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Von Liebe und Gift

Von Liebe und Gift

Titel: Von Liebe und Gift Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Justin C. Skylark
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dann die Flüssigkeit in die Vene drückte. Er öffnete den Mund, um etwas zu sagen, doch schon im nächsten Moment bemerkte er die wohlige Wärme, die seinen Körper erfasste. Das Gefühl des Glücks beherrschte seinen Geist. Er musste lächeln und gleichzeitig wich die Kraft aus ihm, so dass er nur noch ein lang gezogenes Stöhnen von sich gab.
    Der Schmerz in seinem Magen löste sich in Wohlgefallen auf, ebenso seine Wut, sein Zorn und seine dunklen Gedanken.
    „Unglaublich Sam“, flüsterte er mit geschlossenen Augen. „Das ist unglaublich … Besser als jeder Orgasmus.“
    Sein Körper sackte in sich zusammen, seine Augen verdrehten sich, die Lider schlossen sich bis auf einen schmalen weißen Spalt, und er fiel in einen schlafähnlichen Zustand.
    Sam stand daneben und schüttelte den Kopf.
    „Es ist nicht gut, was du machst“, sagte er leise, „und ich unterstütze das auch noch.“
     
    Neal verließ die Schrebergärten erst spät am Abend, doch machte er sich sofort auf den Weg zu Gero. Den Streit am Nachmittag hatte er nicht vergessen. Mittlerweile tat es ihm leid, was er gesagt hatte. In der WG brannte kein Licht mehr, auch Geros Zimmer war dunkel.  
    Neal sah aber dessen Umrisse im Bett. Die Gardine war nicht zugezogen, so dass der Mond das Zimmer schwach erhellte.
    „Kleiner? Bist du noch wach?“, fragte Neal leise, aber er erhielt keine Antwort. Daraufhin entkleidete er sich so leise wie möglich und kroch unter die Decke zu seinem Freund.
    „Hey, mein Gero-Schatz“, flüsterte er dabei. Er griff nach dem Körper neben sich und musste feststellen, dass der angestrengt zitterte.
    „Kleiner, was hast du?“, fragte Neal erschrocken. Er berührte Gero und bemerkte dabei, dass das Kopfkissen und Geros Gesicht nass von Tränen waren. „Was ist los?“
    Geros Körper richtete sich etwas auf, dabei überkam ihn ein Schütteln, und er schluchzte laut.
    „Ich dachte …“, fing er an, „du kommst … nie mehr zurück!“
    Neal stutzte. „Wie … nie mehr zurück?“
    „Ich dachte …“ Gero schluchzte erneut auf. Er hatte ein Taschentuch in den Händen, welches er fest auf seine Augen drückte. „Ich dachte, du hättest Schluss gemacht!“
    Als Neal das hörte, fasste er seinen Freund fest am Arm. „Wieso soll ich Schluss machen?“, rief er aufgebracht. „Spinnst du?“
    „Aber du hast gesagt, ich nerve! Ich gehe dir auf den Keks!“ Geros Stimme zitterte, als er die Worte hervorbrachte. Immer wieder rannen ihm neue Tränen die Wange herunter. Sogar sein T-Shirt war feucht.
    „So etwas darfst du doch nicht ernst nehmen!“, entgegnete Neal. Er hielt seinen Freund noch fester und drückte ihn an sich. „Hör auf zu weinen. Ich bin doch hier.“
    Gero atmete tief durch, dabei zitterte sein Leib erneut. „Ich kann nicht!“, erwiderte er fast hysterisch.
    „Wie lange weinst du schon?“, fragte Neal, als er feststellen musste, dass das ganze Bett feucht von Tränen war.
    „Seit du gegangen bist“, antwortete Gero. Er schien sich nur langsam beruhigen zu können.
    Neal schüttelte den Kopf. „So lange?“
    Er griff hinter sich, um Licht zu machen. Als er sich wieder umdrehte, sah er in Geros verheultes Gesicht.
    „Mensch, Kleiner, was machst du denn für Sachen?“ Neal rückte noch näher heran, um Geros Körper behutsam zu streicheln. „Ich würde niemals mit dir Schluss machen. Du bist doch mein ganzer Stolz, mein Leben, mein ein und alles, mein Zauberstern.“
    Und das war tatsächlich so.
    „Das behauptest du immer“, hörte er Gero sagen. „Und dann bist du so … kalt und herzlos.“
    „Aber doch nicht mit Absicht!“ Neal strich über Geros Rücken. Dass Drogen die Ursache für seine Gemütsschwankungen waren, musste nicht erwähnt werden. Es war beiden klar. Und eigentlich trug doch Neal die Angst in sich, dass sie sich irgendwann trennen würden.  
    Gero wischte sich erneut mit dem Taschentuch über die Augen. Der Grund, warum sie gestritten hatten, war noch längst nicht aus der Welt.
    „Warum sagst du mir denn nicht, warum du bei Dirk warst?“
    Als Neal diese Frage hörte, ließ er seinen Freund sofort los. Fing diese Fragerei etwa schon wieder an? Er betrachtete Gero, sah das enge T-Shirt auf seiner Haut, die roten Augen, die vom Weinen verquollen waren, ebenso wie seine so schön gewachsene, gerade Nase.
    Geros hellbraunes Haar war durchwühlt, an den Seiten ebenfalls feucht. Er musste wirklich stundenlang geweint haben. Eine große Wut wollte sich in Neal breit

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