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Von jetzt auf gleich

Von jetzt auf gleich

Titel: Von jetzt auf gleich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caprice Crane
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um dich –, und wir hatten eine gute Idee. Wir haben Travis davon erzählt, und er macht auch mit.«
    »Travis?«, fragte ich, mal wieder verwirrt.
    »Ja, irre, oder? Todd und Travis haben sich zusammengetan. Sie sind sich heute im Krankenhaus über den Weg gelaufen, als du schon entlassen warst.«
    »Okay, aber Travis …«
    »Hör zu … das ist genial«, fuhr sie fort, »wir wollen eine Party machen. Für dich. Eine Das-ist-dein-Leben-Party. Ich finde, das ist eine geniale Idee. Wir werden jeden einladen, der in deinem Leben eine Rolle spielt. Irgendwas muss deinem Gedächtnis doch auf die Sprünge helfen.«
    »Und wenn nicht?«, fragte ich.
    »Dann haben wir einfach einen guten Grund, eine Party zu machen!«
    »Aber Travis ist doch der Typ, der mich angefahren hat. Warum redet Todd mit ihm? Wir prozessieren doch gegen den. Er sollte vielleicht nicht …«
    »Jordan!«, unterbrach mich Cat. »Keine Ahnung, was du hier wieder mit Dirk machst, aber du hast Travis wirklich, wirklich gemocht.«
    »Dirk ist mein Freund«, sagte ich. »Das ist es, was ich mit ihm mache. Ich weiß nicht, was du gegen ihn hast, und ich möchte deine Gefühle nicht verletzen, aber ich finde das alles sehr seltsam.«
    »Das tut mir leid«, sagte Cat und biss sich auf die Unterlippe. »Es ist nur … Bah, er ist so ein Drecksack!«
    »Hattet ihr was miteinander?«, platzte es aus mir heraus.
    »Jordan … ich bin schwanger!«, erklärte Cat. »Erinnerst du dich, was das ist, schwanger?«
    »Ist es von Dirk?«, fragte ich. Cats hysterischer Lachanfall machte mir klar, dass die Antwort wohl nein war.
    »Der war gut«, sagte sie, als sie sich endlich wieder eingekriegt hatte. »Ich verspreche dir, dass du Billy, meinen Mann, den ich wahnsinnig liebe, auf unserer Party treffen wirst. Und dann wirst du verstehen, dass ich mir nur Sorgen um meine beste Freundin mache. So, gut. Das reicht jetzt. Aber verdammt, du solltest wissen, dass du Dirk im Grunde genommen gehasst hast und völlig in Travis vernarrt warst.«
    Ich bekam Kopfschmerzen. »Das ist nicht das, was Dirk gesagt hat. Oder meine Mutter.«
    »Gut. Können wir diese Party machen? Ich glaube, das ist eine tolle Idee.«
    »Ich … ich weiß es nicht. Kann ich darüber nachdenken?«
    »Ich denke schon …«
    »Danke, Cat.« Ich versuchte, mir meine Verzweiflung nicht anmerken zu lassen, damit Cat das nicht alles abbekam. »Ich möchte nicht undankbar erscheinen, weißt du, aber das ist alles so viel im Moment, und der Gedanke an eine Erinnerungsparty ist einfach ein bisschen … komisch. Aber ich weiß, dass du mir helfen willst, und das rechne ich dir hoch an. Ich bin mir ganz sicher, dass du eine bezaubernde Freundin warst.«
    »Natürlich«, sagte sie. »Und nicht ›warst‹, sondern ›bist‹. Ich bin eine bezaubernde Freundin. Und genau das bist du auch.«
    ***
    Ich lag in meinem Bett und war frustriert, weil ich keine Beziehung zu ihm hatte. Mein Bett in meiner Wohnung sollte schon so etwas wie Behaglichkeit ausstrahlen, aber es war nur ein Möbelstück in einem Appartement, das angeblich meins war. Nichts Behagliches. Ich fühlte mich wie ein Besucher in meinem eigenen Zuhause. Und eigentlich in meinem eigenen Leben.
    Ich fragte mich, ob an dem, was der Arzt gesagt hatte, irgendetwas dran war – ob das vielleicht tatsächlich die Reaktion auf ein bestimmtes Trauma war, ob ich unter einem posttraumatischen Belastungssyndrom litt. Und was, wenn ich mein Gedächtnis nicht zurückbekäme? Was sollte ich dann machen?
    Ich hatte keine Ahnung, was es hieß, Jordan Landau zu sein. Musste ich mir die Stückchen zusammensetzen, die die Leute mir erzählten, oder sollte ich meinem Instinkt folgen und die Chance ergreifen, jemand anderes zu werden? Hatte Todd nicht behauptet, ich hätte genau das gemacht? Es vorgetäuscht, um mich neu zu erfinden?
    Ich konnte den Wunsch nachvollziehen, eine weiße Weste zu haben und damit bis zu einem gewissen Grad machen zu können, was man wollte, aber mein Gedächtnis komplett zu verlieren, freiwillig … – nee!
    Ich war niemand. Ich hatte keine Erinnerung an das Haus, in dem ich aufgewachsen war, an meine Familie, meine Freunde, meinen Job. Kein erster Schultag, kein Lieblingslehrer, keine Geburtstagspartys oder aufgeschlagene Knie. Ich konnte telefonieren, ein Essen kochen, einen Schlüssel ins Schlüsselloch stecken und meine Kreditkarte benutzen. Das »Wie« klappte mehr oder weniger gut. »Wer« und »Was« waren wie ausradiert.
    Das

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