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Von jetzt auf gleich

Von jetzt auf gleich

Titel: Von jetzt auf gleich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caprice Crane
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mittelmäßiges Leben und ist von ihrer materialistischen Mutter, ihrem immer wohlmeinenden, ahnungslosen Stiefvater und von ihrer verzogenen Göre von Schwester überlebt worden. Anstelle von Blumen spenden Sie bitte für die Neue-und-verbesserte-Jordan-Stiftung. Sie wird Unmengen von zusätzlichem Bargeld brauchen, um sich eine neue Garderobe zuzulegen, in schicken Restaurants zu essen und vielleicht Unterricht in etwas zu nehmen, das sie schon immer interessierte.
    »Es gibt jede Menge Zeug im Netz«, fuhr Todd fort, »übrigens, wusstest du, dass es eine sogenannte Korsakoff-Amnesie gibt? Man kann sie von übermäßigem Trinken bekommen.«
    »Und?«
    »Ich meine nur, es könnte sein, dass ich im College darunter gelitten habe und es nicht einmal wusste. Ich wurde unfair benotet …«
    »Ha ha …«, forderte ich ihn auf.
    »Okay. Es gibt diese ganze Website über die Behandlung von Amnesie. Aber ich kam nicht drauf. Man braucht einen Benutzernamen und ein Passwort, und dann kostet das Ganze 99 Dollar.
    »Genial«, sagte ich. »Sie hoffen wahrscheinlich, dass die armen Gedächtnislosen
vergessen
, dass sie sich angemeldet haben und deshalb jedes Mal die 99 Dollar blechen müssen.«
    »Aber was ich herausgefunden habe, ist, dass es zwei wesentliche Methoden gibt, mit denen wir auf unser Gedächtnis zugreifen«, erklärte er. »Wiedererkennung und Abruf. Wiedererkennung beinhaltet einen Prozess des Vergleichs von Informationen mit Erinnerungen. Bei Wiedererkennung regt eine bereits gemachte Erfahrung die Erinnerung an. Weil sie der Erinnerung gleich ist, weckt sie Erinnerungen.
    »Ich fühle mich, als wäre ich diejenige, die im College gelitten hat, Todd.«
    »Kann ich das hier zu Ende bringen? Unterbrich mich nicht und hör mir zu, sonst … vergess ich mich! Also, Abruf setzt die Suche nach Erinnerungen in Gang und dann einen Vergleichsprozess, wenn erst einmal etwas gefunden wurde …«
    »Okay … also löst Wiedererkennung ein Gefühl von Vertrautheit aus?«
    »Exakt. Wie das Erkennen von jemandem, den du kennst.«
    »Es ist also möglich, dass man etwas abruft, ohne es wiederzuerkennen?«, sagte ich.
    »Richtig.«
    »Und es ist zum Beispiel möglich, dass ich meine Mutter nicht wiedererkenne …«
    »Ja, aber du könntest Angelina Jolie als jemand Berühmtes abrufen«, sagte er.
    »Und Ms Jolie dann wiedererkennen, wenn sie mich besuchen kommt?«
    »Ja. Und wenn ihr zwei dann anfangt, rumzumachen –«
    »Geht es hier um meine vorgetäuschte Amnesie oder um deine verdrehte Phantasie?«
    »Warum können wir nicht beides machen?«, flehte er mich an. »Lass uns sehen, was es noch gibt. Okay, das ist Wahnsinn … dieser Spezialist unterscheidet zwischen Verhaltensgedächtnis und Wissensgedächtnis. Wie zum Beispiel zwischen Emotionen und nackten Tatsachen.«
    »Ich weiß also noch, wie man Fahrrad fährt, aber ich erinnere mich nicht an eine schlechte emotionale Investition wie Dirk.«
    »Genau«, sagte Todd. »Was noch … was noch. Oh! An mehr erinnere ich mich jetzt nicht, aber ich habe bei meiner Recherche gute Sachen gefunden. Wie Kräuterbehandlungen –«
    »Du sollst nicht herausfinden, wie man mich heilen kann«, flüsterte ich, »du sollst Dinge herausfinden, die mir helfen zu simulieren.«
    »Ich weiß. Trotzdem ist da eine Menge interessantes Zeug zu finden. Brahmi booti ist offensichtlich ein großartiges pflanzliches Heilmittel.«
    »Brahmi booti?«
    »
Brahmi booty
?«, wiederholte die unverkennbare Stimme von Cat, die in diesem Augenblick das Zimmer betrat. »Ist das wie
Veggie Booty
? Oder
Pirate Booty
? Ich liebe dieses Zeug.«
    Ich blickte zu ihr, während sie mit einem traurigen, sorgenvollen Lächeln langsam auf mein Bett zukam. Ich fühlte mich schrecklich. So, als würde ich meine beste Freundin hintergehen. Denn … das tat ich.
    »Nein, ich habe meine Ruftaste nicht gedrückt, aber danke, dass du dich nach mir erkundigt hast«, sagte ich zu Todd und legte auf. Jetzt musste ich mich vor Cat verstellen. Hier war jemand, der die Seelenlandschaft in- und auswendig kannte. Der damit seinen Lebensunterhalt verdiente. Und der mich gut kannte. Es würde nicht leicht werden, aber ich hatte keine Wahl.
    »Hi«, sagte sie mit dem Es-tut-mir-leid-für-dich-Blick, den ich absolut nicht verdient hatte. »Wie geht es dir?« Ich konnte sie nicht kennen. Das musste ich mir sagen: Du erkennst diese Person nicht.
    »Hi«, sagte ich und sah sie ausdruckslos an.
    »Erkennst du

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