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Von jetzt auf gleich

Von jetzt auf gleich

Titel: Von jetzt auf gleich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caprice Crane
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Moment über den ganzen Tisch platzen.«
    »Was hältst du davon, uns das reizende Bild hier zu lassen und einfach zur Toilette zu gehen«, sagte Todd.
    »Wow … das wär mir nicht eingefallen.« Cat stand auf und ging, sodass Todd und ich eine Mini-Beratung einlegen konnten.
    »Du würdest den Scheiß nicht glauben, den Dirk versucht hat abzuziehen.«
    »Oh doch«, sagte er, »das würde ich.«
    »Das war genau das Gegenteil von dem Abend mit Travis.«
    »Mit wem?«
    »Travis.«
    »Was ist ein Travis?«, fragte Todd mit verzerrtem Gesicht und bis zu den Ohren hochgezogenen Schultern.
    »Der Typ … dessen Auto … du weißt schon …«
    »Oh, der Florist?« Das war Todds Art, seine Muskeln spielen zu lassen. Irgendeine Bemerkung über irgendeinen anderen Mann, und er fing sofort an, sich aufzuplustern.
    »Das ist nicht genau seine Beschäftigung, aber, ja, der Typ, der mir all diese Blumen geschickt hat. Wie auch immer, ich hab ihn ein paar Mal gesehen, und er ist wirklich süß.«
    »Süß, wie zum Beispiel was? Wie ein süßer alter Mann? Süß, wie ein Hund mit kleinen Hundebabys? Ein süßer Dreijähriger, der dich mit Fingerfarbe vollschmiert?«
    »Nein, er ist kein junger Hund. Auch nicht alt. Oder drei. Er ist so in unserem Alter, schätze ich. Du weißt, dass ich nicht mehr sagen kann, wie alt jemand ist.« Cat kam gerade rechtzeitig zurück, um den letzten Teil meines Satzes noch zu erwischen.
    »Das kann ich auch nicht«, sagte Cat. »Ich schwöre, dass alle im Alter von neunzehn bis fünfunddreißig für mich gleich aussehen.« Wir nickten alle zustimmend. Ich fragte mich, wann das anfing. Früher konnte ich das Alter von Leuten ziemlich gut schätzen. Anhand der Kleidung oder der Musik, die jemand hörte, konnte ich mehr oder weniger ablesen, wie alt er war. Inzwischen waren alle Teenager wie Mittzwanziger gekleidet, und die Mittdreißiger versuchten verzweifelt, noch wie Mittzwanziger auszusehen. Dann gab’s noch die tatsächlichen Mittzwanziger, okay, die sahen so alt aus, wie sie waren, schätze ich. Das sorgte auf jeden Fall für einige Verwirrung.
    »Was hab ich beim Pinkeln verpasst?«
    »Hoffentlich nicht die Toilette«, sagte Todd. »Jordan hat einen gar nicht so heimlichen Verehrer.«
    »Wirklich? Wen?«
    »Es ist der Typ, der sie über den Haufen gefahren hat«, antwortete Todd.
    »Er hat mich nicht über den Haufen gefahren«, stellte ich klar. »Wir sind kollidiert. Es war ein Unfall. Deshalb nennt man es Unfall und nicht Absicht. Wie auch immer, ich würde ihn nicht Verehrer nennen«, sagte ich, auch wenn ich hoffte, dass das nicht stimmte. »Er ist einfach nur nett. Er fühlt sich schlecht wegen dem, was passiert ist.«
    »Das sollte er auch«, meinte Todd empört: »Er hat unserer Jordan schließlich eine Gehirnerschütterung zugefügt und ist dafür verantwortlich, dass sie ihre wertvollen Erinnerungen verloren hat.«
    »Ich werde möglicherweise nichts mehr von ihm hören«, sagte ich, schickte aber ein stilles Gebet hinterher, bitte, lieber Gott, lass das nicht wahr sein.
    »Da bin ich sicher«, sagte Todd mit einer wissenden Grimasse.
    »Wie geht’s dir denn eigentlich, Cat?«, fragte ich.
    »Ist das der Punkt, an dem wir anfangen, Männer schlechtzumachen?«, fragte Todd sarkastisch. »Ich liebe diesen Teil.«
    »Nein«, sagte Cat. »Denn ich bin eine glücklich verheiratete Frau mit einem Baby im Bauch.«
    ***
    Als ich durch mein Treppenhaus lief, war irgendwas anders. Ich wusste nicht genau was, bis ich den Schlüssel in meiner Tür umdrehte. Stille. Totale Stille. Sneevil gab nicht einen Pieps von sich.
    Ich ging schnell in mein Appartement und lief zu seinem Käfig. Er war leer. Ich sah mich panisch um, konnte ihn aber nirgends entdecken. Mein Herz begann zu rasen, dann hörte ich ein leises Pochen. Ich sah in die Richtung, aus der das Geräusch kam, und da, an meinem Fenster, war Sneevil und nistete in einem Ersatznest, das er sich auf meiner Fensterbank gebaut hatte. Und auf der anderen Seite des Fensters – eine Taube. Nicht einfach irgendeine Taube, sondern eine Taube, die Sneevil verzweifelt und sehnsüchtig ansah. Und Sneevil erwiderte ihren Blick. Sneevil war offenbar so verliebt in diese Taube, dass er umgezogen war. Und war mein neuer, orangener Pulli unter ihm sein Nest? Mach’s dir ruhig bequem, Sneevil.
    Die Taube klopfte wieder ans Fenster. Sneevil gurrte und fing an zu singen. Es war Vogel-Romeo-und-Julia. Beim Wort Vogel fiel mir die Vogelgrippe ein, über

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