Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Von Feuer und Nacht

Von Feuer und Nacht

Titel: Von Feuer und Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
Vom Netzwerk:
Tasia blieb stehen. »Was habt ihr mit ihm gemacht?«
    »Menschen habe seine Basisroutinen manipuliert. Wir können EA nicht von den Restriktionen befreien, und wir sind auch nicht in der Lage, ihn in einen normalen Zustand zu versetzen. Dieser Kompi ist nicht mehr wert als ein Mensch. Deshalb werden wir EA wie einen minderwertigen Gefangenen behandeln.«
    Vermutlich wollte der Klikiss-Roboter, dass es abfällig klang, aber für Tasia waren es gute Neuigkeiten. »Bei uns ist er willkommen!«
    Der große Roboter kehrte durch die Membran nach draußen zurück und verschwand in den Schlieren der superdichten Atmosphäre. Tasia trat vor und legte die Hände auf EAs schmale, harte Schultern. »Was haben sie mit dir gemacht? Haben sie dich zerlegt?«
    »Ich bin über meine Autodiagnoseroutinen hinaus analysiert worden. Vermutlich sind die Klikiss-Roboter zu den richtigen Schlussfolgerungen gelangt. Der Zuhörer-Kompi, der ich früher gewesen bin, wurde manipuliert, und dabei kam es zur Löschung meiner Speicher.«
    »Es war ein Zufall, EA. Ich habe den Bericht gelesen.« Etwas anderes wollte Tasia nicht in Erwägung ziehen. Sie war immer dickköpfig gewesen, aber jetzt war sie noch unnachgiebiger und klammerte sich daran fest, was sie für die Realität hielt.
    »Ich glaube, die Terranische Verteidigungsflotte machte sich an mir zu schaffen, bevor ich zu dir zurückkehrte. Vielleicht wurde dabei versehentlich eine automatische Löschroutine ausgelöst. Oder es war Absicht.«
    In Tasia schoss Empörung hoch. Alle Roamer-Kompis ent hielten Notfallprogramme zur Datenlöschung, die verhindern sollten, dass Informationen über Stützpunkte und Bewegungen der Roamer in die falschen Hände gerieten. Diese Sicherheitsmaßnahmen waren ergriffen worden, lange bevor die Große Gans den Roamern den Krieg erklärt hatte. Robb sah den Kompi an, und seine honigbraunen Augen waren groß. »Die TVF hat sich an EA zu schaffen gemacht? Im Ernst?«
    Tasia atmete mehrmals tief durch, um sich zu beruhigen. Warum war sie so überrascht? Die Tiwis hatten sie immer wieder wie Dreck behandelt und ihr sogar die Kommandoverantwortung genommen. Jetzt fühlte sie sich noch mehr verraten. »Ich hätte einen anderen Weg finden sollen, die Osquivel-Werften zu warnen. Dann hätte ich dich nicht verloren. Wo war mein Leitstern?«
    Robb wirkte überrascht. »Welche Osquivel-Werften? Ich habe gar keine gesehen ...«
    Tasia ließ die Schultern hängen und erklärte, wie sie Del Kellum vor der TVF-Flotte gewarnt hatte, die nach Osquivel unterwegs gewesen war. Sie hatte gewusst, dass die Tiwis fähig gewesen wären, ihre Waffen auf die Clans zu richten anstatt auf die Droger - sie neigten dazu, den falschen Feind zu jagen. EA hatte eine Warnung überbracht und den Roamern damit die Möglichkeit gegeben, ihre Anlagen rechtzeitig zu verbergen.
    Aber erst jetzt begriff Tasia, welche Konsequenzen damit für EA verbunden gewesen waren. In gewisser Hinsicht erschien ihr das Militär der Erde noch schlimmer als die Klikiss-Roboter. Die großen schwarzen Maschinen behaupteten wenigstens nicht, vertrauenswürdig zu sein.
    »Nach der Überbringung der Nachricht ging EA verloren«, fuhr Tasia fort.
    »Jemand muss ihn abgefangen haben, bevor er heimkehren konnte. Die verdammten Mistkerle haben ihn ruiniert. Vielleicht General Lanyan oder irgendeiner sei ner Lakaien.« Sie blickte in die optischen Sensoren des Kompis. »Es tut mir leid, EA. Es tut mir so leid.«

55 SIRIX
    Der Klikiss-Roboter stand auf der Brücke des gekaperten TVF-Moloch und dachte über die Auslöschung der Menschheit nach. Seine Freude über ihr Ende war nicht kalt und rational, denn die Klikiss hatten ihren Robotern einen Teil der eigenen brutalen Persönlichkeit gegeben. Die arglistigen Insektoiden hatten geglaubt, dass die schwarzen Maschinen ihren Aufgaben nur mit solchen Gefühlen gerecht werden konnten. Die Klikiss-Herrn konnten ihre Macht nur genießen, wenn die geknechteten Roboter den Unterschied zwischen Herrschern und Opfern verstanden. Die Herren freuten sich nur dann, wenn die Sklaven litten. Die Roboter verstanden das bis in ihre Basisprogrammierung.
    Sirix und die anderen Roboter hatten genau gewusst, was sie taten, als sie ihre Schöpfer durch einen schnellen Verrat auslöschten - und sie hatten es genossen. Selbst Jahrtausende später hassten die Roboter ihre Schöpfer mit einer Intensität, die weit über die Entwicklungspläne ihrer insektoiden Erbauer hinausging.
    Aber die Klikiss

Weitere Kostenlose Bücher