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Von jetzt auf gleich

Von jetzt auf gleich

Titel: Von jetzt auf gleich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caprice Crane
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wollte ihm sagen, dass ihn mein Gewicht nicht das Geringste angeht, aber der Anfang-zwanzig-Kommentar gab mir schließlich doch ein gutes Gefühl. Also blieb ich einfach liegen, während der andere Typ mir Fragen stellte, wahrscheinlich um mich wachzuhalten.
    »Wie war der Name Ihres ersten Haustiers? Wie lange fahren Sie schon Fahrrad?«
    Ich wusste, dass mein erstes Haustier ein Kaninchen war und Thumper hieß. Ich öffnete meinen Mund, um es ihm zu sagen, aber dann wurde mir wieder schwindlig, und ich schloss die Augen. Ich hörte den Typen am Telefon erklären »Kraftfahrzeug gegen Fahrrad«, und ich dachte, dass das kein fairer Kampf gewesen war.
    Als wir auf der Unfallstation ankamen, begann ein komplett neues Team mir Fragen zu stellen. Schwindelerregende Fragen – womit ich nicht die Fragen selber meine, sondern die Geschwindigkeit, mit der sie auf mich niederprasselten. Wie heißen Sie? Wie alt sind Sie? Wer ist Ihr nächster Verwandter? All das, zusammen mit dem Hämmern in meinem Kopf und den hellen Lampen direkt über mir, war so verwirrend, dass ich es nicht schaffte, mich darauf zu konzentrieren. Also schloss ich einfach die Augen – nur eine einzige dicke Träne hatte es irgendwie geschafft durchzukommen, und lief mir die Wange hinunter.
    ***
    Das Nächste, an das ich mich erinnern kann, ist ein grelles Licht, das durch meine Augenlider drang. Ich lag still, hielt die Augen geschlossen und konzentrierte mich auf den Klang einer männlichen Stimme.
    »Alles sieht so weit okay aus, Pupillen normal, das CT zeigt eine leichte Fraktur des Schädels. Ich würde gerne eine Kernspin machen und möglicherweise ein EEG , um zu sehen, ob das Gehirn Schaden genommen hat. Sie wird mindestens über Nacht hierbleiben, damit wir noch einige Tests machen können.«
    »Danke, Doktor«, sagte eine Stimme, unverkennbar die meiner Mutter, aber untypisch schwach. Und dann hörte ich auch den Rest von ihnen. Samantha war die Erste.
    »Ich kann nicht glauben, dass sie von ihrem Fahrrad gefallen ist. Wie ein Fünftklässler.«
    Dann warf Walter zu meiner Verteidigung ein: »Sam, Süße, sie war in einen Unfall mit einem Auto verwickelt.«
    »Ich frage mich, ob sie sich auch die Nase richten lassen kann, wenn sie eh schon hier ist«, meinte Sam hoffnungsvoll. »Ihre Nasenlöcher sind so groß.«
    »Ihre Nase ist völlig in Ordnung«, versicherte mein Stiefvater.
    Aber dann kam Samantha noch einmal. »Oder eine Brust- OP . Hm, vielleicht ein bisschen Fett absaugen?«
    Ich öffnete meine Augen und blinzelte ein paar Mal. Ich konnte nicht glauben, was ich gerade aufgeschnappt hatte.
    »Nun ja«, sagte meine Mutter, »wenn ich sowieso ans Krankenhausbett gefesselt wäre, hätte ich nichts gegen ein paar Schönheitsoperationen einzuwenden. Aber Jordan ist okay, so wie sie ist.«
    Es hatte immer noch niemand bemerkt, dass ich meine Augen geöffnet hatte! Sie beachteten mich überhaupt nicht. Sie waren viel zu sehr damit beschäftigt, meine Schönheitsoperation zu planen. Ich habe nicht viel Erfahrung damit, nach schweren Traumata in Krankenhäusern aufzuwachen, aber ich wusste trotzdem, dass das hier
nicht
dem entsprach, wie es hätte sein sollen. Schließlich streifte meine Mom meinen Blick und bemerkte, dass ich wach war.
    »Jordan, mein Gott! Gott sei Dank! Wir haben uns solche Sorgen gemacht!«
    Ich sah sie ausdruckslos an. Sie hatten sich keine Sorgen gemacht. Sie hatten mich auseinandergenommen wie eine Laborratte.
    »Jordan! Hallo?! Hat sie dabei ein paar Gehirnzellen verloren?«
    Das kam von meiner mitfühlenden Schwester.
    Ich wollte sie alle abschalten, aber ich hatte bereits den Fehler gemacht, die Augen zu öffnen. Ich erinnerte mich plötzlich an das letzte Gespräch mit Todd … als er mir gesagt hatte, ich müsste mich mit Dirk auseinandersetzen … und ich geantwortet hatte, dass ich das nicht wollte und dass ich wollte, dass das alles verschwindet … und dass er mir gesagt hatte, Dinge würden nicht einfach so verschwinden, und dass ich dafür
sorgen
müsste, dass sie verschwinden.
    »Jordan … bist du okay?« Das war meine Mutter. Das hörte sich fast so an, als würde sie sich Sorgen machen, aber als sie sich zu mir herüberbeugte, hätte ich schwören können, dass sie mit Missbilligung auf einen Pickel auf meiner Stirn starrte. Ich sehnte mich verzweifelt nach einer Mutter, die mich tröstete. Ich hätte nichts dagegen,
diese
Mutter für eine Weile zu entlassen und jemand anderen für diesen Job zu

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