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Von jetzt auf gleich

Von jetzt auf gleich

Titel: Von jetzt auf gleich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caprice Crane
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Ohren strich. Das löste in mir ein Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit aus (wenn auch nur für einen Augenblick), das ich noch nie empfunden hatte. Plötzlich fühlte ich mich glücklich. Und für diesen Moment war es ein Weihnachtsfest, das ich niemals vergessen würde.
    ***
    Die Weihnachtsgeschenke, über die ich mir am meisten Gedanken gemacht hatte, waren für Travis. Wir befanden uns immer noch in der Kennenlernphase, deshalb wollte ich ihm etwas Wohlüberlegtes und Schnuckeliges schenken, aber es sollte nicht so eine große Sache sein. Das war eine heikle Situation: Was, wenn mein Geschenk nicht so schön war wie das, das er mir besorgt hatte? Das Gute war, dass es sich nicht um ein Geburtstagsgeschenk handelte und wir beide riskierten, die ganze Sache zu vermasseln.
    Es gibt nichts Schlimmeres, als wenn man die Beziehung falsch einschätzt und es einem beim Geschenkeaustauschen schmerzlich bewusst wird.
    Mein Plan bestand aus zwei Teilen. Ich hatte das Longfellow-Gedicht abgeschrieben und ausgedruckt, um es auf Pergamentpapier kopieren zu lassen und dann die Ecken anzubrennen, damit es wie ein verlorenes (und wiedergefundenes) Dokument aussah. Ich kaufte dafür einen alten Holzrahmen, den ich mir ganz toll in Travis’ Restaurant vorstellte, und wollte ihn damit überraschen.
    Außerdem wollte ich den Prototypen von einem T-Shirt machen lassen, das Teil eines Marketingplans war, den ich mir für ›Das Leuchtfeuer‹ ausgedacht hatte. Ich wusste, dass ich damit sozusagen das Pferd von hinten aufzäumte, aber es war auf jeden Fall etwas, worüber Travis sich freuen würde.
    Travis und ich hatten verabredet, dass wir unsere Bescherung machen würden, wenn ich von meinen Eltern zurück war. Das T-Shirt hatte ich schon vorher in Auftrag gegeben und hoffte, dass es fertig war.
    Ich ging zuerst beim Copyshop vorbei.
    »Hi«, sagte ich zu dem verwirrten Typen hinter der Ladentheke. »Ich frage mich …« Er hatte seinen Blick auf die Kasse gerichtet, als wollte er das Atom spalten. »Hi! Hallo?« Immer noch keine Reaktion.
    »Brandon?« Dann schaute er auf.
    »Woher kennen Sie meinen Namen?!«
    »Sie tragen ein Namensschild«, sagte ich und zeigte darauf.
    »Oh. Cool. Hey.« Und dann blickte er doch tatsächlich wieder nach unten und fing an, sich mit der Kasse zu beschäftigen.
    »Ähm … Entschuldigen Sie. Haben Sie mal eine Minute?«
    »Ich? Sicher.« Wie in den meisten Situationen im Leben, musste ich auch hier einfach nur die richtige Frage stellen.
    »Ich wollte wissen, ob Sie mir dieses Gedicht auf Pergamentpapier kopieren können. Es muss in diesen Rahmen passen, aber das mache ich selber.«
    »Wir machen keine Rahmungen.«
    »Richtig. Das habe ich ja gesagt. Dafür sorge ich selber.«
    »Okay, cool.« Und er widmete sich wieder der Kasse. Diesmal zog er die Papierrolle heraus und untersuchte sie.
    »Brandon?«, wiederholte ich.
    »Hey!«, sagte er, als wären wir langjährige Freunde.
    »Ich brauche diese Kopie immer noch.«
    »Oh, okay. Womit kann ich Ihnen helfen?«
    »Also … Ich möchte, dass Sie mir dieses Blatt Papier auf Pergamentpapier drucken.«
    »Sicher. Kein Problem. Möchten Sie es auf Sandstone oder auf Desert Haze? Ich würde Sandstone nehmen.«
    »Schön«, sagte ich und dachte mir, dass es die Sache vielleicht beschleunigen würde, wenn er mit seinem bevorzugten Papier arbeitete. Ich zückte mein Handy und wählte Travis’ Nummer, die mittlerweile an dritter Stelle meiner Kurzwahlen gespeichert war. Ich sagte ihm, dass ich mich ein wenig verspäten, aber in zwanzig Minuten bei ihm sein würde.
    Dann rief ich in der Druckerei an und sagte ihnen, dass ich in zehn Minuten bei ihnen sein würde. Sie teilten mir mit, dass das T-Shirt noch nicht fertig war. Das war nicht gut. Ich versuchte freundlich zu bleiben und fragte, wie viel länger es denn dauern würde. Ein paar Stunden, wie sich herausstellte. Das war zum Kotzen. Ich änderte meine Pläne. Ich würde Travis nur das Gedicht beim Essen überreichen, danach einen Spaziergang mit ihm machen und ihn mit dem T-Shirt überraschen. Brandon kam mit dem Gedicht zurück. Es sah klasse aus, aber ich musste die Ecken noch anbrennen, damit es diesen altertümlichen Look bekam. Als ich fertig war, sah es perfekt aus. Na schön, nicht perfekt, aber das war ja genau der Punkt. Es sah zerstört und antik aus und genau so, wie ich es mir vorgestellt hatte. Ich hatte aus Versehen einen der Sätze angebrannt, aber man konnte die letzten Buchstaben

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