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Von Kühlschrankdrachen, Superhelden, Feen und anderen Normalitäten des Lebens

Von Kühlschrankdrachen, Superhelden, Feen und anderen Normalitäten des Lebens

Titel: Von Kühlschrankdrachen, Superhelden, Feen und anderen Normalitäten des Lebens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sissi Kaiserlos
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endlich das Bier aus dem Kühlschrank, den er bei dieser Gelegenheit gründlich inspizierte. Doch da war kein weiterer Drache. Jo trank sein Bier aus und begab sich dann ins Bad. Nach einer heißen Dusche stellte er sich erneut der Drachenproblematik.
    Der schlief inzwischen vor laufendem Fernseher. Jo stellte das Gerät aus und holte aus seinem Schlafzimmer eine Wolldecke. Irgendwie sah der Drache niedlich aus, wie er da so zusammengerollt auf dem Sofa lag. Jo deckte ihn zu und ging seufzend in sein Schlafzimmer. Hoffentlich war morgen wieder alles normal.
     
    Nichts war normal. Das fing damit an, dass auf Jos Brust dieser – Drache saß und ihn an der Nase kitzelte.
    „Waf auf, if habe Hunger.“
    Jo schmiss den kleinen Kerl von seiner Brust, so dass der Drache unsanft auf dem Fußboden landete.
    „He“, schimpfte Wolfgang und rieb sich den Popo, „daf ift nift nett.“
    „Mir egal“, knurrte Jo und stand auf, stockte dann: Fegefeuer, Mist. „Äh, Entschuldigung.“
    „Fon beffer“, murrte Wolfgang und humpelte theatralisch in die Küche.
    „Ich hol dann mal schnell saure Gurken“, rief Jo ihm nach und zog sich schnell an.
    Im Hausflur begegnete er Melanie, die gerade auf dem Weg zum Briefkasten war.
    „Hallo Melanie Fegebank“, sagte Jo aufgeräumt.
    „Hey Jo“, erwiderte Melanie, die vor ihm die Treppe herunter ging. „Schöner Morgen, nicht wahr?“
    Tja, das konnte man so oder so sehen. Je nachdem, wie viele Minidrachen auf einem rumsaßen, wenn man die Augen öffnete.
    Jo nickte. „Ja, ein toller Morgen, fürwahr.“
    „Fürwahr?“ Melanie kicherte und öffnete ihren Briefkasten.
    Neugierig blieb Jo stehen, sah auch in seinen Briefkasten, aus dem ihm nur Werbung entgegenflatterte. Neben ihm quietschte Melanie auf.
    „Ich habe gewonnen. Guck mal: eine Zehnerkarte für die Holstentherme. Irre. Ist das nicht irre?“
    Jo nickte und überlegte, was an einer Zehnerkarte für ein Schwimmbad so irre war. Er kam nicht drauf.
    „Ja, echt irre. Tschüss dann, ich muss los.“
     
    „Oh Mann, if hab eft Kohldampf“, empfing ihn der Drache, nachdem Jo in Rekordzeit das Regal mit sauren Gurken aufgekauft hatte.
    Nein, das Regal hatte er im Supermarkt gelassen. Aber er hatte es doch ein wenig übertrieben, als er zwanzig Gläser der eingelegten Ware gekauft hatte. Jedenfalls hatte die Kassiererin ganz schön gegrinst, als sie die Gläser eingescannt hatte.
    „Fuper. Daf reift ja fogar für ein Bad“, jauchzte der kleine Drache.
    Bad? Jo schüttelte den Kopf und machte sich einen Kaffee, während Wolfgang Glas für Glas mit seinen Krallen öffnete und dabei vor Glück vibrierte. Mit einem Becher in der Hand langsam seinen Kaffee schlürfend, verfolgte Jo, wie Wolfgang die Hälfte der Gläser leer fraß und dann die andere Hälfte ins Bad schleppte. Es platschte und dann war Ruhe. Verdächtige Ruhe.
    Jo schlich zum Bad und fand den Drachen in der Badewanne vor, überall dümpelten Gurken. Wolfgang hatte die Arme – äh, oberen Gliedmaßen hinter seinem Kopf verschränkt und die Augen geschlossen. Ab und zu griff er eine der Gurken und warf sie in seinen – Schlund. Oh Mann. Jo schluckte.
    „Alles okay bei dir?“
    „Mhmja“, kam es aus der Wanne.
    „Ich geh dann mal arbeiten. Mach hier nachher sauber, bevor du gehst.“
    Jo verließ seine Wohnung und versuchte sich den Drachen aus dem Kopf zu schlagen. Bestimmt war der fort, wenn er nach Hause kam.
     
    War er nicht. Das merkte Jo sofort daran, dass er schon im Flur auf eine Gurke trat und fast darauf ausglitt. Verdammt.
    „He, Drache? Wolfgang?“
    „Waf ift denn?“ Wolfgang steckte seinen Kopf durch die Küchentür.
    Jo traute seinen Augen nicht: Der Drache war fast doppelt so groß wie am Morgen. Jetzt konnte er nicht mehr ignorieren, dass tatsächlich ein Drache seine Wohnung belagerte und – mit Gurken einsaute.
    „Mach hier sofort sauber. Und sammle deine Gurken ein, sonst gibt’s Ärger.“
    „Ärger?“ Die Ohren des Drachen sanken auf Halbmast, „Feiffe, daf ift nift gut.“
    „Nein, ist es nicht“, sagte Jo müde.
    Er ging in sein Wohnzimmer und warf sich auf das Sofa, während auf dem Flur eiliges Getrappel ertönte.
    „Fertig.“ Mit einem strahlenden Grinsen auf dem Gesicht kam Wolfgang in das Wohnzimmer getrippelt und krabbelte zu Jo auf das Sofa, wobei diesem ein strenger Geruch nach Essig und Gurken in die Nase stieg. Brrrr.
    „Und? Wie war ef heute auf der Arbeit?“
    „Gut.“
    „Du bift ganf fön

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