, die Brücke eines Manta erreicht zu haben. »Hier ist alles demontiert, Sir. Wir können den Kontrollraum halten und die Kompis auf den anderen Decks erledigen, aber wenn dieses Schiff wieder fliegen soll, brauchen wir Hilfe und vielleicht auch Austausch- module.«
    »Alles zu seiner Zeit«, erwiderte Lanyan. »Wir haben jetzt die Kontrolle und warten mit dem langweiligen Kram bis zur zweiten Phase.«
    Eine an der Sensorstation der Goliath sitzende Frau sah erstaunt auf.
    »General, eine große Anzahl von Ortungsimpulsen. Ich glaube, es nähern sich Schiffe.«
    »Die Verstärkung von der Mondbasis trifft früh ein. Ich habe sie erst in ein oder zwei Stunden erwartet.«
    »Nein, Sir - diese Schiffe kommen von außerhalb des Sonnensystems.«
    »Wie bitte? An alle: Alarm! Haben sich die Neuankömmlinge identifiziert?«
    »Sie senden ein Standard-Transpondersignal der TVF, ein erkennbares FFI-Muster.« Jedes Schiff in der Terranischen Verteidigungsflotte sendete ein Freund-Feind-Signal: eine Art Ich-gehöre-zu-euch-Ruf, der verhindern sollte, von der eigenen Seite beschossen zu werden.
    »Lassen Sie uns vorsichtig optimistisch sein«, sagte Lanyan. »Vielleicht ist es noch jemand anders gelungen, die Kompis zu überwältigen. Können Sie feststellen, um wen es sich handelt?«
    Die Sensor-Technikerin nahm weitere Analysen vor. »Die Signaturen werden untersucht. Ein Moloch ... mindestens zehn Mantas, zwei Thunderheads und zahlreiche kleinere Schiffe.« Ihre Miene erhellte sich.
    »Ich glaube, es ist ein Teil der Gitter-3-Kampfgruppe, Sir. Ich empfange ein Bild von Admiral Wu-Lin.«
    Lanyan nickte. Wu-Lin war ein kompetenter, unnachgiebiger und doch ruhiger Mann, der nie zögerte. Er traf immer schnelle Entscheidungen und stellte sich lieber unangenehmen Konsequenzen, als durch Zögern eine gute Gelegenheit verstreichen zu lassen. »Auf den Schirm. Es wird Zeit, dass wir endlich einmal gute Nachrichten bekommen.«
    Ein hagerer Asiat mit stahlgrauem Haar erschien auf dem Hauptschirm. Er sprach knapp und förmlich. »Hier ist der Kommandeur der Kampfgruppe von Gitter 3. Die Soldaten-Kompis wandten sich gegen uns und griffen

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