Von Feuer und Nacht
spät, Vorsitzender.«
Zahlreiche Kompis hatten die Barrikaden durchbrochen, und Silbermützen versuchten, sie mit superdichten Projektilen zurückzutreiben. Überall lagen zerstörte Roboter, aber weitere kletterten über sie hinweg. Rufe ertönten in den Kommandokanälen. »Bruch im südwestlichen Flügel! Die Kompis haben die halbe Wand eingerissen und kommen zu hunderten heraus.«
»Dann mähen Sie sie zu hunderten nieder!«
»Wir müssen Kräfte vom nördlichen Ende abziehen. An jener Stelle befindet sich nur das Lager. Dort sind wir sicher...«
»Verdammt, da kommen sie!«
»Zum Glück hat König Peter schnell gehandelt, als er den Bericht bekam«, sagte Cain langsam und provozierend. »Andernfalls hätten die Kompis die Fabrik verlassen und uns völlig überrascht.«
Basil atmete schwer. »Um die Widerspenstigkeit des Königs kümmere ich mich, sobald diese Krise vorbei ist.«
Cain wahrte einen neutralen Gesichtsausdruck. »Ich habe auf den Weitblick des Königs hingewiesen, Sir, nicht auf einen Fehler.«
Basil bedachte seinen Stellvertreter mit einem finsteren Blick und stützte die Ellenbogen auf den Tisch. Die Monitorbilder zeigten gepanzerte Fahrzeuge, die sich der Fabrik von allen Seiten näherten. Kompis kamen durch Löcher in den zertrümmerten Barrikaden.
Atemlos und ziemlich besorgt platzte Sarein in den Kontrollraum. »Basil, Herr Vorsitzender... Was ist los? Kann ich helfen?«
»Mit einem Wort: nein.« Wenzeslas warf ihr nur einen kurzen Blick zu und starrte dann wieder auf die Bilder. »Es sei denn, du kannst einen Zauberstab schwingen und die Anzahl der Soldaten verdoppeln, die wir dort auf dem Boden haben.«
Sareins Züge verhärteten sich - Basils Reaktion schien ihr nicht zu gefallen. »Ich wollte dir nur meine Unterstützung anbieten, Basil.«
Er hatte jetzt keine Zeit für sie. »Dann biete sie mir stumm an.«
Als er die ersten Einsatzbefehle erteilt hatte, war Basil Wenzeslas davon überzeugt gewesen, dass fünfhundert Silbermützen genügten, um mit den Kompis fertig zu werden. Jetzt dachte er daran, weitere Sicherheitskräfte des Palastdistrikts und auch die königlichen Wächter einzusetzen. Aber die Verstärkung konnte nicht rechtzeitig zur Stelle sein. Der von den Silbermützen gebildete Kordon war zu lang gestreckt und zu schwach - die Kompis würden ihn durchbrechen.
Cain wandte sich voller Sorge an den Vorsitzenden. »Wir können die Kompis nicht zurückhalten. Es fehlt an Waffen und Soldaten vor Ort.« Basil nickte. »Es wird Zeit für einen massiven Schlag aus der Luft. Wir müssen die Wunde ausbrennen, bevor sie noch schlimmer wird.« Wieder huschten Cains Finger über die Kontrollen - er stellte Kom-Verbindungen mit den TVF-Bodentruppen und Sicherheitskräften des Palastdistrikts her. »Sind Ihnen die Folgen klar, Vorsitzender? Eine solche Aktion mitten im Palastdistrikt... Ich rate davon ab.«
»Am Rand des Palastdistrikts. Wenn die Kompis noch weiter vordringen, kommt es zu einem unvorstellbaren Blutbad. Dann bringen sie Zehntausende um. Derzeit befinden sie sich alle an einem Ort. Der Schlag muss jetzt stattfinden.«
»Erlauben Sie mir, den sekundären Kommandeur zu kontaktieren und ihn aufzufordern, die Silbermützen zurückzuziehen ...«
»Nein, auf keinen Fall. Nur die Silbermützen hindern die Kompis daran, das Gelände der Fabrik zu verlassen. Wenn sie zurückweichen, kommt es zu einem vollständigen Ausbruch der Roboter. Die Soldaten müssen bis zum Ende an ihren Posten bleiben. Sie wussten, auf was sie sich einließen, als sie sich zum Dienst verpflichteten. Die Silbermützen werden uns nicht enttäuschen.«
»Sie wollen einen militärischen Schlag im Palastdistrikt führen und dabei unsere eigenen Truppen eliminieren?« Zorn funkelte in Cains blauen Augen, und seine Finger verharrten über den Kontrollen. Die in der Nähe stehende Sarein wirkte bestürzt.
»Wir geben den Befehl im Namen des Königs.« Basil sah auf den Statusschirm: Die beiden schnellen Transporter mit den Verdampfungsbomben waren unterwegs. Geschätzte Zeit bis zum Einsatz der Waffen: zwanzig Minuten.
Basil seufzte, als sein Stellvertreter zögerte. Sarein schien protestieren zu wollen, und er kam ihr zuvor. »Dies ist eine schwere Entscheidung, Mr. Cain«, sagte er scharf. »Die Entscheidung eines Vorsitzenden.« Bedauerlicherweise verstand sein Stellvertreter nicht die Last, die ein wahrer Vorsitzender tragen musste. Cain war intelligent, kooperativ und kompetent ... aber er
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