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Von jetzt auf gleich

Von jetzt auf gleich

Titel: Von jetzt auf gleich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caprice Crane
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Wein zum Essen trinken durfte. Ich argumentierte wahrheitsgemäß, dass es in England schon Kindern ab fünf Jahren erlaubt war, mit elterlichem Einverständnis zu Hause Alkohol zu trinken. (»Du raubst mir den letzten Nerv, Jordan.«)
    Okay – es war ihr gutes Recht, mir solche Bitten abzuschlagen. Damals. Aber jetzt war es etwas anderes. Ich war erwachsen. Das war mein Leben.
    »Warum ›nein‹, Mutter? Welche Gründe hast du?«, fragte ich so ruhig ich konnte.
    »Wir verklagen ihn, und das ist alles.« Sie nahm einen großen Schluck von ihrem Wein und machte dem Kellner klar, dass sie Nachschub brauchte, indem sie mit den Fingernägeln an das Glas tippte. »Es ist alles in die Wege geleitet. Der Ball rollt bereits. Es wird ein Gerichtsverfahren geben, und dabei bleibt es.«
    »Okay«, sagte ich. »Verstehe. Ja, es läuft im Moment ein Gerichtsverfahren zwischen ihm und mir, aber ich habe es nicht eingeleitet und ich möchte ihn nicht verklagen. Also bitte ich dich, es zu stoppen. Es geht mir gut.«
    »Dir geht es nicht gut, Jordan. Du leidest unter Gedächtnisverlust!«
    »Na schön, aber mir
gefällt
das, okay? Also, mach die Sache rückgängig.«
    »Nein, das werde ich nicht. Ich bin deine Mutter, und ich kümmere mich um dich. Das ist das Beste, und du bist nicht in der Lage, diese Entscheidung zu treffen.« Der Kellner kam und füllte ihr Glas auf.
    »Ich frage dich nicht, ob du es tust. Ich befehle es dir. Ich bin erwachsen. Du kannst nicht in meinem Namen ein Gerichtsverfahren einleiten. Ich kann es auch selber stoppen, aber du hast es mit deinem Anwalt gemacht, also machst du es auch wieder rückgängig.«
    »Du magst ja erwachsen sein, aber seit dem Unfall bist du nicht ganz da. Hör dich doch an. Dir gefällt es, deine Erinnerung verloren zu haben? Weißt du überhaupt, was du da sagst? Das bezweifle ich doch sehr. Ich bin dein gesetzlicher Vertreter und habe als solcher Handlungsvollmacht.«
    Sie hatte es auf den Punkt gebracht. Aus ihrer Sicht war ich schwer verletzt und mir war großer Schaden zugefügt worden. Sie versuchte, mich zu schützen und die Person zu bestrafen, die mich in diese Situation gebracht hatte. Doch das hielt mich nicht davon ab, auszuflippen.
    »Du kannst das nicht tun!«
    »Ich habe es getan, wie ich schon sagte, der Ball rollt bereits.«
    »Dann halte den Ball auf«, sagte ich mit fester Stimme. »Halte diesen verdammten Ball auf!«
    »Jordan!« Ein paar Leute drehten sich um und schauten in unsere Richtung. Tränen schossen mir in die Augen, und meine Mutter verschwamm, wofür ich dankbar war, denn ich konnte es nicht ertragen, sie anzusehen.
    »Mom, bitte!«, drängte ich. »Du musst es anhalten. Bitte! Ich flehe dich an.«
    »Sorry, Schätzchen.«
    Ich starrte sie an. »Also bin ich jetzt wieder in dem engen, scheußlichen Jordan-Landau-Kerker, aus dem ich achtzehn Jahre versucht hab zu fliehen!« Jemand, der sein Gedächtnis verloren hatte, hätte wahrscheinlich nicht solche Aggressionen gehabt, deshalb fügte ich schnell hinzu: »Falls man aus dieser Szene hier irgendetwas ableiten kann.«
    Sie warf ihre Serviette auf den Tisch. »Wie kannst du nur so etwas sagen.«
    »Es tut mir leid«, sagte ich. »Ich bin einfach … Ich wollte einfach … Bitte hör mich an. Das ist mein Leben, das du verpfuschst. Ich bin nicht so schwer verletzt. Wirklich nicht. Mir geht es gut. Und ich werde einen Weg finden, das rückgängig zu machen. Und wenn ich daran krepiere. Er bedeutet mir sehr viel, und wenn du ihn vor Gericht zerrst, zerstörst du alle seine Träume.«
    »Seine Träume? Was habe ich mit seinen Träumen zu tun? Es tut mir leid, Jordan, aber er interessiert mich nicht. Du interessierst mich.«
    »Dann tu bitte, was gut für mich ist«, bettelte ich.
    »Das tue ich, Schätzchen.« Der Kellner kam mit dem Essen. Als er es abstellte, stand ich auf.
    »Ich werde jetzt gehen, Mom.« Meine Mutter nahm einen Schluck und sah den Kellner achselzuckend an. »Und ich werde den Anwalt selber aufsuchen.«
    ***
    Ich stürmte aus dem Restaurant, wechselnde Bilder von Travis und meiner Mutter jagten durch meinen Kopf, während ich in die Kästchen eines imaginären Hinkelkastens hüpfte. Ich nahm mein Handy heraus und rief Cat an.
    »Ich hasse meine Mutter«, sagte ich.
    »Gut, du warst auch früher nicht unbedingt ihr größter Fan«, antwortete Cat.
    »Sie bringt mich um! Sie ist dabei, Travis zu verklagen. Wie kann sie das tun?«
    »Sie glaubt, dass sie das Richtige tut, so verrückt

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