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Von jetzt auf gleich

Von jetzt auf gleich

Titel: Von jetzt auf gleich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caprice Crane
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essen.«
    »Okay, Mom, danke.«
    »Ich mache dir morgen einen Termin für die Physiotherapie. Gute Nacht, Jordan«, sagte sie, »und genieße dein Rocky Road oder Chocolate Chunk. Welche Sorte ist es?«
    Ich zögerte. »Chunk.«
    »Ja«, sagte sie.
Klick
.

18. Das ganze Leben ist sowieso
mehr oder weniger Improvisation
    Ich kam ins Büro, und alle sahen mich merkwürdig an. Das erinnerte mich an den Tag, an dem ich auf dem Weg zur Arbeit vollgespritzt worden war, aber ich war total sauber, und sie guckten diesmal nicht so, als würde ich ihnen leidtun – sie sahen so aus, als wären sie in ein Geheimnis eingeweiht. Dieser bescheuerte Blick, den sie draufhatten, wenn jemand Geburtstag hatte, und sie sagten: »Oh, Sally … du sollst in den Bermuda-Konferenzraum kommen« – und Sally taucht dort auf, um den nicht so überraschenden Geburtstagskuchen und eine Gruppe von Leuten vorzufinden, die darauf warten, ihr zu gratulieren.
    Als ich zu meinem Schreibtisch kam, war er komplett leer. Nicht ein einziger Hefter war mehr da, und an der Stelle, an der sonst mein Hasselhoff-Poster hing, herrschte eine auffällige Leere. Mein Herz begann zu rasen und mein Magen machte dieses panische Glucksen, das eigentlich nur dann einsetzte, wenn ich bei einer Lüge erwischt wurde.
    Ich schaute mich um, aber niemand sah mir in die Augen. War ich entlassen? Gefeuert? Ja, vielleicht war ich ein wenig hinterlistig gewesen, aber ich dachte, ich hätte die VibraLens-Sache richtig gerockt.
    »Jordan?«
    Ich drehte mich um und sah Lydia. »Hi, guten Morgen«, sagte ich, aber ich wäre vor lauter Nervosität beinahe an meinem eigenen Speichel erstickt.
    »Was machst du da?«, fragte sie.
    »Einfach hier stehen?«
    »Fragst du dich, was mit deinen ganzen Sachen passiert ist?« Bum-bum, bum-bum.
Kann irgendjemand sonst mein Herz schlagen hören
? Das fragte ich mich.
    »Irgendwie schon«, sagte ich.
    Dann tauchte Laura J. Linvette auf, die Personalchefin und Kundenbetreuerin (normalerweise eine schlechte Idee, aber wir waren dünn besetzt).
    »Herzlichen Glückwunsch, Jordan. Das ging jetzt alles sehr schnell, deshalb hatten wir keine Zeit, groß zu planen, aber ich denke, dir wird gefallen, was jetzt auf dich zukommt.«
    »Wirklich?« Jetzt fühlte es sich wie Amnesie an. Was zum Teufel war hier los? Dann kam Billingsly um die Ecke und lächelte mich an.
    »Jordan! Da ist ja mein Star«, sagte er und kam näher. VibraLens hat unterschrieben, die Print- und die Fernsehversion deiner ›Neuerfindungs-Kampagne‹ zu machen. Sie haben sogar den Etat erhöht, nachdem wir ihnen die Medienstrategie vorgelegt haben, weil sie von dem kreativen Potenzial hier so beeindruckt waren. Und Sie, meine Liebe, gehören jetzt offiziell zu den Kreativen. Sie sind im Surfteam. Und fangen heute an.« Bei Splash waren abgesehen von den Konferenzräumen, die die Namen von Urlaubsorten trugen, die Teams nach Wassersportarten benannt.
    »Ihr neues Büro ist direkt neben dem von Kurt«, fügte Laura J. hinzu. Da noch jemand in der Familie Laura hieß, ging sie als Laura J. durchs Leben.
    »Neben Kurts?«, meldete Lydia sich zu Wort, und ich war davon überzeugt, dass sie von der ganzen Entwicklung nicht sehr begeistert war. Im Gegenteil.
    Ich jedenfalls war begeistert. »Mein eigenes … Büro?«
    »Einfach den Flur entlang«, murmelte Lydia in ihrer patentierten schlechten Laune.
    Ich ging an ein paar Türen vorbei und las die kleinen Namensschilder. Da war er. Nicht Kurt – David Hasselhoff. Mein Poster hing an der Tür meines neuen Büros. Kurt schob sich von seinem Schreibtisch weg und drehte sich mit seinem Stuhl um.
    »Hey, Nachbarin.«
    »Hey«, sagte ich.
    »Ich denke, wir können dieses Poster nicht dort haben, damit ich nicht jeden Morgen als Erstes darauf schauen muss.«
    »Ich denke nicht«, sagte ich und verwirrte Kurt.
    »Du denkst, wir können das Poster nicht dort haben … oder wir können es
nicht
nicht dort haben.«
    »Er ist schon länger hier als du, Kurt.«
    »Okay, das ist cool«, sagte er. »Ich musste es versuchen. Er sticht mich sozusagen aus.«
    »Genau«, nickte ich.
    Ich setzte mich an meinen neuen Schreibtisch und das Erste, was ich tat, war den Telefonhörer abzunehmen und meinen Anrufbeantworter zu Hause anzurufen, um mir die nette Nachricht von Travis noch einmal anzuhören. Dann legte ich auf und sah auf die Uhr, wobei ich überlegte, zu welcher Zeit ich zurückrufen sollte. Zehn Uhr war ein bisschen zu früh. Elf? Das war schon

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