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Von Flammen verzehrt

Von Flammen verzehrt

Titel: Von Flammen verzehrt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emily Bold
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ausreichend beantwortet zu haben.
    „Nein, Jesus starb – soweit wir in Erfahrung bringen konnten – etwa dreißig Jahre nach seiner Kreuzigung. Nachdem wir uns während der Kreuzzüge in Jerusalem dem Schutz der Wahrhei t verschrieben hatten, machten wir uns auf den Weg, seiner Spur zu folgen. Wir erreichten Rom im Jahr 1100 nach Christus, und, wie du dir denken kannst, war es nicht einfach, etwas über den Verbleib des vermeintlichen Messias herauszufinden. Wir trugen unzählige Fakten zusammen und gruben uns tief in die Geschichtsbücher, ehe wir Puzzlestück an Puzzlestück reihen konnten und ein lückenloses Bild dessen erhielten, was damals geschehen war.“
    „Und? Was genau war geschehen?“
    Fay strich sich die flammendroten Locken auf den Rücken und schaute ihn interessiert an.
    Julien schluckte. Himmel, was für ein Anblick! In seinen Gedanken sah er sich schon die harten Knospen, die sich ihm nun unverhüllt entgegenreckten, mit seiner Zunge umkreisen. Seine Ungeduld wuchs, und er beeilte sich, ihr zu antworten.
    „Jesus kam Jahre nach seiner Kreuzigung zusammen mit einigen seiner Anhänger, darunter Petrus, nach Rom. Er hielt sich im Hintergrund, aber gemeinsam scharten sie in Kürze viele neue Gläubige um sich. Der Mythos, den seine angebliche göttliche Auferstehung geschaffen hatte, ließ die Macht ihrer neuen Religion schnell wachsen. Immer mehr führten nun den Namen Christi im Mund, aber sie wurden unvorsichtig. Die wachsende Glaubensgemeinde war Nero – dem damaligen Kaiser des Römischen Reichs – ein Dorn im Auge, denn er sah seine auf dem Fundament römischer Gottheiten errichtete Herrschaft bedroht. Schon bald war auch von einer geheimnisvollen Flüssigkeit die Rede, welche die Köpfe dieser Gruppe zu mächtigen Königen machen sollte.“
    Fay erhob sich und öffnete das Fenster. Glühend schob sich die Sonne über die Dächer der Häuser, als streckten sich die Strahlen, Fays völlig nackten, schlanken Körper zu liebkosen.
    Seufzend schloss Julien die Augen und sprach weiter.
    „Nero gab den Befehl, diese teuflische Flüssigkeit zu zerstören, und es kam zu Juden- und Christenverfolgung innerhalb Roms. Neros Soldaten – nicht ahnend, was sie in Händen hielten – befolgten seine Weisung und gossen das Elixier in die Kloake, um es zu vernichten.“
    Das Bett knarzte, als Fay zurückkam. Sie streckte sich neben ihm aus, ihre Finger strichen sachte über seinen Bauch. Sie wanderten tiefer, bis dorthin, wo seine geschwollene Männlichkeit nur darauf wartete, berührt zu werden.
    Julien sog scharf die Luft ein, als sie ihre Hand um ihn schloss.
    „Und was ist dann passiert?“, fragte sie, mit unschuldiger Miene, während ihre Finger sich sündig an ihm auf und ab bewegten.
    „Du musst wissen, dass diejenigen, die das Elixier berühren, zunächst sterben, ehe sie als Unsterbliche wiederkehren. Kurz, nachdem das Elixier ins Abwasser und damit auch in den Tiber gelangte, sah es so aus, als wären Hunderte Menschen in Ufernähe gestorben. Färber, die am Fluss arbeiteten, oder Frauen, die dort ihre Wäsche wuschen, ebenso wie Kinder, die darin badeten.“
    Julien konnte kaum denken. Er schwankte zwischen dem Wunsch, diese zärtliche Folter möge niemals enden, und dem drängenden Verlangen, sich tief zwischen ihre Schenkel zu schieben.
    „Wir wissen nicht genau, was Nero am Ende angetrieben hat, vermuten aber, dass er vertuschen wollte, was geschehen war, als er – die Christen zum Sündenbock machen wollend – die Stadt in Brand setzte.“
    Mit einer raschen Bewegung zog Julien Fay auf seinen Schoß und war zufrieden, ihre Brüste genau vor seinen Lippen zu haben. Schnell griff er nach einem Kondom auf dem Nachttisch.
    Sie kicherte und grub seine Hände in sein Haar, um ihn näher an sich zu ziehen.
    „Wie es scheint … habe auch ich etwas in Brand gesetzt“, hauchte sie, als sie langsam seine pulsierende Härte in sich aufnahm.
    „Deine Flammen verzehren mich, Fay!“, antwortete Julien, als sie anfing, sich auf ihm zu bewegen.

Das Spiel

     
     
     
    Chloés schneller Herzschlag drohte, ihre enge Brust zu sprengen, so packte sie die Furcht. Ihr Blut? Der Kerl war doch irre! Sie versuchte, gegen die Panik anzukämpfen, als ihr Entführer die lange Klinge hob. Seine für gewöhnlich eisigen Augen glühten beinahe, als sie jeder ihrer Bewegungen folgten. Zum ersten Mal erschien er ihr wie ein lebendiger Mensch und nicht wie eine Maschine. Seine schmalen Lippen waren zu einem

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