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Von jetzt auf gleich

Von jetzt auf gleich

Titel: Von jetzt auf gleich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caprice Crane
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ich das so gewollt hätte. Und so sollte unsere Hochzeit drei Monate nach meiner Party stattfinden.
    Für die nächsten drei Monate war ich mit einem Berg von Hochzeitsvorbereitungen beschäftigt.
    Auch wenn ich mir nach dem Tanga-Tag geschworen hatte, nie wieder einen Fuß in Barney’s zu setzen, haben wir mein Kleid dort gekauft. Es war ein unglaubliches Christian-Lacroix-Kleid mit einem romantischen, verrückten, wenn auch einfachen Design – schulterfreier Seidentüll, bestickte Spitzenborte, ein Rüschenleibchen, das asymmetrisch über die Taille fällt … Ein Traum von einem Kleid.
    Ich hatte etliche Friseurtermine, um Testfrisuren machen zu lassen. Wir entschieden uns für eine Hochsteckfrisur mit Strähnchen an der Seite. Meine Mutter wirkte viel herzlicher als früher. Sie liebte es, die Hochzeit zu planen, und ging völlig darin auf. Walter fand es schön, zu sehen, wie gut wir miteinander auskamen, und ich war glücklich, dass wir das Ganze zusammen machen konnten, wo ich von Cat, Todd und Travis so wenig Anteilnahme bekam. Meine Mom nahm ihre Mutter-der-Braut-Pflichten sehr ernst.
    Cat hielt über Travis und mich schließlich den Mund und willigte ein, Trauzeugin zu werden. Sie, meine Cousine Danielle – auch wenn ich mich nicht an sie erinnerte, bestand meine Mutter darauf, dass sie mit dabei war –, meine Schwester und meine Mom bildeten mein Brautgefolge.
    Von Travis hatte ich nichts mehr gehört, und auch Todd hatte ich vor der Hochzeit nur ein paar Mal kurz gesehen. Ich hatte versucht, mich mit ihm zu treffen, aber er sah mich immer noch so enttäuscht an, dass ich es nicht ertragen konnte. Ich litt unter dem Verlust von Todd sehr, aber ich wusste nicht warum. Alles ging so rasend schnell, dass ich keine Zeit hatte, dem auf den Grund zu gehen.
    Die Vorbereitungen hielten mich ganz schön auf Trab: Ich bestellte die Hochzeitstorte (eine doppelstöckige Schokoladentorte mit Schokoladen-Mousse-Füllung und einer Glasur aus weißer Buttercreme), engagierte die Band (dazu gehörte es auch, die Bitte-nicht-spielen-Liste zusammenzustellen: kein »Money Money«, »Celebration«, »Brick House«, » YMCA « oder »Hot Hot Hot«), entwarf die Tischkarten, stellte die Geschenkeliste zusammen und plante den Hochzeitsempfang (der Garten von Mom und Walter war bis an die Zähne geschmückt). Ich entschied, keinen Junggesellenabschied zu feiern. Weil mir die meisten nicht sehr vertraut waren, hatte ich keine große Lust darauf.
    Walter sah die ganze Zeit beunruhigt aus. Erst dachte ich, das läge daran, dass er befürchtete, sein Rasen würde ruiniert, aber er war in jeder Beziehung sehr entgegenkommend. Das alles schien ihn nur nicht sehr glücklich zu machen. Wahrscheinlich lag das daran, dass er nicht so recht wusste, was von ihm in seiner Rolle als Stiefvater erwartet wurde. Es sah immer so aus, als wollte er mir etwas sagen, tat es dann aber nicht.
    Noch bevor ich es herausfand, wurden die April-Schauer von den Mai-Blumen abgelöst und es war die Nacht vor meiner Hochzeit.
    ***
    Meine Mutter war lebendiger, als ich sie in der kurzen Zeit seit meinem Unfall erlebt hatte – und auch wenn es zu kleinen Missgeschicken kam, so hatte sie immer auch ein Lächeln auf den Lippen, wenn sie sich damit auseinandersetzte. Ich fragte mich, was sie wohl mit sich anfangen würde, wenn der Tag erst einmal vorüber wäre.
    Cat, Danielle und Samantha sahen bezaubernd aus. Ihre Kleider waren – ich wage es zu sagen – überwältigend. Meine Mutter hatte keine Mühen gescheut und sie maßschneidern lassen, und sie sahen aus wie Couture, mehr wie Eintrittskarten für den roten Teppich als Kleider für Brautjungfern.
    »Ihr seht so hübsch aus«, sagte ich zu ihnen.
    »Ja«, meinte Cat, »ich hätte nie gedacht, dass ich mal ein nicht-entsetzliches Brautgefolge sehen, geschweige denn ein Teil davon sein würde. Jemand sollte mal ein Foto machen.«
    »Oh, das mach ich«, sagte meine Mutter. Die Kamera bedeckte schon ihr halbes Gesicht, und dann folgte Blitz auf Blitz.
    »Oh, Süße«, sagte Cat, »du siehst phantastisch aus.«
    »So …«, sagte Samantha. »Jetzt wird es aber Zeit, es zu tun.«
    Ich zog meine Augenbrauen hoch und fragte mich, was
es
war, aber als ich sah, dass sie alle eingepackte Päckchen herausholten, wurde mir klar, dass es um die alte, unverzichtbare Tradition ging: etwas Altes, etwas Neues, etwas Geliehenes und etwas Blaues.
    »Pack meins zuerst aus«, ordnete Sam an.
    Ich nahm ihr Päckchen,

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