Von Liebe und Gift
passiert ... Ich liebe dich.“
Als er das hörte, konnte Gero seine Tränen nicht mehr unterdrücken. Er presste sich fest an Neals Leib und sagte: „Ich könnte es auch gar nicht ertragen, wenn du mich nicht mehr lieben würdest.“
Bevor ihre Reise begann, veranstalteten sie eine kleine Party bei Francis in der Wohnung. Die engsten Freunde waren eingeladen.
In der Küche war ein Buffet angerichtet, und Butler Ralph, diesmal in Zivil, schenkte Getränke aus.
„Die Reise nach New York war ein schönes Geschenk“, sagte Francis zu ihrem Bruder. „Er ist schon ganz aufgeregt.“
Neal nickte. „Er hat es sich verdient. Es war in der letzten Zeit nicht einfach mit mir. Ich werde ihn in New York etwas verwöhnen.“
Er grinste, drehte dann seinen Kopf und sah Francis fragend an:
„Ich hoffe, es ist okay für dich. Ich meine, ich werde dich auch verwöhnen, wann immer es geht.“
Seine Schwester lächelte, dabei strich sie sich über den Bauch, an dem von der Schwangerschaft allerdings noch nichts zu sehen war.
„Du hast mich schon genug verwöhnt mit dem Zwerg hier“, sagte sie. Ihre Augen funkelten glücklich. Es schien, als wären die Sorgen bezüglich der ungewollten Schwangerschaft wie weggeblasen. Francis hatte sich mittlerweile mit dem Gedanken angefreundet. Die Tatsache, dass Neal und Gero sie unterstützen würden, gab ihr Kraft. Somit freute sie sich inzwischen regelrecht auf den Nachwuchs.
„Na, dann lasst uns mal anstoßen, bevor die große Reise losgeht!“, ertönte plötzlich eine laute Stimme. Thilo kam in die Küche, gefolgt von Gero und Christen.
Es war offensichtlich, dass sie sich über die New York Reise unterhalten hatten. Ralph schenkte allen die Gläser mit Sekt voll, nur Francis reichte er ein Glas Saft.
„Was, du willst keinen Sekt?“, fragte Thilo sofort. Erstaunt sah er Francis an. Sie zögerte. Hatte sie ihren Freunden doch noch nichts von der Schwangerschaft erzählt.
„Ich würde schon“, sagte sie deshalb, „aber ich darf nicht.“
„Wieso darfst du nicht?“, hakte Thilo weiter nach. Eine plötzliche Stille stellte sich ein. Francis suchte nach Worten.
„Nun …“, begann sie. Hilfesuchend sah sie Neal an. Doch anstatt weiter zu sprechen, nahm sie nur dessen Hand.
Thilo verfolgte diese Geste haargenau. Er blickte das Pärchen sprachlos an. Und als die beiden zu grinsen anfingen, verstand Thilo, was los war. Entsetzt schüttelte er den Kopf. „Ihr seid ja nicht ganz dicht!“, entfuhr es ihm. Es war klar, dass er es ernst meinte. „Verrückt seid ihr! Völlig wahnsinnig!“
Kopfschüttelnd wandte er sich von ihnen ab und suchte Zuflucht im Wohnzimmer.
„Ja, also“, meldete sich Christen zu Wort. „Das ist ja eine Neuigkeit …“ Sie versuchte ein Lächeln. Doch jeder im Raum merkte, dass auch sie ein wenig geschockt war. Sie wusste, was ihre Freundin Francis mit ihrem Bruder verband, doch verstanden hatte sie es nie. Und auch jetzt hielt sie sich bedeckt mit ihren Äußerungen. „Ich werde versuchen, ihn zu beruhigen“, fuhr sie fort und gesellte sich zu Thilo ins Wohnzimmer.
Gero machte ein zerknirschtes Gesicht. „Na, begeistert scheint hier niemand zu sein.“
Neal zuckte mit den Schultern. Von Thilo hatte er keine andere Reaktion erwartet. Und eigentlich war er froh, dass es endlich raus war. Weitere Freunde wollten sie sowieso nicht näher einweihen. Obwohl er und Francis mit ihrer Liebe inzwischen wie selbstverständlich umgingen, vermieden sie es immer noch, die Öffentlichkeit damit zu konfrontieren.
„Er wird sich wieder einkriegen“, sagte Neal, der sich ein paar Gurkenscheiben von dem Buffet nahm. „Nehmt ihn bloß nicht zu ernst. Er meint doch immer, er wisse alles besser und hätte den Überblick. Und gefrustet ist er ebenfalls, weil es mit Christen nicht so läuft, wie er es gerne hätte.“
Francis nickte still. Auch sie hatte von ihrer Freundin längst erfahren, dass Thilo keine wirkliche Beziehung mit Christen eingehen wollte. Das war wirklich ärgerlich.
„Na ja. Hauptsache, die Presse erfährt erstmal nichts davon. Diesen Rummel brauchen wir wirklich nicht“, fügte Neal hinzu.
Dann klingelte es an der Tür.
„Ich gehe“, sagte er sofort. Er gab Francis und Gero einen Kuss und öffnete dann die Wohnungstür. Dort stand Andy, sein Hausarzt und Freund.
„Schön, dass du Zeit hast“, sagte Neal erfreut. Er bat Andy herein und deutete hinter sich. „Nimm dir gleich einen Sekt.“
Andy trat ein und verschwand
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