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Von Flammen verzehrt

Von Flammen verzehrt

Titel: Von Flammen verzehrt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emily Bold
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begegnen.
    Sie öffnete sein Hemd und ließ ihre Hände über seine Brust gleiten, während sie seine Küsse trank und seine Zärtlichkeit sie berauschte.
    „Ich liebe dich, Julien!“, flüsterte sie und öffnete seine Hose.
     

    Der goldene Morgen verwandelte die Dächer der Stadt in glühende Fackeln und Fays rote Locken in tanzende Flammen, die Juliens Verstand zu verzehren drohten, als er Fay an sich zog und sich tief in sie versenkte. Ihre Hitze umschloss ihn, und in all den Jahrhunderten hatte es nie etwas gegeben, was es mehr wert gewesen wäre, dafür zu sterben als dies.
    „Du bringst mich um“, keuchte er, als sie lustvoll seinen Namen hinausrief und sich jedem seiner Stöße entgegenhob. Die ersten Sonnenstrahlen küssten Fays Brüste, sodass er eifersüchtig seine Hände darüber schloss, und das Gefühl ihrer harten Knospen unter seinen Fingern genoss. Er ertrank in ihrem Blick, der den Orkan widerspiegelte, der in ihrem pulsierenden Schoß tobte und der auch ihn immer weiter der köstlichen Erlösung entgegenpeitschte.
    Julien packte ihre Hüfte, als er sich ein letztes Mal tief in ihr verlor, und zog sie noch näher, als ihr zuckender Höhepunkt seinen mit davontrug.
    „Ich liebe dich auch“, flüsterte er in ihr Haar und hoffte, die erwachende Stadt würde das Geheimnis ihrer Liebe für sich behalten. Er fühlte sich verletzlich wie ein neugeborenes Kind, als sie ihn glücklich anlächelte.

Das Schaf im Wolfspelz

     
    Paris, heute
     
    Jade rollte sich von der schmalen Pritsche, auf der sie die letzten Nächte verbracht hatte, und schlurfte zur Toilette. Erst sechs Uhr! Sie würde nur kurz pinkeln und sich dann nochmal zwei Stunden unter die Decke verkriechen. Immerhin hatte sie sich die halbe Nacht durch Polizeiakten gehackt, ehe sie gefunden hatte, wonach sie suchte.
    Sie holte ihren Computer aus dem Standby, um sich noch einmal das Ergebnis ihrer Suche anzusehen:
    Mave Buckley
    Selbst auf dem Polizeifoto sah Mave besser aus als viele Models auf den Pariser Laufstegen. In ihren saphirgrünen Augen glomm das ungezügelte Feuer des Widerstandes gegen das System, das Jade früher auch bei sich hatte brennen sehen. Der Beamte, der das Foto gemacht hatte, hatte sicher gewusst, dass die Schöne jedes Verbrechen, das man ihr vorwarf, auch begangen hatte – nur nachweisen konnte man ihr in keinem einzigen Fall etwas.
    Mave Buckley war die Beste der Besten! Aber nun galt es herauszufinden, ob sie auch gut genug war, es mit den Nebelmännern aufzunehmen.
    Ohne allzu große Hoffnung tippte Jade auf die Maus ihres zweiten Rechners und pfiff ungläubig durch die Zähne: Das Lämpchen auf dem Monitor blinkte tatsächlich grün. Endlich! Endlich hatte sie Zahlen, die ein rotes Kreuz auf das militärische Kartenmaterial zauberten, das sie geöffnet hatte.
    Schnell zog Jade ihren Stuhl heraus und setzte sich, ohne den Bildschirm aus den Augen zu lassen. Ihr Blick wanderte von Mave Buckley zu den Koordinaten und zurück. Sie zog sich die Tastatur heran und ließ den Cursor nur so durch das Programm mit den geographischen Daten jagen. Hier ein Befehl, dort eine Eingabe, und nach wenigen Augenblicken baute sich ein scharfes Bild auf.
    Jades Zungenpiercing klackte nachdenklich gegen ihre Zähne.
    „Ihr Scheißkerle!“, fluchte sie leise und vergrößerte den Bildausschnitt.
    „Hier hat sich das Schaf aber mal zur Abwechslung den Wolfspelz angezogen!“, staunte sie und zog sich die Daten, die sie brauchte, auf ihren USB-Stick.
    Mit einem Blick auf André und Paul löschte sie die Festplatte und verwischte ihre Spuren. Dies war ihr Triumph – und den würde sie mit diesen Flachwichsern nicht teilen! Sie hatte es dem Nebelmann besorgt und sein Handy verwanzt. Sie hatte gefunden, wonach die Bruderschaft seit Langem suchte. Sie wusste, wo die Hüter waren. Und nicht nur das. Dieser Ort konnte unmöglich Zufall sein. Wenn sie sich nicht irrte, hatte sie der Sex mit dem Unsterblichen genau zu deren Unterschlupf geführt. Ein genial einfaches und doch überragendes Versteck, wie sie zugeben musste.
    Leise schnappte sie sich ihre Jacke, holte den Beutel Gras aus ihrem Schreibtisch und steckte den Stick ein. Sie machte sich nicht die Mühe, ihre Boots zu schnüren, sondern schlich mit einem letzten verächtlichen Blick auf die anderen Hacker aus dem Keller. Dort zog sie sich die Kapuze über den blonden Pixie und steuerte den nächsten Geldautomaten an.
    Die schöne Meisterdiebin Mave Buckley würde bezahlt werden

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