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Von Lichtwiese nach Dunkelstadt

Von Lichtwiese nach Dunkelstadt

Titel: Von Lichtwiese nach Dunkelstadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ivar Leon Menger , John Beckmann
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du das gemacht?“ Verwirrt schaute ich mich nach der Lichtquelle um, und dann entdeckte ich sie auch: Mein Bauch glühte. Er glühte von innen heraus, als hätte ich eine Taschenlampe verschluckt.
    „Zieh dein T-Shirt hoch“, sagte Strom-Tom. „Dann kommt mehr Licht durch.“
    Ich zog mein Shirt bis zur Brust. Der Lichtschein wurde stärker und wechselte in einen warmen Orange-Ton.
    „Wahnsinn!“, schnaufte ich. „Ich leuchte!“
    „Heb mal den Arm hoch“, sagte Strom-Tom.
    „Wieso? Was passiert dann?“
    „Dann bist du ein Armleuchter!“
    Das Licht flackerte im Rhythmus von Strom-Toms Lachen und auch Elenor zwitscherte vergnügt. Mir hingegen war nicht nach Scherzen zumute. Nicht jetzt. Zuerst mussten wir Omi finden.
    Die Treppe endete etwa fünfzig Stufen später vor einer Metalltür, an der sich drei kleine Rädchen befanden. Bei genauerer Betrachtung stellte ich fest, dass auf den Rändern der Rädchen in regelmäßigen Abständen Zahlen und Buchstaben eingraviert waren.
    Enttäuscht ließ ich den Kopf sinken. „Das ist ein Kombinationsschloss …“
    „Ja, und?“, fragte Strom-Tom.
    „Da kommen wir nie rein. Auf jedem Rädchen befinden sich vier Buchstaben und vier Zahlen – weißt du, wie viele Kombinationen das ergibt?“ Ich versuchte, die Zahl im Kopf zu überschlagen, doch Mathe war noch nie meine Stärke gewesen. „Das müssen Tausende sein!“
    „Es sind acht hoch drei“, verbesserte mich Strom-Tom. „Also genau 512 Kombinationsmöglichkeiten.“
    Dadurch sah ich meine Argumentation jedoch nicht entkräftet, weshalb ich mit einem simplen, aber nicht minder wirkungsvollen „Trotzdem!“ antwortete.
    „Du willst jetzt schon aufgeben? Obwohl wir es nicht einmal versucht haben?“
    Ich schüttelte meinen hängenden Kopf. „Das hat doch keinen Sinn. Wir müssen einen anderen Weg finden.“
    „Vielleicht ist die Tür ja gar nicht abgeschlossen“, entgegnete Strom-Tom nach einiger Bedenkzeit.
    Ich schnaufte. „Vielleicht ist sie auch gar nicht aus massivem Metall, sondern aus leckerer Milchschokolade! Vielleicht können wir uns ja einfach hindurchfressen! Das wäre in etwa genauso wahrscheinlich …“
    „Woher willst du denn wissen, dass es nicht so ist?“, blaffte Strom-Tom, ohne genauer zu erwähnen, ob er meine Milch-Schokoladen- oder seine Offen-stehen-Theorie meinte.
    „Warum sollte jemand ein so kompliziertes Schloss einbauen, um es dann nicht abzuschließen?“, fragte ich zurück und war überzeugt, die Diskussion damit für mich entschieden zu haben. „Kannst du mir das mal erklären?“
    „Einen Versuch ist es wert“, schaltete sich Elenor ein.
    „Da muss man doch nichts versuchen!“, rief ich in purer Verzweiflung. „Diese Tür ist abgeschlossen. Das sagt einem doch der gesunde Menschenverstand!“
    „Nur weil es kompliziert aussieht, heißt das nicht automatisch, dass es auch kompliziert ist“, piepste Elenor. „Und wenn wir es nicht versuchen, können wir alle nur Vermutungen anstellen.“
    „Oh Mann! Seid ihr wirklich so naiv?“ Ein weiteres Mal schüttelte ich den Kopf. „Also gut, von mir aus …“ Ich griff nach dem schweren, kalten Metallknauf und zog daran. „Seht ihr?“
    Die Tür schwang leichtgängig auf. Ein hämisches Quietschen untermalte diese unerwartete Entwicklung.
    „Aber das … aber ich … aber wie …“, fasste ich meine Gedanken zusammen.
    „Eigentlich hast du dir gerade eine schöne Portion Strom verdient!“, sagte Strom-Tom. „Aber dein schlechtes Gewissen schmerzt schon doll genug, oder?“
    Ich betrachtete eingehend meine Turnschuhe. Sie waren vollständig von einer staubig-klebrigen Panade bedeckt. „Tut mir leid“, sagte ich schließlich. „Ihr hattet recht.“ Ich sah auf. Der Raum hinter der Metalltür war groß, leer und dunkel. „Aber damit hätte doch echt keiner rechnen können!“
    „Nicht alles im Leben lässt sich berechnen“, verkündete Elenor mit einem Gurren, was mir für einen Sperling äußerst ungewöhnlich erschien.
    „Schon gut, Dodo!“, sagte Strom-Tom. „Ehrlich gesagt, habe ich auch nicht dran geglaubt.“
    „Warum hast du dann darauf bestanden, dass wir es probieren?“, fragte ich.
    „Weil du anderer Meinung warst“, antwortete Strom-Tom knapp.
    Ich schüttelte ein letztes Mal den Kopf und betrat den dunklen, großen, leeren Raum. Ich ging einige Schritte und sah mich um, ohne jedoch etwas Neues zu entdecken. Dafür ertönte hinter mir plötzlich ein vertrautes Quietschen.
    „Achtung,

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